Die Strompreise sinken – mit dieser Nachricht erfreuten die Stadtwerke Unna noch vor kurzem ihre Kunden. „Inzwischen ist die Freude etwas gedämpft“, muss der lokale Energieversorger am heutigen Nachmittag (10. 1.) mittteilen.
„Zwar sinken in den meisten Tarifen die Strompreise immer noch, aber leider nicht so stark wie zunächst angenommen. Der Grund: ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts.“
Die Rede ist von dem schlagzeilenträchtigen Urteil der Karlsruher Richter, wonach die Bundesregierung die Kreditermächtigungen für die Coronahilfen nicht für andere Zwecke verwenden darf – also auch nicht dazu, die Energiekosten zu subventionieren.
„Deshalb entfallen nun fest eingeplante Subventionen für die überregionalen Stromnetze, und dies wiederum führt zu höheren Netzkosten für die Stadtwerke Unna.“
Insgesamt sind es 1,56 ct (netto) bzw. 1,86 ct (brutto) pro Kilowattstunde.
Wie sich dies auf die Energierechnung des einzelnen Haushalts auswirkt, hängt vom gewählten Taif ab.
Viele Kunden der Stadtwerke Unna nutzen den Tarif „Wattfamilie Plus“. Hier sinken die monatlichen Kosten für einen typischen Haushalt (3.000 Kilowattstunden) am 01.02.2024 um 12,20 Euro pro Monat. Am 01.03.2024 steigen sie wieder um 4,64 Euro.
Unter dem Strich verbleibt für diesen Musterhaushalt eine Entlastung von 7,56 Euro im Monat.
Ähnlich sieht es in den meisten anderen Tarifen aus, erklären die Stadtwerke.
„Nur für die Kunden der Grundversorgung steigen unter dem Strich die Kosten, weswegen die Stadtwerke diesen Kunden raten, in einen der preisgünstigen Sonderverträge zu wechseln.“
Warum es zu diesem Durcheinander mit zunächst sinkenden und dann wieder steigenden Preisen kommt, erklärt Stadtwerke-Geschäftsführer Jürgen Schäpermeier: „Unsere Preissenkung war schon lange vorbereitet. So eine Maßnahme braucht viele Wochen für Planung und Durchführung. Dass die Subventionen für die Netzkosten wegfallen, hat alle überrascht.“
Pressemitteilung: Stadtwerke Unna