Kreis zur Bargeld-Debatte: „Es ist davon auszugehen, dass Fahrzeughalter eine Bankkarte haben“

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oben und Foto rechts: neue Arbeitsplätze, Fotos Kreis Unna

Die Abschaffung der Barzahlung in der Führerschein- und Zulassungsstelle im Kreishaus Unna sorgt bei unseren Lesern für hitzige Diskussionen.

Unsere Redaktion bat bei der Kreisverwaltung daher um eine ergänzende Erläuterung zu den Gründen der Umstellung auf bargeldlose Zahlung.

„Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass Fahrzeughalter eine Bankkarte haben“, argumentiert Kreissprecher Max Rolke.

‚Sie müssen ein Konto haben, weil auch die Kfz-Steuer und Kfz-Versicherung über das Einzugsverfahren abgewickelt werden. Von daher ist nicht davon auszugehen, dass jemand ausgeschlossen wird.

Zudem ist die bargeldlose Zahlung inzwischen gängige Bezahlmethode.

Die Zeit vor Abschaffung des Kassenautomaten hat gezeigt, dass mehr als 80 Prozent der Antragsteller in der Zulassungs- und Führerscheinstelle schon nicht mehr bar gezahlt haben.

Grund der Abschaffung war aber vor allem die Wirtschaftlichkeit, weil dadurch Kosten eingespart und Verwaltungsaufwand reduziert werden kann. Gemeint sind da etwa die Kosten für den Bargeldtransport, das Vorhalten größerer Bargeldsummen, Unterhaltung des Kassenautomaten etc.

Zudem geht es schneller – es bleibt den Mitarbeitern mehr Zeit für die Bearbeitung der Anliegen.

Im Rahmen des Umbaus konnte durch die Abschaffung des Automaten der freiwerdende Raum auch anderes und besser genutzt werden.“

Klar ist aber auch, versichert Rolke:

„Für Ausnahmefälle und für begründete Einzelfälle besteht in sehr begrenztem Umfang weiterhin die Möglichkeit, mit Bargeld zu zahlen.“

4 KOMMENTARE

    • Nicht, wenn triftige Gründe vorgebracht werden und eine Alternative geboten wird. In diesem Fall ist es die Zulassungsstelle in Lünen, in der weiterhin Bargeld akzeptiert wird.

      • Ob Mitbürger, welche täglich zur Arbeit müssen oder Gewerbetreibende.
        Das sofort angemeldete Auto ist für viele existentiell.
        Mitbürger verlieren ihre Arbeit und Gewerbetreibende viel Geld, wenn sie nicht mehr sofort ihr neues Auto anmelden können.

        Das muß man als Behörde erst einmal hinbekommen, die Wartezeit für die Kunden nachdem
        es ! jahrzehntelang ! funktioniert hat, von wenige Stunden trotz Digialisierung und Abschaffung des Bargeldes auf mehrere Tage, sogar eher auf Wochen zu verlängern.

        Es gibt wohl kaum eine andere Behörde, bei der der Service im Vergleich davor um so vieles schlechter geworden ist. Mit einer Verhundertfachung der Wartezeit.

        Zu hohe Urlaubs- oder Krankenstände beim Personal kommen noch hinzu. Mitbürger, die nicht online gehen und Bargeldzahlern wird die behördliche Dienstleistung komplett verweigert. In vielen Städten in NRW viel die Dienstleistung monatelang aus, weil die IT zusammengebrochen war.

        Dieser unhaltbare Zustand trotz Synergieeffekte durch die Digitalisierung wird den Kunden auch noch dreist als modern und effektiver angedreht.

        Das Straßenverkehrsamt Unna hat ein Monopol und die Mitarbeiter dort im Öffentlichen Dienst verdienen ihre Gehälter auf Steuerzahlerkosten völlig unabhängig von der tatsächlichen Arbeitsleistung. Auch wenn sie ihrer gesetzlichen Pflicht zur Bereitstellung einer behördlichen Dienstleistung (für alle) schon lange nicht mehr ordentlich und rechtmäßig nachkommen. Die Gehälter laufen unabhängig davon voll weiter.

        In der freien Wirtschaft würde man die Belegschaft und vor allem die verantwortliche Leitung, welche den Service auf den tiefsten Stand seit Bestehen der Behörde gebracht hat, sofort wegen Unfähigkeit austauschen.

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