Unnaer Sozialdienstchefin traf fast der Schlag: 37 Knöllchen an einem einzigen Tag für „Falschparken“ neben der Post

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Auf dem Parkplatz neben der Post am Einkaufszentrum Mühle Bremme hagelte es für einen Unnaer Sozialdienst buchstäblich Knöllchen. (Foto Privat)

Als die Chefin eines Unnaer Sozialdienstes Mitte dieser Woche in ihren Briefkasten schaute, traf sie fast der Schlag:

37 Briefe vom selben Absender quollen ihr entgegen – und jeder enthielt eine Verwarnung wegen angeblichen Falschparkens auf demselben Parkplatz in Unna. Dem neben der Unnaer Post.

„37 Knöllchen an einem einzigen Tag, jedes zwischen 30 und 40 Euro. Wir sind pleite!“, schrieb uns Ilona H. haareraufend, aber mit gesundem Galgenhumor an, denn sie hofft doch dringend, dass ihr kleines Unternehmen diese Unsumme nicht wirklich wird bezahlen müssen.

„Ich habe direkt Kontakt mit der Firma aufgenommen und Widerspruch eingelegt. Man schrieb zurück, man werde das prüfen.“

Das knöllchenfreudige Unternehmen, das ausgerechnet auch noch „Fair Parken“ heißt, hat seinen Sitz in Düsseldorf und bewirtschaftet per digitaler Kennzeichenerkennung den privaten Parkplatz neben der Post und dem Einkaufszentrum Mühle Bremme, Postanschrift Bahnhofstraße 46.

Mit den fast 40 Knöllchen, die Ilona H.´s Sozialdienst jetzt an einem einzigen Tag aus ihrem Briefkasten schaufelte, werden angebliche Parksünden seit Ende September geahndet.

„Alle sind auf einen Schlag gekommen“, berichtet die Unnaerin, immer noch fassungslos. „Wieso kommen die Bescheide erst jetzt? Und alle auf einmal? Und wieso sollen wir überhaupt falsch geparkt haben?“

Wären die Verwarnungen einzeln bei ihr eingetrudelt, sie hätte doch gleich nach dem ersten Knöllchen kein einziges weiteres Mal wieder auf diesem Parkplatz ein Auto abgestellt, beteuert die Sozialdienstchefin. „Ich parke doch nicht absichtlich monatelang auf einem Behindertenparkplatz.“ Nein: Man sei natürlich davon ausgegangen, dass das Parken dort für die Fahrzeuge des Senioren-Sozialdienstes erlaubt sei.

Bei dem Teil des Parkplatzes, um den es geht, handelt es sich einen Bereich mit ausgewiesenen Behindertenparkplätzen.

„Dass die privat sein sollen, ist mir schleierhaft“, rätselt Ilona H. „Wir parkten dort mit dem gültigem Ausweis von Menschen mit Behinderungen, die wir als soziale Seniorenbetreuung mit Anerkennung transportieren. Sie werden zum Arzt, zur Apotheke, zur Bank oder Post von uns begleitet.“

Natürlich habe sie gesehen, so Ilona H., dass am Parkplatz ein Schild steht „Privat“. „Nichts weist aber darauf hin, dass davon auch die Behindertenparkplätze erfasst sind. Denn jeder der regulären Parkplätze ist extra noch einmal mit dem Schild ,Mitarbeiter´ gekennzeichnet. Bei den Behindertenparkplätzen fehlen solche Hinweise.“

Ilona H. hofft jetzt, dass sie bei „Fair Parken“ auf ein faires Entgegenkommen trifft und nicht jetzt nachträglich fast 1400 Euro fürs Parken bezahlen muss. Das wäre so kurz vor der Adventszeit buchstäblich eine schöne Bescherung.

1 KOMMENTAR

  1. Fair parken haftet auch woanders der Geruch des Abzockens an. Auch und vor allem in Großstädten, auch Düsseldorf. Man hört, die interne Organisation dort bei dem Unternehmen sei desolat.

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