Klassenstärken halbieren und wöchentlich Präsenz- und Homeschooling abwechseln: Trotz des Scheiterns der Stadt Solingen am Verbot der Landesregierung unternimmt die nächste NRW-Stadt einen Versuch, die Kontakte in den Schulen und den Schulbussen zu reduzieren. Und: Auch Grundschüler sollen beim Lernen im Klassenzimmer Mund-/Nasenschutz tragen.
Bisher sind sie von der Maskenpflicht im Unterricht ausgenommen, sie gilt laut Coronaschutzverordnung NRW erst ab Klasse 5.
Nun möchte die Stadt Hagen aber die Regeln verschärfen.
Der Krisenstab der Stadt Hagen beschloss vorige Woche eine ab heute (9. November) geltende Maskenpflicht auch während des Unterrichtes in den Klassen 3 und 4 an Grundschulen.
Für die Erst- und Zweitklässler „gilt aus pädagogischen Gründen auf Anraten des Lehrpersonals zudem eine Empfehlung“, die Mund-Nasen-Bedeckung im Unterricht zu tragen.
„Auch wenn Schulen immer wieder im Kontext neuer Coronainfektionen erwähnt werden, ist es bislang zu keinem Ausbruch an Schulen gekommen. Die … positiven Abstrichergebnisse bei weiteren Testungen konnten auf Kontakte außerhalb des Klassenraumes zurückgeführt werden“, unterstreicht die Hagener Gesundheitsbehörde, was auch die NRW-Regierung immer wieder betont: Schulen seien keine Hotspots.
Doch immer mehr Bürger seien „unerkannt positiv“, argumentiert das Hagener Gesundheitsamt, „so dass das Tragen einer Maske im Klassenraum die Verbreitungswahrscheinlichkeit während des Unterrichtes deutlich reduzieren wird.“
In einem Schreiben an die Landesregierung regt die Stadt außerdem ausdrücklich an, mittels einer landesweiten Lösung die Klassenstärke zu reduzieren und eine Mischform aus Präsenz- und Distanzunterricht für alle Schülerinnen und Schüler anzubieten. Falls sich keine landesweite Lösung finden lässt, erwägt Hagen einen Alleingang wie Solingen – der allerdings gescheitert ist.
