Schwestern aus Unna wollen Handwerksbetrieb des Vaters retten und nachhaltig aufstellen

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Foto: Screenshot GoFundMe

Zwei alleinerziehende Mütter wollen den Handwerksbetrieb ihres Vaters retten und nachhaltig für die Zukunft fit machen:

den Traditionsbetrieb Rothen Haustechnik an der Industriestraße in Unna.

Um Ihren Wunsch realisieren zu können, haben die beiden Frauen eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Sie begründen ihren Schritt an die Öffentlichkeit wie folgt:

„Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

wir, zwei alleinerziehende Mütter und Schwestern von zwei wunderbaren Kindern (9 und 7 Jahre), stehen vor einer großen Aufgabe: den Handwerksbetrieb unseres Vaters, spezialisiert auf Sanitär- und Heizungstechnik, weiterzuführen.

Unser Vater gründete die Firma bereits 1979 und führte sie über Jahrzehnte mit großem Engagement. Doch jetzt ist er akut an Demenz erkrankt, und wir als Familie pflegen ihn mit aller Liebe und Hingabe.

Während wir uns um die Pflege unseres Vaters kümmern und unsere Kinder großziehen, möchten wir auch das Lebenswerk unseres Vaters bewahren und weiterentwickeln.

Als gelernte Maklerin und Kauffrau im Groß- und Außenhandel bringen wir berufliche Kompetenzen mit, doch die Herausforderungen, denen wir uns gegenübersehen, sind enorm – und wir benötigen dringend Ihre Unterstützung.

Als Frauen im Handwerk und alleinerziehende Mütter bewegen wir uns in einem Bereich, in dem wir oft doppelt kämpfen müssen: gegen Vorurteile und für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Gleichzeitig sehen wir die Chance, eine neue Richtung einzuschlagen und nachhaltige Lösungen im Bereich Sanitär- und Heizungstechnik zu entwickeln.

Unsere Vision: Wir wollen den Betrieb nicht nur am Laufen halten, sondern ihn zukunftsorientiert und nachhaltig weiterführen. Dazu möchten wir:

  • – In erneuerbare Energien investieren und klimafreundliche Lösungen im Bereich Sanitär- und Heizungstechnik anbieten.
  • – Den Bau von Tiny Houses als nachhaltige, energieeffiziente Wohnform vorantreiben.
  • – Die Tradition des Familienbetriebs mit modernen und umweltfreundlichen Konzepten verbinden.

Wofür wir Ihre Unterstützung brauchen:

  • – Pflege unseres Vaters: Die fortschreitende Demenz erfordert intensive Pflege, die wir so lange wie möglich in seinem vertrauten Umfeld sicherstellen möchten.
  • – Sicherung des Familienbetriebs: Um die Firma zukunftssicher aufzustellen, müssen wir in nachhaltige Technologien investieren und den Übergang zur nächsten Generation erfolgreich gestalten.
  • -Nachhaltige Weiterentwicklung: Der Umbau des Betriebs in Richtung erneuerbare Energien und der Einstieg in den Tiny-House-Bau sind wichtige Schritte für die Zukunft unserer Firma und unserer Kinder.
  • Rolle der Frau im Handwerk: Wir möchten als Frauen im Handwerk zeigen, dass auch in dieser Branche moderne, nachhaltige und kreative Lösungen von Frauen entwickelt und umgesetzt werden können.

Warum Ihre Hilfe so wichtig ist:

Als alleinerziehende Mütter ist es für uns eine große Herausforderung, gleichzeitig die Pflege unseres Vaters, die Erziehung unserer Kinder und die Rettung des Familienbetriebs zu bewältigen. Jede Spende hilft uns dabei, diese Belastung zu tragen und unser Ziel – einen nachhaltigen, zukunftsorientierten Handwerksbetrieb – zu erreichen.

Wir danken Ihnen von Herzen für jede noch so kleine Unterstützung und Ihr Vertrauen in unsere Familie und unsere Vision!

