„30 Minuten Parken für lau in Unnas City“: SPD will Unnas strenges Parkkonzept abändern

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Screenshot aus dem Video des SPD-Bürgermeisterkandidaten Hartmut Ganzke. Den Genossen ist aufgefallen, dass die derzeitige Mindestparkgebühr auf Außenstellflächen von 2,50 je angefangene Stunde "ein bisschen viel" ist. (Quelle Hartmut Ganzke/fb)

„Mal eben schnell in die Apotheke, beim Arzt ein Rezept abholen, zur Post einen Brief einwerfen oder kurz was erledigen … bis jetzt in der City mindestens 2,50 Euro bezahlen.

Unser Vorschlag: 30 Minuten frei parken – um schnell was zu erledigen. Was meint Ihr?“

Diese Frage stellt in einem Video auf Social Media der Bürgermeisterkandidat der Unnaer SPD, Hartmut Ganzke.

Vier Wochen vor der Kommunalwahl ist es Ganzke und seinen Mitgenossen offenbar aufgefallen, dass die seit Einführung des neuen Parkkonzepts fälligen 2,50 Euro bereits für eine kurze Erledigung in der Stadt – ab Minute 61 werden es 5 Euro – „ein bisschen viel“ sind.

Deshalb jetzt, anderthalb Jahre nach der Einführung der strengen Parkregeln, dieser Vorschlag der SPD: „30 Minuten für lau in der ganzen City“, auch zur Belebung des Einzelhandels.

Die SPD würde damit zum Gedanken der „Brötchentaste“ zurückkehren (20 Cent für 20 Minuten Parken), die früher an den Parkautomaten in Unna eine Option war.

In den Unnaer Parkhäusern und Tiefgaragen gibt es eine ähnliche Regelung – 1 Euro kostet dort die erste 40 Minuten, anschließend gilt pro Stunde Parken 1,50 Euro. Der damit auch erhofften höheren Auslastung der Parkbauten war dies bisher allerdings nicht dienlich.

Beim Ratsbeschluss des Parkkonzepts, das am 1. Januar 2024 in Kraft trat, kam die einzige Gegenstimme von der FDP. Die SPD hatte sich zu dem Thema enthalten mit dem Argument Forderung, dass zuerst das seit vielen Jahren zugesagte Parkleitsystem installiert werden müsse.

Hartmut Ganzke schlägt in einem Facebookvideo die Rückkehr zur Brötchentaste vor. (Quelle H. Ganzke /via fb)

Offenbar war das Misstrauen der Genossen begründet. Denn dieses Parkleitsystem, das für Unna seit gut 15 Jahren in der Diskussion ist, steht weiterhin aus. Auch der City-Werbering (CWU) hatte seine Zustimmung zum Parkkonzept seinerzeit damit begründet, dass Bürgermeister Wigant (CDU) ein zeitnahes Umsetzen des Parkleitsystems zugesichert habe.

Hartmut Ganzke schließt seinen Videoauftritt mit dem Wahlkampfslogan: „Unna kann mehr – Mehr möglich machen – Einfach machen“.

Das Video ist hier zu sehen

2 KOMMENTARE

  1. Die Idee finde ich ja ganz charmant, aber schauen wir mal, was nach dem Wahlkampf passiert. Für die Unnaer Wirtschaft und Innenstadt wäre das eine tolle Sache.
    Auf jeden Fall sehe ich hier mehr (politischen) Inhalt, als in dem Kino-Wahlwerbespot vom grünen Spitzenkandidaten vermittelt. Das ist ganz erfreulich.

    Gemeint ist der Spot, bei dem eine Blende in einen Park erfolgt. Dann ein Mann von links nach rechts durchs Bild läuft und danach nur eine Texttafel mit dem Kandidaten und der Partei in Textform erfolgt.

  2. Dass es auch völlig anders geht, habe ich vor einigen Tagen während eines Urlaubs in Dänemark festgestellt. Dort ist das Parken (Roskilde) in einem großen, chicen, gut sortierten und zudem mit unzähligen Spielgeräten für Kinder versehenen Einkaufszentrum in den ersten beiden Stunden kostenfrei. Und was soll ich sagen? Unzählige Kunden hielten sich dort auf und kurbelten den Einzelhändlerumsatz an. Mutmaßlich in einem derart großen Umfang, dass auf die Erhebung von Parkgebühren (zumindest in den ersten beiden Stunden eines Einkaufs) verzichtet werden konnte bzw. werden kann. Dass sich hierzulande viele Menschen bei einer Parkgebühr von 2,50 Euro ab der ersten Minute für einen Online-Einkauf entscheiden, darf da nicht verwundern.

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