„Er konnte die Dienststelle wieder verlassen“ steht als Schlusssatz unter den meisten Meldungen über Straftaten am Dortmunder Hauptbahnhof. Wohin die jeweiligen Klienten anschließend weitergezogen sind, kann man stets nur vermuten. Viele erweisen sich später als Wiedergänger.
So gab es jüngst an einem Abend wieder einen Diebstahl in der Bahnhofsdrogerie. Gegen 20:35 Uhr beobachtete ein Ladendetektiv über die Videoüberwachungsanlage der Filliale, wie zwei Männer ein Parfüm aus der Verpackung nahmen.
Einer von ihnen steckte es in seine Jackentasche. Anschließend nahm der andere Rasierklingen und steckte sich diese ebenfalls in die Jacke.
Beide verließen sodann das Geschäft.
Der Sicherheitsmitarbeiter konnte einen der beiden bis zum Eintreffen der Bundespolizeistreife festhalten. Da der 37-Jährige sich nicht ausweisen wollte, wurde er zur Wache geführt, wo bei der Durchsuchung ein Ausweis gefunden wurde.
Seine Identität war somit zweifelsfrei geklärt. Zum Sachverhalt wollte sich der wohnungslose Pole nicht äußern, machte von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch und wurde anschließend aus der Wache entlassen.
Kurze Zeit später entdeckte eine weitere Streife den zweiten Dieb. Da auch er behauptete, keinen Ausweis bei sich zu haben, wurde auch seine Kontrolle n die Wache verlegt.
Bei der Durchsuchung nach Ausweispapieren fanden die Beamten in der Jackentasche des jungen Mannes ein Messer und Rasierklingen. Eine Überprüfung der Daten ergab, dass mehrere Staatsanwaltschaften nach dem Aufenthaltsort des ebenfalls wohnungslosen und polizeibekannten 23-Jährigen suchen ließen.
Nachdem die Identität des Polen nun feststand, wurde er „belehrt‘. Davon unbeeindruckt, machte er ebenso wie sein Komplize von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch – und „konnte die Dienststelle anschließend wieder verlassen“, schließt ein Bundespolizeisprecher die Meldung.
Die Bundespolizei leitete anschließend noch Ermittlungsverfahren wegen Diebstahls und Diebstahls mit Waffen ein. Wohin die Strafbefehle geschickt werden, blieb in der Polizeimitteilung offen.
Quelle Bundespolizei Dortmund