Herzliche Grüße: Pia und Lisa Rothen“

Hier geht es zum Spendelink:

https://www.gofundme.com/f/familienbetrieb-fur-nachhaltige-zukunft-retten-unterstutz

9 KOMMENTARE

  1. Es ist ja sehr schön, dass ihr den Betrieb des Vaters weiterführen wollt, aber ich würde über die Sache mit den Tiny Houses nochmal nachdenken. wenn ich mich recht erinnere haben hier schon sehr viele mutige Leute, sehr viel Geld versengt. Bevor ihr das angeht, müsst ihr unbedingt die ganzen Genehmigungsverfahren abklären, wichtig ist auch, dass der Aufstellort richtig gewählt ist, soll es ein Park werden oder sollen die Häuschen auf Privatgelände aufgestellt werden?
    Ein ehemaliges Unternehmen aus der Nähe hat sich hierbei auch schon verkalkuliert, leider kann ich mich nicht mehr an den Namen erinnern ich meine aber, es war ein Zimmereibetrieb aus Hamm. Es wird aber noch möglich sein, diesen heraus zu bekommen und sich mit dem damaligen Firmeninhaber in Verbindung zu setzen.
    Aus meiner Sicht, dürfte es auch in Unna ein problem werden, sich gegen die Mitbewerber durchzusetzen, da muss schon ein Konzept vorhanden sein, um sich auf dem Markt bekannter zu machen.
    Auch ein weiterführen muss gut überlegt sein, die Erfahrung eueres Vaters muss ja erstmal aufgeholt werden und die vorhandenen Kunden müssen gehalten werden.
    Aus geschäftlicher Sicht, ist hier ja ein Grundstock vorhanden aber aus handwerklicher Sicht dürfte es eine Herausforderung werden. ein Meister mit Berufserfahrung kann hier sehr gut helfen. Sollte dieser schon im Betrieb sein, um so besser.
    Ich wünsche viel Erfolg bei dem Vorhaben.

  2. Unfähig sich eine eigene berufliche Existenz unabhängig vom Elternhaus aufzubauen und unfähig eine Familie für die Kinder aufzubauen und zusammen zu halten. Die armen Kinder. Dazu keinerlei Ausbildung im geplanten Zukunftsjob. Da muß man sich wohl für teures Geld einen Meister für das Handwerk einkaufen der auch Ahnung davon hat und diesen Beruf auch ausüben darf.

    Hey, schickt uns euer Geld damit wie irgendwas machen können was gerade so irgendwie hip ist. Kann eigendlich jeder über den Rundblick Geld bei unbedarften naiven Mitbürgern abgreifen oder gibt es da seriöse Auswahlkriterien?

      • 3 Tage später nehme ich die Bezeichnung „Geld abgreifen“ aus meinem Kommentar als nicht zutreffend zurück. Der Bericht hat unfaßbare Rekordzugriffe. Wahrscheinlich einer der meistgelesensten Artikel beim Rundblick. Mehr als viele Berichte die gesellschaftlich weitaus relevanter sind.
        Bei über 14.000 Leser hat lediglich eine Person 10 Euro gespendet.
        Das große Leserinteresse überrascht mich. Das praktisch niemand davon spendet auch.

    • Die insolvente Traditionszimmerei Firma Diekmann in Hamm hat in der 3. Generation alles auf den Bau von Tinyhäuser gesetzt und damit alles verloren. Obwohl sie sogar eine Kooperation mit dem Großkonzern Tschibo hatten und in Entwicklung und Produktion weit fortgeschritten waren. Schwer kalkulierbare Rohstoffpreise durch die Inflation, Lieferschwierigkeiten im Einkauf und und die fehlende Finanzierung von Banken für die Käufer wurden als Grund für den Nachfrageeinbruch bei Tinyhäuser angegeben.

