Dieser Parkplatz ist kein Platz zum Parken mehr.
Seit Montag, 27. März, ist der bisherige Parkplatz an der Schulstraße mitten in der Unnaer City mit rotweißen Baken gesperrt.
Die Stadt bereitet ihn wie von der politischen Mehrheit beschlossen zum „Reallabor“ vor. Er soll statt parkenden Autos künftig Innenstadtbesuchern und -bewohner zum Verweilen zur Verfügung stehen und als solcher am 22. April neu eröffnet werden.
Als Startkapital (für Möblierung und Bepflanzung) bewilligte der Rat 70.000 Euro. Auch darum geht realistisch niemand davon aus, dass die Innenstadtfläche nach der 6 Monate dauernden Testphase wieder zum Parkplatz erklärt wird.
Der sukzessive Kahlschlag an Innenstadtparkplätzen soll unter anderem den Anwohnern mit höherer Lebens- und Veweilqualität entgegenkommen, stößt im direkten Umfeld allerdings erst einmal auf Erstaunen, dann auf Ratlosigkeit und schließlich Ärger.
Anwohnerin Amelia R. äußerte sich auf unserer Facebookseite fassungslos:
„Wo soll man als Anwohner mit einem Anwohnerparkausweis denn jetzt noch parken??? Es gibt keine Garagen oder Stellplätze in unmittelbarer Nähe, die man mieten kann.
Ich laufe doch nicht ans andere Ende der Stadt zum Parken wenn ich in der Innenstadt lebe. Was soll das?!
Und dann soll ab nächstes Jahr die Gebühr noch erhöht werden, für Parkflächen, die es für Anwohner nicht gibt!“
Gemeint ist die im städtischen Parkkonzept-Entwurf erwähnte Anhebung der Bewohnerparkausweisgebühr von derzeit 30 auf 120 Euro im Jahr. Das entspräche einer Vervierfachung.
Auch Anwohner Peter B. zeigte sich gestern „sehr erstaunt“ über das Vorgehen der Stadt im Schulstraßenviertel.
„Im Laufe der vergangenen Woche standen die Schilder, dass ab heute, den 27., nicht mehr geparkt werden darf. Wenn sich jemand der Anwohner derzeit im Urlaub befindet, kann davon ausgegangen werden, dass das Fahrzeug unter Umständen abgeschleppt wird, ohne dass der Halter eine Möglichkeit hatte, es vom Parkplatz zu fahren.“
Er und die Mietparteien in seinem Haus sind über den Beschluss, den Parkplatz zu „rasieren“, hochgradig verärgert:
„Für die Anwohner des Markts und den umliegenden Straßen ist das aufgrund fehlender Alternativen eine katastrophale Entscheidung! Einen Dauerstellplatz in einem der Parkhäuser für über 700 € im Jahr und damit hergehend eine 2000-prozentige Preissteigerung zum normalem Bewohnerparkausweis kann nicht als akzeptable Alternative betrachtet werden!“
Er selbst wohne in einem Mehrparteienhaus direkt am Alten Markt, berichtet der Leser.
„In der Josef-Ströthoff-Straße wären noch einige für uns freigegeben Parkplätze, aber dort etwas zu erhaschen ist schier unmöglich. Mit kurzen Worten, wir sind ziemlich ratlos wo wir zukünftig parken.
Eigentlich bleiben uns nun lediglich die Gerhart-Hauptmann-Straße mit den dort ca. 15 Stellplätzen, um unsere Fahrzeuge im Bereich der zu nutzenden Flächen mit Parkausweisberechtigung abstellen zu können. Dies zeigte sich in der Realität schon bisher äußerst knifflig, als der Parkplatz an der Schulstraße noch zur Verfügung stand.“
Die Parkplätze an der Gerhart-Hauptmann-Straße stehen nun allerdings ebenfalls auf der Streichliste des grünschwarzen Parkkonzepts, laut dem wie berichtet insgesamt rund 100 Innenstadtparkplätze entfernt werden sollen.
Peter B. zieht die frustrierte Quintessenz:
„Eigentlich bleibt nur noch ein Leben ohne Auto- welches sich als Berufstätiger als schwierig erweist. Oder tatsächlich ein Umzug aus der Innenstadt heraus.“ Das Gleiche erwägt auch Amelia R., die erst vor 5 Jahren in die Innenstadt gezogen und von der Entwicklung bitter enttäuscht ist.
„Kann mir den Wochenmarkt bald nicht mehr leisten“
Schließlich blickt auch eine Wochenmarkthändlerin entsetzt auf das, was in der Unnaer Innenstadt passiert:
„Ich bin Händlerin auf dem Wochenmarkt, parke dort immer mein Auto. Bisher konnten wir für 2 Euro + Wochenmarkt Bescheinigung dort parken.
