Die „Lebenswirklichkeit vieler Kinder“ sei „durch die Corona-Politik aus dem Blick geraten“. Das merkt NRW-Ministerpräsident Armin Laschet an. Zusammen mit seinen Ministern will er deshalb noch vor dem von der Kanzlerin avisierten Termin weitere Coronalockerungen diskutieren.
NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) hat erneut betont, dass die Kitas und Tagespflegeeinrichtungen nicht bis in den Hochsommer hinein weiter geschlossen bleiben sollen.
„Unter entsprechenden hygienischen Voraussetzungen wollen wir die frühkindliche Bildung vor der Sommerpause für die Kinder in NRW ermöglichen“, sagte der Minister heute (22. 4.) gegenber rp online. Die Chance auf frühkindliche Bildung und soziale Kontakte sei für Kinder elementar. Daher müsse man „in behutsamen Stufen weitere Öffnungen in der Kindertagesbetreuung erreichen“.
Währenddessen bleibt Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) bei seinem (nicht unumstrittenen) Lockerungskurs und kündige an, beim nächsten Bund-Länder-Treffen am 30. April entsprechend zu intervenieren.
Insbesondere nannte er Spielplätze, Schulen, Kitas und Sportangebote für Jugendliche.
Damit geht der frühere Merkel-Loyale Laschet erneut auf Gegenkurs zur Kanzlerin. Diese will explizit erst bis in die erste Maiwoche hinein abwarten, wie sich die jetzt beschlossenen Lockerungen auf die Infektionszahlen auswirken, und hatte eine „Öffnungsdiskussionsorgie“ bemängelt.
Der NRW-Ministerpräsident erwiderte jedoch, man müsse „trotzdem noch einmal über ein paar weitere Maßnahmen nachdenken“. Insbesondere sei „die Lebenswirklichkeit vieler Kinder“ durch die Corona-Politik“ aus dem Blick geraten“.
Auch Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hatte am Dienstag bereits eine vorsichtige Öffnung von Spielplätzen – insbesondere in Städten – ins Gespräch gebracht.
HIER beleuchteten wir das Thema Kitas/Spielplätze umfassender.
