„Wir sind jetzt hier“ lautet der Titel eines Dokumentarfilms, in dem Geflüchtete über ihr Ankommen und ihre Erfahrungen in Deutschland berichten. Die „Filmvorführung und Podiumsdiskussion mit Schutzsuchenden aus Unna“ ist der letzte Programmpunkt der diesjährigen Interkulturellen Wochen in Unna.
Diese bieten vom 13. bis 25. September 2021 unter anderem Vorträge, Musik, Diskussionen, das interkulturelle Fest „bUNt“ oder eine „Menschenkette für Menschenrechte“.
in der Ankündigung des Integrationsrates heißt es dazu:
„Die Interkulturellen Wochen dienen der Begegnung der Kulturen und Religionen und sind ein wichtiger Baustein der Integrationsarbeit in der Kreisstadt Unna.
Das Motto #offengeht ist eine Erklärung für eine offene Gesellschaft und die Ermutigung, für die Grundwerte unserer Gesellschaft einzutreten. Die Vielfaltsgesellschaft ist eine Erfolgsgeschichte. Deutschland hat sich als Zuwanderungsland positiv verändert und entwickelt.
Das, was für uns heute völlig normal und selbstverständlich ist, können wir feiern.
Die offene Gesellschaft muss sich aber auch verteidigen gegen die Feinde der liberalen Demokratie. Antisemitismus, Rassismus und jede Form der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit brauchen neben starken staatlichen Gegenmaßnahmen und Schutz für die Betroffenen auch eine klare und solidarische Positionierung der Gesellschaft der Vielen.
Wir wollen mit dem jeweils anderen ins Gespräch kommen, in fremde Kulturen eintauchen, Kultur gemeinsam genießen.“
Das Programm im Einzelnen:
Gebet der Religionen, Montag, 13. September 2021, 18:00 Uhr Katharinenplatz Unna
Vertreter verschiedener Religionsgemeinschaften eröffnen mit dem gemeinsamen Gebet die Interkulturellen Wochen 2021.
Ausstellung: „Grenzerfahrungen-– Wie Europa gegen Schutzsuchende aufrüstet“: September bis 10. Oktober 2021 zib, Lindenplatz 1, Unna
Eröffnung: Samstag, 18. September 2021, 11:15 Uhr ,mit dem Bürgermeister der Kreisstadt Unna, Dirk Wigant, musikalische Begleitung; Rabijana Ehrenstein, Klavier
Die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten arbeiten seit Jahren darauf hin, den Zugang zum Recht auf Asyl insbesondere an den EU-Außengrenzen faktisch abzuschaffen. Ein bitteres Fazit, dass wir 2021 ziehen müssen. Dabei wird Europa getragen durch eine breite gesellschaftliche Akzeptanz von Menschenwürde, Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit. Die Geltung dieser Norm zeigt sich gerade im Umgang mit Schutzbedürftigen. Es kommt darauf an, die Würde und die Rechte von. Geflüchteten an Europas Außengrenzen zu schützen und zu verteidigen.
HandinHand – Rettungskette für Menschenrechte
Samstag, 18. September 2021, 12:00 Uhr, Lindenplatz
Die Initiatoren der Aktion #HandinHand – Rettungskette für Menschenrechte planen am 18. September eine Menschenkette von Hamburg bis nach Italien. Damit wollen sie ein Zeichen setzen für Menschlichkeit und Menschenrechte sowie gegen das Sterben im Mittelmeer, verursacht durch die europäische Abschottungspolitik. Wir fordern ein Europa, dass keine Festung baut, sondern alle Menschen als das behandelt, was sie sind: Gleich und frei in Würde und Rechten. Wir werden unsere Gesellschaft mitgestalten. Wir zeigen, wozu die Zivilgesellschaft länderübergreifend fähig ist und wie durch Mut, Gemeinschaftlichkeit und Solidarität Großes bewegt werden kann. Zusammen stehen wir für solidarische Städte, sichere Häfen und eine humane Flüchtlingspolitik.
Route Unna: Startpunkt: Massener Str. | zib | Marktplatz | Rathaus | Bahnhofstr. | KönigsbornerTor | Friedrich-Ebert-Str. | Viktoriastr. | Platanenallee | Döbelner Str. | Berliner Allee | Hubert-Biernat-Str. | Hammer Str. Richtung Bönen
25 Jahre Club „Makedonija“ in Unna, Sonntag, 19 September 2021, 15:00 Uhr Atelier der Lindenbrauerei, Rio-Reiser-Weg 1
Zusammen mit Zugewanderten aus Nord Mazedonien (mazedonisch Северна Македонија Severna Makedonija) wollen wir Land und Leute in einem Bildervortrag kennenlernen und danach bei einer kleinen Feier ins Gespräch kommen und mehr erfahren über das Leben der Zugewanderten aus Nord Mazedonien.