Die Gebühr wurde kürzlich auf 4 Euro angehoben. Das zahle ich natürlich gerne, während ich auf dem Markt stehe.
Nun kann ich bald ins Parkhaus, um mein Auto abzustellen. Eine Gebühr, um auf dem Markt zu stehen, zahle ich ja auch. Das kann ich mir bald nicht mehr leisten!“
Parken in Unna
Man kommt sich langsam vor, wie in einer Diktatur, egal ob Grüne mit CDU oder SPD zusammen regieren.
Ich hatte auch vor die Grünen zu wählen aber nachdem ich eine Anfrage an diese geschickt hatte, wie sie zukünftig auf die 2021 aufkommenden Bubbletee Läden und die Beseitigung bzw Vermeidung des Kunststoffmülls in Unna reagieren werden, als rechter betitelt wurde, bin ich geheilt von grünen Ideen und deren Umsetzung.
Herr Heilek, kann ihnen zu ihrer Nicht-Wahlentscheidung nur gratulieren. Selbst war ich als unbedarfter Jugendlicher, wie damals üblich, Anhänger und Wähler der Partei und befreundet mit Gründungsmitgliedern. Heute kann ich mich nur schämen und Abbitte tun für mein Kreuz bei der Wahl damals.
Die Entwicklung dieser Partei zur Bevormundungs- und Verbotspartei gepaart mit irrationalen Entscheidungen und im glauben allein im Besitz der wahren Lehre zu sein war so nicht zu sehen.
„Wer die Grünen wählt, wird sich später bitterste Vorwürfe machen.“
Helmut Schmidt.
Das wird wie immer in Unna ablaufen. Es werden Tatsachen fadenscheinig umgesetzt, dann wird Mitbestimmung geheuchelt und dann wird einfach abgewartet und die Tatsachen bleiben dann. Es ist schon traurig wie man eine so schöne Innenstadt systematisch platt macht. Es wäre vielleicht schlau gewesen ein paar Parkplätze dem schon bestehenden schönen Garten anzupassen und aus dem Rest Parkplätze für Anwohner zu machen und den Standbetreibern vom Wochenmarkt zur Verfügung zu stellen. Das wäre dann mal gelebte bürgerfreundliche Politik gewesen. Schade das kein Wahlkampf ist. Dann sähe die ganze Angelegenheit ganz anders aus
Wenn ich das bisherige Konzept richtig gelesen habe sollen doch zumindest die Anwohnerparkplätze auf diesem Platz bestehen bleiben.
Alles andere wäre in der Tat ein Fiasko was mich bei den Grünen und mittlerweile devoten, unselbstständig denkenden Schwarzen nicht wundern würde.
Auf diesem Parkplatz haben auch Anwohner des Marktes geparkt, Gremling, das ist jetzt offenbar (wenn man sich auch die Absperrung ansieht) nicht mehr möglich.
Mal eben kurz bei einem in der Innenstadt wohnenden Bekannten vorbeischauen?
Viel zu aufwendig.
Als Anwohner in der Innenstadt 20 auswärtige Gäste zur Familienfeier einladen?
Fast schon unhöflich gegenüber den Gästen.
Die auswärtigen Gäste sollen / können das Parkhaus Neue Mühle kennenlernen, Schmunzler.
Und dann im „Feiertagsanzug“ mit Oma, Geschenke und Anhang möglichst bei Regen oder Sturm durch die halbe Innenstadt latschen. (Selber benutze ich grundsätzlich nie Betonburgen. Wenn man den ganzen Tag im Alltag Natur und Weite um sich herum hat und nichts anderes gewohnt ist, kommen sie einem um so befremdlicher vor.)
Der Besuch soll ja auch in erster Linie mit Fahrrad, Lastenrad, Bus und Bahn anreisen. – Verzeihen Sie die Ironie.
Das einzige was bleibt sind die Behindertenparkplätze. Immerhin hat es da jemand geschafft das Köpfchen einzuschalten
Wenn es so ist kann es nur ein CDU Abweichler sein der diesen Irrsinn nicht mehr mit sich und seinem Wählerauftrag verantworten kann. Der Arme hätte allerdings jetzt einen schweren Stand in der Fraktion und wird spätestens zum Ende des Jahres in einer der Oppositionsparteien wiederzufinden sein.
Selbst die Behindertenparkplätze sind allerdings gestern im Fachausschuss vom Behindertenrat kritisiert worden, Nadine. Man müsse „in den Verkehr aussteigen“. Und die Parkhäuser seien für Menschen mit Behinderungen aufgrund der benötigten großen Fahrzeuge meist keine Option.
