An Rattengift verendet – Fröndenbergerin trauert um ihren „Filou“

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Foto: Filou kurz vor seinem Gang über die Regenbogenbrücke

Am 2. September feierte „Filou“ seinen 6. Geburtstag. Drei Tage später war der fröhliche Vierbeine aus Fröndenberg tot. Elendig an Rattengift gestorben.

Seine Besitzerin ist untröstlich. „Ich habe alles getan, was ich für Filou tun konnte…“ Doch leider hat der Hund den Kampf verloren. Obgleich sogar noch ein anderer Hundebesitzer, den Filous Besitzerin nur vom Sehen bei Spaziergängen kannte, seinen eigenen Hund für die möglicherweise lebensrettende Blutspende zur Verfügung stellte.

Als Filou vor einigen Tagen immer lustloser wurde, kaum noch Appetit hatte und schließlich gar nichts mehr fraß, brachte ihn sein Frauchen hochbesorgt zum Tierarzt. Die Blutuntersuchungen ergaben ein dramatisches Bild: Sämtliche Werte lagen weit unterhalb des Normbereichs.

Auf alle nur denkbaren Krankheiten wurde Filou getestet, alles ergebnislos. Bis schließlich der niederschmetternde Befund klar war: Unbemerkt musste Filou während eines Spaziergangs (er ging grundsätzlich an der Leine) beim Schnüffeln Rattengift aufgenommen haben.

„Das Gift kann er nur im Wald auf dem Mühlenberg oder am Birkenweg in Fröndenberg aufgenommen haben“, sagte uns seine Besitzerin.

Ihr Tierarzt schickte sie mit dem todkranken Hund sofort zur Tierklinik Werl, wo Filou unverzüglich eine Bluttransfusion bekam. Und, ergänzt Filous Besitzerin, trotz der tiefen Trauer um ihr geliebtes Tier zutiefst dankbar: „Ein Hundebesitzer aus Fröndenberg, den wir nur von Spaziergängen kannten, stellte ohne zu zögern seinen Hund zur Blutspende zur Verfügung. Dafür werde ich ihm ewig dankbar sein. Denn diese Bluttransfusion hätte Fillis Leben retten können.“

Von Werl aus wurde Filou direkt nach der Transfusion zur Weiterbehandlung in die Tierklinik Recklinghausen verlegt. Doch das Hoffen und Bangen war vergeblich.

Filous Körper nahm das Spenderblut nicht an. Um ihn nicht weiter leiden zu lassen, wurde der Hund am vergangenen Samstag eingeschläfert.

„Ich finde es so schlimm, wie unüberlegt Menschen irgendwo Rattengift ausstreuen, ohne über die Gefahren nachzudenken“, so geht es Filous Frauchen wieder und wieder durch den Kopf.

Die 42-Jährige ist chronisch krank und seit über zwei Jahren krank geschrieben. Zur Trauer um ihren treuen Gefährten kommen nun noch finanzielle sorgen, denn die Tierarztkosten belaufen sich auf 1800 Euro. „Ich bin keine Person, die um Hilfe bittet oder bettelt, aber wer hätte diese Prozedur nicht auf sich genommen, um sein geliebtes Tier zu retten? Ich wäre so dankbar, wenn ich Unterstützung bekäme, um die Behandlungskosten zahlen zu können.“ Bisher habe sie stets alle Tierarztkosten für Filou allein aufbringen können, „und wenn es auf Raten war. Aber diese Summe, durch rücksichtslose Menschen verursacht, kann ich kaum stemmen, es sei denn über Jahre der Ratenzahlung. Ich wäre so dankbar über Spenden, jeder Euro hilft mir.“

Der Spendenpool ist über Pay Pal eingerichtet. Sollte der Spendenbetrag die zu zahlenden Kosten übersteigen, wird die überschüssige Summe, für alle Leserinnen und Leser transparent und nachvollziehbar, einer gemeinnützigen Organisation für Tiere gespendet.

https://paypal.me/pools/c/8sl0agxzwU

Einzelfall oder Serie?

Karl-Heinz Beck, Vorsitzender des Tierschutzvereins Fröndenberg, warnt in einem Facebookpost vom heutigen Samstag (12. 9.) vor möglichen Tierhassern mit gezieltem Auslegen von vergifteten Ködern:


„Alarmierende Zustände!
Seit einiger Zeit muss sich wohl ein Tierhasser in Fröndenberg und Umgebung herumtreiben!

So wie ich das jetzt lesen muss, sind an verschiedenden Stellen Giftköder ausgelegt worden,
von unbekannte Personen.
Wo es seinen Anfang gefunden hat, ist mir noch nicht geläufig. Ich weiß seit Februar von mehreren Giftfunden am Birkenweg.
So wie es aussieht, hatte es schon im November mehre tote Tiere in Gärten gegeben. Eine Vielzahl von Ratten wurde untersucht, die auch vergiftet gewesen sein mussten.

Ich weiß es erst seit dem 14.02.20, da sich zwei Hunde des Tierschutzvereins vergiftet hatten, zum Glück den größten Teil aber wieder erbrachen, so dass Abführmittel und Kohletabletten ausreichten, den Hunden das Leben zu retten. Da kann aber auch das Alter der Hunde eine Rolle gespielt haben, dass sie keinen Schaden davon getragen haben.
Einige Zeit später, am 06.03.20, wurde an derselben Stelle ein totes Tier gefunden… (das eine Ratte gewesen sein soll laut Schreiben des Fröndenberger Ordnungsamtes).
Dann waren wieder Fleischbrocken mit einer unbekannten Flüssigkeit direkt am Haus des Tierschutzvereins verteilt, vom 21.03.20 auf dem 22.03.20. … am 19.06.20 wurde wieder ein Hund des Tierschutzvereins im Birkenweg vergiftet und
musste am 22.06.20 eingeschläfert werden…. “

Beck berichtet neben weiteren spekulativen Fällen auch von dem tragischen Ende von Filou, für den einer seiner Hunde die Blutspende gab. Er schließt:

Bitte seien Sie vorsichtig. Sollten Sie gesehen haben, dass Ihr Hund etwas gefressen hat, bitte nicht lange warten, sofort handeln und auch das Ordnungsamt informieren. Bitte helfen Sie uns dabei, dass es nicht zu weiteren Vergiftungen kommt. Danke!“

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