Fehlende oder unvollständig geführte Kontaktlisten, keine Desinfektionsmittel, zu geringe Abstände, keine Masken:
Zahlreiche auch gravierende Verstöße gegen die Coronaschutzverordnung stellten die Stadt Dortmund und die Polizei in der vergangenen Woche bei Infektionsschutz-Kontrollen fest.
Das Ordnungsamt ließ mehrere Gastronomiebetriebe schließen und versiegelte die Türen.
Ab heute, 2. November, muss die Gastronomie bundesweit für vier Wochen ohnehin schließen; wie berichtet, beginnt am heutigen Montag ein vierwöchiger „Teil-Lockdown“, der Freizeit-, Sport-, Kultureinrichtungen sowie die Gastronomie betrifft.
„Ich kann nur wiederholt an die Vernunft der Menschen appellieren: Zeigen Sie Verantwortung. Wir dürfen es nicht zulassen, dass die Krankenhäuser wegen zu vieler dramatischer Krankheitsverläufe zu Entscheidungen gezwungen werden, wen sie auf die Intensivstation verlegen und wen nicht. Wir müssen Todesfälle verhindern. Das geht nur, indem wir die Infektionsketten unterbrechen“,
beschwor Polizeipräsident Gregor Lange die Bürger am Wochenende, bei einem Inzidenzwert von 172 in Dortmund.
Rechtsdezernent Norbert Dahmen: „Der absolut überwiegende Teil der Gastronomiebrancheverhält sich bei der Sicherstellung des Infektionsschutz seit vielen Monaten vorbildlich. Bei den Betrieben, die immer noch gegen die hinlänglich bekannten Regeln verstoßen, wird konsequent durchgegriffen.“
Die Betreiber der inzwischen geschlossenen Betriebe erhielten bereits Vorladungen zu Gesprächen im Ordnungsamt. Ihnen drohen Bußgelder in vierstelliger Höhe. Im Wiederholungsfall kann die Stadt Dortmund Verfahren zum Widerruf der Gaststättenerlaubnis einleiten und die Fortführung des Gewerbes untersagen.
- Am Donnerstag schlossen Stadt und Polizei 8 von 25 kontrollierten Betrieben aufgrund gravierender Verstöße gegen die Vorschriften.
- Am Mittwoch versiegelte das Ordnungsamt 3 von 5 in Eving überprüfte Betriebe. Am Dienstag traf es an der Oestermärsch einen von 4 überprüften Gewerbebetrieben.
- Auch in der Nordstadt am Montag stellten die Einsatzkräfte zahlreiche Verstöße von Betrieben und Privatpersonen fest – obwohl längst bekannt war, dass der Anstieg der Infektionszahlen gefährliche Ausmaße annimmt.
Lange abschließend: „Einige Branchen sind ab Montag existenziellen Zumutungen ausgesetzt: Gastrobetriebe und Kultureinrichtungen müssen im November schließen. Am besten können wir alle diesen besonders Betroffenen dadurch helfen, indem wir jetzt strikt alle Regeln einhalten und gemeinsam die Lage entschärfen, damit für sie der Betriebe wieder weitergehen kann.“
Quelle: Polizei Dortmund