Pedelec-Akku explodierte abends in Nachbars Garage – Leser aus Unna möchte für Risiken sensibilisieren

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Symbolbild E-Bike, Pedelec - Foto RB

Sonntag vor einer Woche, ca. 19 30 Uhr: Vier Feuerwehr-Mannschaftswagen, Leiterwagen, Unterstützung von zwei Polizeiwagen plus Rettungswagen. Kurz, jede Menge Blaulicht in Unna, Im Rutental.

„Unter starker Rauchentwicklung ist in Nachbars Garage ein Pedelec-Akku hochgegangen“,

berichtete uns unser Leser Andre Köpp. „Zum Glück ist es „nur“ der Schreck, der in den Knochen steckt und die Rußschäden durch den Rauch, der auch in die Wohnung zog!“

Als direkter Nachbar und Ohrenzeuge des Vorfalls sieht Andre Köpp die Möglichkeit, dass ein Elektrorad-Akku „mal eben“ explodieren und möglicherweise einen verheerenden Brand anrichten kann, als „nicht zu unterschätzenden Gefahrenpunkt, der für Aufklärung angeregt diskutiert werden könnte!“

Wir greifen die Anregung gerne auf.

Aber wie hoch ist eigentlich das Risiko, dass ein E-Bike-Akku explodiert? Was sind die Ursachen für solche Brände? Wie oft kommen sie vor und wie können Sie verhindert werden?

2021 stellten Ermittler nach einem Hausbrand in Bremen ein vor dem Gebäude abgestelltes und komplett verkohltes E-Bike sicher. Anfang 2022 brannte eine 1600 Quadratmeter große Villa in Isernhagen nahe Hannover aus. Der Sachschaden ging in die Millionen.

Brandursache: Beim Ladevorgang war ausgerechnet in der Bibliothek des Hauses ein E-Bike-Akku explodiert. Über die Bücherregale war schließlich das gesamte Einfamilienhaus in Flammen aufgegangen.

Diese Fälle illustrieren, wie unberechenbar scheinbar harmlos wirkende Fahrradbatterien sein können.

Lithium-Ionen-Akkus, wie sie auch an E-Bikes zum Einsatz kommen, weisen eine extrem hohe Energiedichte auf – und dies in Kombination mit verhältnismäßig schnell entflammbaren Chemikalien.

Bei mechanischen Beschädigungen, Defekten, Hitze und anderen Einwirkungen können die im Akku befindlichen Elektrolyte unter Umständen unkontrolliert Energie freisetzen. Ein thermischer Prozess kommt in Gang, der durch den Sauerstoff in der Batterie-Kathode vorangetrieben wird. Diese Kettenreaktion setzt unablässig weitere Energie frei – bis der Akku schlimmstenfalls explodiert.

Was zu vermeiden ist:

  • E-Bike-Akkus fallen zu lassen, übermäßige Stoßbelastung und sogar Vibrationen – alles kann zu riskanten chemischen Prozessen und letztlich einem Akkubrand führen.
  • Unsachgemäße Nutzung: Hierzu gehört das Laden in sehr warmer Umgebung, bei Minustemperaturen oder mit nicht vom Hersteller zugelassenen Ladezubehör. Auch der Versuch, einen sehr alten und bereits tiefenentladenen Akku wieder zu aktivieren, kann unkontrollierbare Brandrisiken bergen. E-Bike-Akkus mögen generell keine extremen Temperaturen, vor allem Hitze ist gefährlich.
  • Produktionsfehler: Vor allem bei Billig-E-Bikes ist nicht auszuschließen, dass es manche Hersteller mit bestimmten Sicherheitsanforderungen nicht so genau nehmen.
  • Akku-Design: Auch der Aufbau des Akkus kann Gefahrenursache sein. Das ist beispielsweise der Fall, wenn die Batterie so aufgebaut ist, dass sich bei gesteigerter Stromentnahme im Innern des Akkus Hitze aufbaut, weil zwischen den Zellen keine Luft zirkulieren kann.

Korrektes Laden:

  • Zum E-Bike-Akku Brandschutz gehört in jedem Fall ein Aufladen mit ausreichender Luftzirkulation in einer nicht zu warmen Umgebung.
  • Die ideale Ladekapazität liegt zwischen 40 und 70 Prozent.
  • Den Akku beim Laden nie unbeaufsichtigt lassen.
  • Der Akku sollte weder starker Heizungswärme noch der prallen Sonne ausgesetzt sein. Auch auf Tour ist zu viel Sonne schädlich.
  • Und letztlich: einen beschädigten Akku sofort auswechseln.

(Quellen: focus.de, Verbraucherzentrale NRW)

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