
Vor rund einem Jahr eröffnete die Stadt Unna mit viel Pressezeremoniell ihren „Bürgergarten“ am Morgentor, für den der dortige Parkplatz beseitigt wurde.
Pflanzbeete, neue Sitzbänke und -tische und drehbare Sessel boten zu Beginn einen schmucken Anblick.
Schon im Sommer kam Kritik über Müllhinterlassenschaften auf, die trotz ausreichend angebrachter Abfallbehälter oft achtlos auf die Wiese geworfenen wurden.
Am langen Osterwochenende präsentiert sich Unnas jüngster Stadtpark nun auf seinem bisherigen Tiefpunkt.

An der Bank- und Sitzgarnitur wurde an Karfreitag oder -samstag offensichtlich eine alkoholträchtige Freiluftparty abgehalten, Bierflaschen blieben stehen oder liegen im Umfeld herum, offenbar lief auch reichlich Bier aus.
Kippen fliegen herum, aus den Fugen sprießen Gras und Wildkraut.
Den verwahrlosten Eindruck unterstreicht ein mehrere Meter großes rotes Graffitigeschmier auf den erst vor einem Jahr verlegten Pflastersteinen.

Auf Nachfrage unserer Redaktion bereits im Sommer nach den ersten Bürgerbeschwerden bestätigte Stadtsprecherin Anna Gemünd, dass die Stadtbetriebe – seit einiger Zeit nicht mehr selbstständig, sondern unters Dach der Stadt zurückgekehrt – mit der Pflege der städtichen Grünflächen betraut sind.
„In der Tat kümmern sich die Stadtbetriebe dort um die Reinigung – und zwar täglich, also an sieben Tagen in der Woche“, betonte Anna Gemünd damals.
Laut Auskunft der Stadtbetriebemitarbeiter komme es dort insbesondere an den Wochenenden zu Verschmutzungen, die dann aber auch zügig am Samstag- bzw. Sonntagmorgen beseitigt würden.
Die immer wiederkehrende Kritik von Bürgern, dass die Stadt Unna ständig für Tausende von Euros neue „Verweilflächen“ schaffe und diese dann nicht ordnungsgemäß pflege und sauber halte, hält jedoch an.
Demnächst kommt mit dem Park an der Schulstraße, Hermine-Pötter-Park getauft, noch eine weitere kostspielig umgestaltete Fläche dazu – der frühere Parkplatz, bekannter als „Reallabor Schulstraße“, soll wie berichtet für rund 850.000 Euro Steuergeld (das meiste Fördergeld plus Haushaltsmittel) zu einem „Piko-Park“ erweitert und mit einer teuren videoüberwachten Radabstellanlage ausgestattet werden.
Unnas „Bürgergarten am Morgentor“ – ein Rückblick
Fast 6 Jahre nach der Vorstellung der ersten Pläne, damals noch unter Ägide von Bürgermeister Werner Kolter (SPD), eröffnete die Stadt Unna am 17. Mai 2024 den kontrovers diskutierten „Bürgergarten am Morgentor“, der unter Beseitigung des Parkplatzes zwischen Morgenstraße und Burgstraße künftig Verweilen am Ostring möglich machen soll.
„Dieser Platz zeigt eindrucksvoll, wie sich derzeit das Gesicht unserer Innenstadt an vielen Stellen zum Positiven verändert:
Mit der Umgestaltung der beiden Eingangsbereichen am Königsborner Tor und jetzt hier am Morgentor haben wir einen großen Schritt zu mehr Aufenthaltsqualität in der Innenstadt geschafft“, zeigte sich Bürgermeister Dirk Wigant bei der Eröffnung überzeugt.

Zugleich wurden durch die 1,2 Millionen teure Umgestaltung weitere Außenflächen für die Gastronomie geschaffen.
Zu den schon vor zwei Jahren eröffneten Außenterrassen der Tapas Bar und des Waffelstübchens zwischen Güldenem Trog und Ostring gesellt sich seit einem Jahr ein Biergarten fürs Lokal Morgentor – inzwischen eingefasst mit Stadtmauer-Imitat und Pflanzkübeln.


Alle Gastronomieflächen sind – wie das gesamte Areal – öffentlich gewidmet, werden den Gastronomen nicht kostenlos zur Verfügung gestellt, sondern sind Pachtflächen.
Es seien „jährliche Einnahmen von rund 4500 Euro zu erwarten, die teilweise für die Dauer von 10 Jahren von den zuschussfähigen Kosten einer Förderung abzusetzen sind.“ (BV Nr. 1559/19)
Es ist immer wieder schön, wenn sich Vorhersagen bestätigen.
Die Umbauten für die Gastro haben ja noch Sinn gemacht, aber der Wegfall der Parkplätze war total sinnbefreit.
Als die Parkplätze noch dort waren, hatten wir Anwohner noch unsere Ruhe, Besucher und Kunden der Geschäfte hatten noch die Möglichkeit, mal eben irgendwo reinzuspringen, heute parken viele auf den 4 Behindertenparkplätzen, die noch vorhanden sind oder auf den Gehwegen.
Und auch die Mitarbeiter der Stadtbetriebe hatten vorher schon genug Arbeit, um den angrenzenden Stadtpark zu pflegen.
All das habe ich schon bei der Planung hier berichtet, dass dieses so kommen wird.
Aber im Rathaus ist man ja der Meinung, dass Steuergeld, egal ob es aus Unna oder dem Rest des Landes kommt ja reichlich vorhanden ist und Grünen Planungsbüros ja auch irgendwie Geld verdienen müssen.
Mit dem erneuten Umbau und der weiteren Geldverschwendung im ehemaligen Reallabor, wird es genauso weitergehen.
Hauptsache im Rathaus kann jeder wichtige Mensch seinen Freunden erzählen, dass dort, diesen Bürgerpark, dass habe ich durchgesetzt.
Diese Politiker nennen sich dann noch mündige Bürger und meinen, sie tun was gutes, genau das Gegenteil ist der Fall, Geschäfte schließen, Einwohner ziehen aufs Land, die Städte werden unattraktiv und verwahrlosen.
Oftmals nur, weil eine grüne Sekte auf Gedei und Verderb, die Politik ihrer ehemaligen Anführer durchsetzen will.
Ich wünsche mir, dass das im September in Unna endlich auch endet, mögen diese Mündigen Bürger in die Parteizentrale nach Berlin gehen, dort braucht man soooooo fähige Leute.
Wieso ist der Gedanke, Farbsprühdosen nicht an jeden zu verkaufen, abwegig? Es wäre zwar ein Eingriff in die Freiheit, doch würde es dem „Gemeinansehen“ zu gute kommen. Auf der anderen Seite: Batteriesäure (1,36g/ml H2SO4) darf seit Jahren nicht mehr verkauft werden, Begründung: Grundlage für Sprengstoffe-als Motorradfahrer ist man gearscht dadurch.
… und wieder zeigt sich, dass teure Projekte, die zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger hergerichtet werden, von Pennern und Gesocks (Das muss mal so ausgesprochen werden.) verunstaltet werden. Diese Menschen kosten uns gleich mehrfach. Erstens halten wir sie durch Transferleistngen am ka…. und als Dank verunstalten sie unsere Anlagen. Und das Ordnungsamt passt in voller Personalstärke darauf auf, dass niemand mit dem Rad durch die Fuzo fährt. Übrigens: Am Standesamt geht die Post auch wieder ab. Bänke brauchen die nicht.