SUKKA. „Sukkot-Fest“
Montag, 20. September 2021, 16:00 Uhr Synagoge der Gemeinde haKochaw, Buderusstraße 11, Unna-Massen
Das Sukkot-Fest, auch Laubhüttenfest genannt, bietet eine Begegnung zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen. Zu diesem Anlass hält die Rabbinerin Natalia Verzhbovska einenVortrag über „Judentum. Geschichte, Gegenwart“. Mit Yoed Sorek & Noga Bruckmann folgt darauf das Konzert „Lecha Dodi“ mit synagogalen Gesängen und Melodien. Im Anschluss an ein gemeinsames Abendessen klingt das Fest in der Sukka nach einem feierlichen Gottesdienst zu Sukkot aus.
Vortrag und Publikumsgespräch: Aladin El-Mafaalani Chancen(un)gleichheit in der Migrationsgesellschaft,
Mittwoch, 22. September 2021, 18:30 Uhr Stadthalle Unna, Parkstr, 44, 59425 Unna
„Stellen wir uns vor, die Gesellschaft wäre ein großer Raum mit einem Tisch in der Mitte und einem großen Kuchen. Je mehr Menschen aus benachteiligten Gruppen am Tisch sitzen, desto stärker und selbstbewusster mischen sie sich ein, fordern gleiche Rechte – und stellen Privilegien der anderen infrage. Die Stimmung ist schlecht. Warum? Weil viel mehr Menschen teilhaben können und wollen,weil die Gesellschaft offener geworden ist, und man könnte salopp sagen: weil es eigentlich ganz gut läuft.“ Der Soziologie-Professor Dr. Aladin El-Mafaalani forscht seit über zehn Jahren über Rassismus,
Diskriminierung und soziale Ungleichheit und legt die gesellschaftliche Lage in seinen Büchern allgemeinverständlich dar. Mit seinen Forschungsergebnissen zeigt er unter anderem auf die noch vorherrschenden Lücken in unserer Bildungspolitik. Seine Forderung: Bildung nicht als Lösung, sondern als Teil des Problems der sozialen Ungerechtigkeit wahrzunehmen. Welche Perspektiven entwickeln sich daraus?
Registrierung erforderlich, kostenfreie Tickets unter www.kultur-in-unna.de
offengeht – Ein musikalischer Abend
Donnerstag, 23. September 2021, 19:00 Uhr Buhre-Haus, Nicolaistr. 4, Unna
Diese Ermutigung, dass „offen geht“ und zu einer Lebenshaltung werden sollte, möchten Gisela Habekost und Heinz Bischoff mit Inhalt füllen. Musikalisch und in Form von Poesie schlagen sie den Bogen der Vielfalt von interkulturellen Darbietungen über politische Lieder wie Biermann und Brecht, hin zu Songs gegen Fremdenfeindlichkeit.
Anmeldung und Registrierung erforderlich unter 0151 1654416 oder unter patze@buhre-haus.de
Stadtrundgang: Einflüsse von Zugewanderten in die Lebensgewohnheiten der Unnaer Bevölkerung
Freitag, 24. September 2021, 17:00 Uhr Treffpunkt: Nicolaistr. 4, Unna
Unna ist bis heute immer wieder mit fremden Kulturen in Berührung gekommen. Waren es im 16. Jahrhundert bereits Zinngießer aus Italien, 1770 Familien aus der Rheinpfalz, die sich in der Unnaer Heide niederließen, die Heimatvertriebenen aus den deutschen Ostgebieten, Gastarbeiter aus dem einstigen Jugoslawien, aus Italien, Portugal, der Türkei, Spätaussiedler oder Asylsuchende, um nur einige zu nennen. Diese Menschen haben ihre Spuren auch in Unna hinterlassen, sei es im kulturellen Bereich oder in den Essgewohnheiten. Gästeführer Wolfgang Patzkowsky spannt bei seinem ca. 90-minütigen Rundgang einen großen Bogen zu all diesen Einflüssen in die Lebensgewohnheiten der
Unnaer Bevölkerung.
