Der letzte schwere Unfall auf dieser Kreuzung passierte Mitte März vergangenen Jahres: Ein Autofahrer aus Bönen bog auf der B1 in Fahrtrichtung Unna nach links auf die Ostbürener Straße ab und übersah dabei offenbar eine von rechts auf der B1 heranfahrende Autofahrerin.
Die Autos prallten zusammen, Ergebnis: Zwei Verletzte.
Fast identisch verlief ein Unfall im Januar 2022 – eine Autofahrerin bog nach links auf die Ostbürener Straße ab, von rechts auf der B1 in Richtung Werl knallte ihr ein anderer Autofahrer in die Seite. Ergebnis: Totalschaden, eine Schwerverletzte.
Durch ein Tempolimit auf der Ostbürener Straße von 100 auf 70 km/h und die Beseitigung der separaten Rechtsabbiegerspur auf die B1 in Richtung Werl wollte der Kreis die unfallträchtige B1-Kreuzung zwischen Fröndenberg und Unna vor zwei Jahren sicherer machen. Es gab dort in der Vergangenheit zahlreiche schwere Unfälle, leider auch zwei mit Todesopfern.
So gut wie alle passierten allerdings beim Linksabbiegen entweder von oder auf die B1.
Umso unverständlicher mutet es an, dass auf der Bundesstraße die Höchstgeschwindigkeit jetzt sogar wieder heraufgesetzt wurde.
Die Besonderheit an dieser Kreuzung wa bisher nämlich:
Während in Fahrtrichtung Werl 70 km/h gefahren werden dürfen, wurde das Höchsttempo in Richtung Unna auf einer Länge von 250 Metern im Kreuzungsbereich schon vor Jahren auf 50 km/h limitiert. Regelmäßig stand dort einer der drei Enforcement Trailer (Blitzeranhänger) des Kreises.
Die Begründung für die Tempodrosselung: Fahrbahnschäden.
Die sind jetzt offenbar in ausreichendem Maße beseitigt. Jedenfalls ist die 50er-Beschränkung in Richtung Unna aufgehoben, in beide Richtungen gilt jetzt wieder 70 km/h.
Unsere Redaktion stellte dazu am Montagmorgen Anfrage beim zuständigen Landesbetrieb Straßen.NRW. Am Dienstagnachmittag antwortete uns Petra Vesper von der Presseabteilung der Behörde:
„Nach Rücksprache mit meinen Fachkollegen kann ich Ihnen zu Ihren Fragen folgende Informationen geben:
Im von Ihnen genannten Abschnitt der B1 in Unna (Werler Straße) wurde die zulässige Höchstgeschwindigkeit aufgrund von Straßenschäden auf 50 km/h herabgesetzt. Die entsprechende Anordnung erfolgte durch den Kreis Unna als zuständige Straßenverkehrsbehörde und wurde im Einvernehmen mit Straßen.NRW und unserer Straßenmeisterei Unna umgesetzt.
Nach erfolgter Beseitigung der Straßenschäden Ende Mai wurde die ursprüngliche Geschwindigkeitsbegrenzung wiederhergestellt.
Des Weiteren ist die genannte Kreuzung nicht als Unfallhäufungsstelle bekannt.“
Beim Kreis Unna ist die Kreuzung sehr wohl dergestalt bekannt. Zumindest wurde mit dieser Begründung vor zwei Jahren das Tempo auf der verschmälerten Ostbürener Straße von zuvor 100 auf 80 km/h reduziert und die vorherige Extra-Rechtsabbiegerspur auf die B1 in Richtung Werl beseitigt.
