Förderung Solaroffensive und Begrünung: Nachfrage teils einstellig – Stadt Unna spricht dennoch von Erfolg

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Solar, Photovoltaik - Symbolfoto /Rinke

Balkonkraftwerke, Ladestationen, Dachbegrünung:

Mit den Förderprogrammen „Solaroffensive Unna“ und „Gebäudegrün“ habe die Kreisstadt den Klimaschutz vor Ort in diesem Jahr „erfolgreich angekurbelt“, verkündet das Rathaus.

Allerdings war die Nachfrage sehr unterschiedlich und blieb in manchen Bereichen doch deutlich hinter den Erwartungen der Stadt zurück. Dies klingt erst in den hinteren Teilen der Pressemitteilungen an, während die ersten Passagen den Erfolg bejubeln.

„Vor allem die vergleichsweise einfachen und kostengünstigen Stecker-PV-Anlagen – also die sogenannten Balkonkraftwerke – stießen bei den Bürgern auf großes Interesse“, teilt so die Stadt mit.

Konkret wurden 174 Anträge auf Stecker-PV-Anlagen eingereicht, 154 bewilligt, in 85 Fällen wurden die Fördermittel in Höhe von 200 Euro pro Anlage (bei ca 700 Euro Gesamtkosten) bereits ausgezahlt (Stand: 2. 11.).

Allerdings sei der erhoffte Effekt, mit der Förderung auch Haushalte in Mietwohnungen zu erreichen, weitgehend ausgeblieben, räumt die Stadt im zweitenTeil ihrer Pressemitteilung.ein.

„In den meisten Fällen wurden die Anlagen auf Garagen, Vordächern oder Balkonen von Einfamilien- und Reihenhäusern installiert.“

Im Zuge der „Solaroffensive“ konnten Antragsteller zudem Fördermittel für PV-Dachanlagen und Ladestationen für Elektromobilität (Wallboxen) beantragen.

Die Nachfrage hier liest sich sparsam:

4 von 7 Anträgen für PV-Dachanlagen sowie 22 von 24 Anträgen für Ladestationen seien bewilligt worden.

In einigen Fällen kam es laut Stadt bisher nicht zur Auszahlung, weil noch die Verwendungsnachweise fehlen. Damit der Anspruch auf die Förderung nicht verfällt, müssen die Nachweise innerhalb von zwei Monaten nach Umsetzung, spätestens bis zum 31. Dezember 2023, über das Serviceportal der Stadt Unna eingereicht werden.

„Insbesondere bei den PV-Dachanlagen und Ladestationen kann es aufgrund der Wartezeiten beauftragter Handwerksunternehmen und durch Lieferengpässe jedoch zu längeren Verzögerungen in der Umsetzung kommen.

In diesen Fällen können sich die Antragsteller ans Umweltam4 wenden (umwelt@stadt-unna.de) und eine Fristverlängerung beantragen.“

Wie erklärt sich die unterschiedlich große Zahl von Anträgen bei Balkonkraftwerken und den „großen“ Photovoltaik-Anlagen auf Hausdächern?

Unnas Klimaschutzmanager Thomas Heer nennt mehrere Gründe. Die Stecker-PV-Anlagen seien sehr beliebt, weil sie relativ einfach, flexibel und in Eigenleistung montiert werden könnten.

Hinzu komme der großzügige Förderzuschuss in Höhe von 200 Euro bei durchschnittlichen Gesamtkosten in Höhe von rund 700 Euro. Allerdings sei der erhoffte Effekt, mit der Förderung auch Haushalte in Mietwohnungen zu erreichen, weitgehend ausgeblieben.

Demgegenüber dürfte die geringe Anzahl beantragter PV-Dachanlagen insbesondere mit dem Förderkriterium des Gebäudealters zusammenhängen:

Das Baujahr des Hauses musste 1918 oder älter sein. Durch eine derart zielgerichtete Förderung sollte den bei älteren Häusern oft höheren Kosten für statische Berechnungen und Anpassungen Rechnung getragen werden.

Wenn Förderanträge abgelehnt werden mussten, war übrigens ein häufiger Grund eine Standortangabe außerhalb des Stadtgebietes von Unna. Auch der vorzeitige Maßnahmebeginn, also Beschaffungen oder Auftragsvergaben vor Erhalt des Bewilligungsbescheides, war ein Ablehnungsgrund.

Während bei der „Solaroffensive“ insgesamt 44.000 Euro zur Verfügung standen, die sich aus Fördermitteln des Landes NRW, der Initiative „Solarmetropole Ruhr“ des Regionalverbandes Ruhr und Eigenmitteln der Stadt zusammensetzten, waren es beim Förderprogramm „Gebäudegrün“ 20.000 Euro.

War die Nachfrage bei Fassadenbegrünungen gleich null, wurden immerhin 18 Förderanträge auf Dachbegrünung eingereicht“, so die Stadt.

„14 Anträge wurden bewilligt, wobei der Zuschuss maximal 1500 Euro pro Antrag beträgt.

Ins Verhältnis zur durchschnittlichen Rechnungssumme in Höhe von rund 4000 Euro gesetzt, macht sich die Förderung also durchaus deutlich im Geldbeutel der Eigentümer bemerkbar.“
 
Quelle Stadt Unna

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