Hoffnung stirbt zuletzt…..Ich bin gespannt was da noch kommt aber ich sehe da.., schwarz sagt man eigentlich aber weil blöd wäre zur Zeit… gerade NIX in Unna
[…] Montag keine Fahrzeuge mehr parken dürfen, soll zum Park umgestaltet werden – im Rahmen des „Reallabors Schulstraßenparkplatz“ sucht die Grüne Ortsvorsteherin Ines Nieders-Mollik noch […]
Wie im Fall „Radweg Billmerich“ so auch bei dem „Reallabor Schulstraße“ schaut man als Betrachter fassungslos auf das Kommunikationsdesaster. Bei derartigen Eingriffen in die Landschaft bzw. die sensible Parkplatzlandschaft ist das durch die Gemeindeordnung vorgesehene Verfahren der Bürgerinformation angesagt:
§ 23
Unterrichtung der Einwohner
(1) Der Rat unterrichtet die Einwohner über die allgemein bedeutsamen Angelegenheiten der Gemeinde. Bei wichtigen Planungen und Vorhaben der Gemeinde, die unmittelbar raum- oder entwicklungsbedeutsam sind oder das wirtschaftliche, soziale oder kulturelle Wohl ihrer Einwohner nachhaltig berühren, sollen die Einwohner möglichst frühzeitig über die Grundlagen sowie Ziele, Zwecke und Auswirkungen unterrichtet werden.
(2) Die Unterrichtung ist in der Regel so vorzunehmen, daß Gelegenheit zur Äußerung und zur Erörterung besteht. Zu diesem Zweck kann der Rat Versammlungen der Einwohner anberaumen, die auf Gemeindebezirke (Ortschaften) beschränkt werden können. Die näheren Einzelheiten, insbesondere die Beteiligung der Bezirksvertretungen in den kreisfreien Städten, sind in der Hauptsatzung zu regeln. Vorschriften über eine förmliche Beteiligung oder Anhörung bleiben unberührt.
(3) Ein Verstoß gegen die Absätze 1 und 2 berührt die Rechtmäßigkeit der Entscheidung nicht.
Wenn weder Kommunalpolitiker noch gut bezahlte Kommunalbeamte auf die Idee kommen, die Einwohner vor ihren Entscheidungen „mitzunehmen“, indem sie sich mit ihnen in auch unbequemen Diskussionen unterhalten, ist das ein Armutszeugnis für die kommunale Demokratie!
Danke für diese wichtigen Hinweise, Herr Bürger. Kommunikatives Desaster trifft es leider auf den Punkt. Wir werden bei unserer Rückschau auf die Parkkonzept-Diskussion gestern im Fachausschuss noch darauf zurückkommen.
Dafür soll ein Briefkasten auf der Fläche installiert werden, wo der Bürger/Anwohner seinen Unmut/Kritik oder seine Ideen/Vorschläge hierüber kundtun kann. Wer den Inhalt leert, kann ich allerdings nicht sagen. Auch nicht, wie mit den evtl Kritiken seitens der Verwaltung umgegangen wird.
Mit anderen Worten, Frau Strathoff, das Kommunikationsdesaster der Stadt setzt sich fort.
Damit fällt Unna auf jeden Fall durch das Besuchsraster Auswärtiger.Die fahren dann lieber nach Schwerte, Iserlohn und Hamm, da sie dort kostenlos parken können und ihre Einkäufe auch auf kurzem Wege zum KFZ bringen können. Haben die regierenden Grünen schon mal den Umsatzeinbruch ihrer ideologische Planung für Unna kalkuliert? Der wird auch nicht durch die dramatische Erhöhung der Parkkosten für die Anwohner ausgeglichen, die finden eine kostenlose Lösung.Die Unnaer Shops werden sich ebenfalls in die Umgebung orientieren, sodass die Innenstadt erheblichen Leerstand und damit fehlende Steuereinnahmen verursachen wird. Aber solche Konsequenzen sehen die im Staatsdienst bezahlten Grünen nicht, da sie das Leistungsprinzip nicht kennen.
Warum kümmert man sich nicht lieber um den Stadtgarten,für das viele Geld?Der gammelt vor sich hin und ist nur noch für ein bestimmte Perrsonengruppen interessant.Erst das Parkhaus für dle Sparkasse ( ohne Rückgabe der Plätze vor dem Museum),die Zufahrtsstraße,gefällte Bäume und keine Pflege der Anlage….Das finde ich sehr SCHADE!
[…] heutigen Donnerstag meldete sich nach mehreren anderen Lesern eine weitere Betroffene bei unserer Redaktion. Die junge Frau, die an der Gerhart-Hauptmann-Straße […]