Update Samstagabend – Von Sonntag an wird konsequent gesperrt. Betretungsverbote für Pisten plus Parkplätze.
„Die Skigebiete im Kreisgebiet laufen voll. Der Verkehr staut sich kilometerweit! Die Parkmöglichkeiten sind ausgeschöpft! Unser Appell: Dreht um. Kommt nicht in die Skigebiete. Es ist nicht die richtige Zeit für Menschenansammlungen!“
Trotz aller Appelle, trotz Medienaufrufen und massiver Maßnahmen von Städten und Polizei im Hochsauerland: Auch heute, am erste Wochenende im neuen Jahr, stürmen wieder Winter-Tagesausflügler das nahe Hochsauerland. Dies, obwohl im Shutdown die Skilifte gesperrt, Skifahren und Rodeln verboten sind und weder Cafés noch Restaurants öffnen dürfen, auch touristische Übernachtungen sind verboten. Mit anderen Worten: Es besteht noch nicht einmal die Möglichkeit, irgendwo auf die Toilette zu gehen.
Doch (allzu) vielen Ausflüglern aus dem nahen Ruhrgebiet bis aus dem Rheinland ist das offenbar egal.
Am Vormittag setzte die Kreispolizei HSK den ersten warnenden Appell per Twitter ab, ohne sichtbaren Erfolg. Gegen 13.30 Uhr musste das Ordnungsamt der Stadt Schmallenberg die ersten Zufahren zu Skigebieten sperren, vor gut einer Stunde – gegen 14.45 Uhr – sperrte die Polizei die Bundesstraße B 480 ab Höhe der Ruhrquelle kurz vor Winterberg ab.
Der beliebte Wintertouristikort „kann über diesen Weg nicht mehr erreicht werden. Der Verkehr wird abgeleitet“, twitterte die Hochsauerlandpolizei.
Polizei und Ordnungsbehörden von Winterberg schrieben Anzeigen wegen zahlreicher Verstöße gegen die Coronaschutzmaßnahmen, wie eine Sprecherin der Stadt örtlichen Medien sagte. In den verschneiten Ortschaften bildeten sich längere Autoschlangen und kilometerlange Staus.
Zusammen mit der Stadt Winterberg hatte sie erst am Tag vor Silvester ein umfassendes, drastisches Maßnahmenpaket geschnürt, um der Ausflüglermassen Herr zu werden. Dazu zählte neben einer deutlichen Aufstockung der Einsatzkräfte auch eine Sperrung von Parkplätzen.
Die Einwohner der betroffenen Winterorte (auch die Skigebiete Hunau und Wilde Wiese waren betroffen) hatten sich massiv über heillos verstopfte Straßen, zugeparkte Einfahrten, Müll und die Verrichtung von Notdurft auf privaten Grundstücken beschwert.
So reagieren betroffene Einwohner:
Auf der Facebookseite der Stadtverwaltung Winterberg tauschen sich Einheimische aus. Hier einige Kommentare (anonym), Stand Samstag, 2. 1., 17.30 Uhr:
„Super Sache (Sperrung der Bundesstraße, d. Red.), traurig dass es soweit kommen muss…! Umso trauriger für Anwohner die vielleicht auch so ganz nebenbei arbeiten! Auch über die Feiertage… es ist bestimmt super wenn man nach einem 6-10 Stundentag nicht nach Hause kommt, stundenlang im Stau steht oder über Umwege fahren muss u dann noch zusätzlich im Stau steht, da die Tagesgäste bzw die Navis die Schleichwege auch kennen!!! Danke dafür!
„Offizielles Einreiseverbot kann in dem Fall nur helfen, leider liegt das nicht in der Hand der Stadt. In Österreich hat das auch funktioniert. Heute ist Samstag und man kommt nicht zu Hause weg. Kaum vorstellbar, wie es morgen sein wird.“
„Es fing heute morgen um halb 10 schon an. Ab Assinghausen, vor allem an der Tankstelle hielten rechts am Straßenrand die ersten Autos, Leute liefen über die Straße, um sich noch vor Winterberg mit dem nötigsten einzudecken. Ich war froh, in Niedersfeld abbiegen zu können. Mir tun die Anwohner, Ordnungsamt und Polizei leid. Und auch diejenigen, die zur Arbeit müssen oder danach nach Hause.“
„Toll jetzt haben wir rund um die Dörfer das Problem. Hier in Altenfeld Siedlinghausen und Elpe ist alles voller Autos und Menschen auf den Wiesen. DAS ist auch KEINE LÖSUNG……nun parken sie alle auf den Landstraße um Winterberg herum und behindern den Verkehr. Am besten ab Olsberg sperren und nur noch Einheimische durch lassen.“
„Da das nicht nur Winterberg betrifft, sondern sich andernorts ähnlich verhält, hilft eigentlich nur mal eine vierwoechige Ausgangssperre/Residenzpflicht oder wie immer man das benennt, die den Radius für private Unternehmungen auf den Heimatort/,Kreis beschränkt und auch konsequent umgesetzt wird…….Traurig, so etwas sagen zu müssen, aber offensichtlich kriegt man größere Teile der Bevölkerung sonst nicht von so etwas abgehalten.“
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