Mio.-Ausbau Viktoriastraße nach Anwohnerklage: Weitere Monate Einbahn und zusätzliche Kosten

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Archivbild - die halbseitig gesperrte Viktoriastraße in der letzten Septemberwoche. (Foto Rinke)

Die Viktoriastraße in Unna wird noch weitere Monate Einbahnstraße sein.

Während des gesamten ersten Bauabschnitts des laufenden Ausbaus wird die Fahrbahn stadteinwärts gesperrt bleiben. Außerdem kommen auf die Steuerzahler weitere Kosten zu.

Beides teilte uns auf Nachfrage Stadtsprecher Christoph Ueberfeld mit.

Wie berichtet, musste die Stadt den millionenteuren Ausbau der viel befahrenen Viktoriastraße aufgrund eines Gerichtsentscheids vorziehen, zu Lasten anderer geplanter Straßensanierungen.

Geklagt hatten Anwohner, weil der Schwerlastverkehr auf der kaputten Fahrbahn unzumutbaren Lärm verursache. So erinnerte die Stadt in ihrer damaligen Vorlage:

„An der Viktoriastraße sind hauptsächlich Gewerbe- und Industriebetriebe ansässig, bis auf die Eigentümer in Nr. 7 und 7 b, die selbstbewohntes Eigentum nutzen. Diese zogen wegen Lärm und Erschütterungen durch vorbeifahrende Fahrzeuge gegen die Stadt Unna vor Gericht: Sie forderten eine sofortige Sanierung der Viktoriastraße, mindestens aber verkehrsbeschränkende Maßnahmen.“

Das Verwaltungsgericht entschied zu Ungunsten der Stadt. Sie verfügte zunächst eine Tempobegrenzung von 20 km/h für Schwerlastverkehr zwischen 22 und 6 Uhr und begann sodann mit der umfassenden Sanierung.

Die Straße wird nun bis zu einer Tiefe von 60 Zentimetern neu aufgebaut. In Teilbereichen kann es erforderlich sein, zusätzlichen Bodenaustausch vorzunehmen. Zudem wird, da wo es möglich ist, ein getrennter Geh- und Radweg gebaut.

Seit Baubeginn im Juli ist die Viktoriastraße in ihrem ersten Bauabschnitt zwischen dem Kreisel Hammer Straße und der Höingstraße nur noch als Einbahnstraße zu befahren, also stadtauswärts. In Richtung Innenstadt ist die Straße ab Höingstraße gesperrt.

„Das bleibt so bis ins Frühjahr hinein“,

berichtet Stadtsprecher Ueberfeld.

Für die in Fahrtrichtung Westen fahrenden PKW gilt demnach weiter die Umleitung über die Höingstraße, Hellweg, Uhlandstraße, Morgenstraße, Ostring und Kantstraße eingerichtet. Für LKW gilt die Umleitung über Höingstraße, Uelzener Weg, Uelzener Dorfstraße, Twiete, Werler Straße, B1, Feldstraße, Büddenberg, Hochstraße und Hansastraße.

Bürger zahlen Anliegerbeiträge jetzt auch noch mit

Zu alldem wird der (auf Kosten anderer, oft kaputterer Straßen) vorgezogene Straßenausbau für die Steuerzahler auch noch teurer.

Denn: Die damals noch CDU-FDP-geführte Landesregierung hat wie berichtet im Sommer dieses Jahres die Anliegerbeiträge (KAG-Beiträge) abgeschafft.

Diese machen in der Rechnung für den Viktoriastraßen-Ausbau rund 570.000 Euro aus. Dazu kommen 1,06 Millionen Euro aus der städtischen Haushaltskasse. Die Anliegerbeiträge zahlt nach der neuen Regelung jetzt die Allgemeinheit. Denn, so Ueberfeld:

„Wir sind trotz der neuen Regelung als Stadt angehalten, KAG-Beiträge zu erheben. Allerdings werden diese Anliegerbeiträge vom Land in voller Höhe erstattet, so dass die Anlieger keine Kosten zu tragen haben.“

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