EUROPIUM. 8 Poems for Unna – 24., 25. und 26. September 2021, jeweils 18:00, 19:30 und 21:00 Uhr, Zentrum für Internationale Lichtkunst e.V.
Die Theater-Performance EUROPIUM1 – 8 POEMS FOR UNNA basiert auf 8 autobiografischen Texten von Schauspielerinnen aus Island, England, Holland, Spanien, Griechenland, Deutschland und der Schweiz. Ihre Karrieren starteten 1994 auf der THEATRALE UNNA Heute stecken sie fest in der Pandemie. Jede für sich, alle gemeinsam. 8 von ihnen werfen einen Blick zurück auf die letzten 25 Jahre seit ihrem Initialerlebnis in Unna und schreiben Nada Kokotovic einen sehr persönlichen Brief. Daraus entwickelt sie die vielschichtige Performance EUROPIUM.
Karten sind im Vorverkauf im i-Punkt im zib und online über den Link: https://pretix.eu/Lindenbrauerei.de/europium/ erhältlich.
bUNt – International in Unna
Samstag, 25. September 2021, 11 bis 17 Uhr Platz der Kulturen
Mit verschiedenen Vereinen und Organisationen setzen wir uns für ein gleichberechtigtes Miteinander über alle ethnischen, kulturellen und religiösen Unterschiede hinweg ein. Das bunte internationale Bühnenprogramm sorgt für gute Unterhaltung. Die Deutsch-Japanische Gesellschaft Dortmund lehrt die Kunst des „Origami“. Für die kleinen Gäste gibt es ein Kinderprogramm, für das leibliche Wohl sorgt ein reiches Angebot an landestypischen Spezialitäten aus dem Orient und Okzident.
Programm 11:00 Begrüßung durch den Bürgermeister der Kreisstadt Unna, Dirk Wigant und Ksenija Sakelšek, Vorsitzende Integrationsrat der Kreisstadt Unna 11:15 Senryoku Daiko (japanische Trommelgruppe) mit Tai-Chi, Gruppe Unna 11:45 „Derwische“ Türkisch-Islamische Gemeinde Werl 12:00 Jürgen Skura (Cello) 12:20 Folkloretanzgruppe Makedonija e.V. 12:35 Heinz Bischoff & Gisela Habekost 13:00 Rabijana Ehrenstein mit Schülern 13:20 Folkloretanzgruppe Makedonija e.V. 13:35 Senryoku Daiko (Jap. Trommelgruppe) 13.55 Rabijana Ehrenstein mit Schülern (Klavier) 14:15 Josefa Duarte (Portugiesische Musik) und Portugiesischer Frauenchor Unna 14.40 Verein „Stern“ 15:00 Musikalische Reise durch Griechenland mit Stavros Toutalas Bouzouki, Christos Niagoulis Bouzouki und Stelios Stylianidis Gitare und Gesang.
Programmänderungen vorbehalten!
Dokumentarfilm „Wir sind jetzt hier“
Montag, 27. September 2021, 19:00 Uhr Aula des Berufskollegs der Werkstatt im Kreis Unna, Nordring 43, 59423 Unna (Platz der Kulturen)
Es wurde viel häufiger über sie gesprochen, als mit ihnen: Geschichten über das Ankommen geflüchteter junger Männer in Deutschland. Ihre Ängste, Verzweiflung, Liebe, Rassismus… Im Anschluss: Podiumsdiskussion mit Schutzsuchenden aus Unna.
Anmeldung erforderlich, kostenfrei auf www.kultur-in-unna.de„
Quelle: Pressemitteilung Integrationsrat der Stadt Unna, wörtlich übernommen
„Die Vielfaltsgesellschaft ist eine Erfolgsgeschichte. Deutschland hat sich als Zuwanderungsland positiv verändert und entwickelt.“
Ob man jetzt Asylmissbrauch, massenhaften Sozialleistungsmissbrauch, „Ehren“-Morde, Genitalverstümmelungen an Frauen, Gruppenvergewaltigungen oder die gerade bei Moslems beliebten Al-Quds Märsche in Berlin (Schlachtrufe z.B. „Hamas Hamas – Juden ins Gas“ oder „Jude Jude – feiges Schwein – komm heraus und kämpf allein“ etc) als Bereicherung ansieht finde ich diskutabel. Ich persönlich finde es widerlich, aber ich bin ja auch kein Gut- oder Bessermensch und lebe nicht in Wolkenkuckucksheim.