Grundschulneubau Hertinger Tor: Es bleibt bei 3 Zügen – Keine Räume auf Vorrat

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Ungewohnter Ort für eine Ratssitzung, dem Corona-Krisenmodus geschuldet: die Stadthalle Unna als Ratssaal am Abend des 14. Mai. (Foto RB

Kein zusätzlicher Raumbedarf für die geplante neue Grundschule in Unnas Süden erkennbar: Die neue Schule, die auf dem ehemaligen Sportplatz am Hertinger Tor die Nicolai- und die Falkschule unter einem Dach vereinen soll, wird wie vorgesehen dreizügig geplant.

So entschied es der Stadtrat am Donnerstagabend, 14. Mai, bei seiner ersten Sitzung nach  der über zwei Monate währenden Corona-Zwangspause. Die Sitzung fand unter Hygieneschutz- und Abstandregeln in der Stadthalle statt.

Für den modernen Grundschulneubau am Hertinger Tor hatte der politisch aktive Bürgerverein „Wir für Unna“ den Antrag vorgelegt, die Schule mit großzügigerem Raumangebot zu planen als bisher vorgesehen. Geplant sind Räume für jeweils a-, b- und c-Klassen. Dabei bleibt es auch, entschied der Rat und lehnte den Antrag auf großräumigere Planung mit großer Mehrheit ab.

Selbst die Grünen, die zuvor lange Zeit für Vierzügigkeit plädiert hatten, gaben dem Antrag keine Zustimmung, da die Planung inzwischen fortgeschritten sei und man jetzt nicht erneut alles umwerfen könne bzw. wolle. Den Antrag abzulehnen schlug gleich auch mit diesem Arguement (der fortgeschrittenen Planung) Bürgermeister Werner Kolter vor. 

 

CDU- und  SPD-Fraktion schlossen sich an. Die Zügigkeit sei im Vorfeld intensiv diskutiert worden, erinnerte Sebastian Laaser (SPD). Er sei überzeugt, diese Gebäudeplanung werde  ebenso eine „runde Sache “ wie das flankierende Verkehrskonzept, ungeachtet der Kritik dagegen. 

Petra Weber (Die Linke) sah das anders, schloss sich dem Antrag von WfU an: Dass Kinder aus der Innenstadt, wenn die neue Schule voll sei, künftig dezentral in andere Schulen ausweichen müssten, könne nicht Sinn der Sache sein. Das sei weder mit der Devise „kurze Wege für kurze Beine“ in Einklang zu bringen noch mit den Zielen des Klimaschutzes. 

Ingrid Kroll versuchte noch einmal für den Antrag zu werben, „ich erkläre nochmal, was wir uns dabei gedacht haben“: Die aktuelle Corona-Pandemie offenbare gerade, wie wichtig es sei, ausreichend Räumlichkeiten in Schulen vorrätig zu haben – jetzt, wo aufgrund des Infektionsschutzes Klassen halbiert bis gedrittelt werden müssen, stoßen so gut wie alle Schulen an ihre räumlichen Kapazitäten.

Gleichwohl schloss sich auch dieser Argumentation kein weiterer Ratsvertreter an. Mit 38 Stimmen (gegen 8) wurde der Antrag von WfU abgelehnt. Die neue Grundschule wird dreizügig weitergeplant.

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