      Die Videos mit den romantischen kleinen Häusern möglichst mit Blick auf den See bei sommerlichem Wetter sind viral sehr beliebt. Allerdings ist der Markt in der Realität dafür gar nicht so groß und man darf so ein Teil auch gar nicht einfach in die Natur stellen.
      In erster Linie wohnen Menschen in kleinen Wohnverhältnissen weil sie wenig Geld haben und nicht weil sie freiwillig „nachhaltig“ und ökologisch“ leben wollen. Das sich jemand ein Baugrundstück kauft und dort ein Minitinyhaus aufbaut um dort dauerhaft zu wohnen ist sehr selten.
      Zahlungskräftige Mitbürger schaffen sich eher Reisemobile an die durch die Inflation und Luxusansprüche auch schon neu bei durchschnittlich 100.000 Euro liegen. Dieser Markt ist weitaus größer. Jüngere Leute bauen sich Bullis bzw. Autos als Wohnmobile um.

      „Tinyhouse“ ist keine neue Erscheinung sondern nur die neumodische englische Beschreibung für das wohnen in möglichst kleinen (mobilen) Häusern welches von den Menschen schon seit ewigen Zeiten praktiziert wird. Dafür gibt es schon seit ewig einen hartumkämpften Markt.

      10.000 Euro werden in dem Spendenaufruf als Gesamtziel angegeben um ohne Vorkenntnisse in diesen komplizierten sehr kleinen Markt einzusteigen der auch unzähligen baurechtlichen Vorschriften unterliegt. Alleine die Entwicklung eines Prototypen ist sehr aufwendig. Um auf diesen Markt mit interessanten Preisen bestehen zu können muß man schon eine effiziente Produktionsstraße aufbauen. Im Spendenaufruf sind lediglich 10.000 Euro als Gesamtsumme angegeben um die genannten unternehmerischen Ziele zu erreichen und das Unternehmen damit in die Zukunft zu führen. Dafür bekommt man kaum einen vernünftigen gebrauchten VW Bulli der als kleines Wohnmobil umgebaut ist.

  3. So sehr ich den Wunsch verstehe, den väterlichen Betrieb weiterzuführen, den Vater im heimischen Umfeld zu pflegen, sowieso,
    so sehr sehe ich aber im obigen Text viele rote Flaggen leuchten!

    Zitat: „Als gelernte Maklerin und Kauffrau im Groß- und Außenhandel bringen wir berufliche Kompetenzen mit“.
    Huh? Für welchen Beruf mitbringen?
    Wären die Beiden in diesen Berufsfeldern tätig oder lange tätig gewesen, bräuchte man nicht das „gelernt“ und „Kompetenzen“ zu erwähnen, letzteres ist eh schon ein schwammiges Buzzwort.
    Für mich hört sich das an wie: Ausbildung als Maklerin und Kauffrau gemacht, aber diese Tätigkeiten nicht, oder nur kurz, mal ausgeübt. „Kompetenzen“, was auch immer das so sein soll, werden im Hinblick auf Sanitär und Heizungsbau NICHT erwähnt!

    Zitat: „Als Frauen im Handwerk…“
    Oben steht: „…gelernte Maklerin und Kauffrau im Groß- und Außenhandel…“
    Damit sind sie keine Frauen „im Handwerk“. Sondern völlig am gelernten Beruf vorbei unterwegs, wenn es um Sanitär- und Heizungsbau geht.

    Zitat: „gegen Vorurteile und für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.“
    „Vorurteile“? Von wem gegenüber wem? Gegen die „Frauen im Handwerk“ aus dem Satz davor?
    Kann nicht sein, denn sie sind ja keine Frauen im Handwerk. Gegen solche hätte auch kaum jemand Vorurteile. Wenn Sie aber keine Wärmebedarfsrechnung nach DIN für ein Haus aufstellen können und keine Rohre verpressen können, wäre das kein Vorurteil, sondern eine Offensichtlichkeit.
    Kämpfen für die „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“?
    Willkommen im Club der Berufstätigen. Da kämpft jeder Berufstätige mit Familie jeden Tag für.
    Wir hier teilen uns das auf: Ich gehe arbeiten und meine Frau kümmert sich um die vier Kinder, Haus und Garten etc.
    Diese Aufteilung wäre vielleicht auch anzuraten: Eine Schwester steigt beruflich voll ein und die andere Schwester kümmert sich um die Kinderschar. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, hier wird nicht einfach nur von je einem Kind geredet…
    Und ja, ich sehe meine Kinder auch nur Abends, im Urlaub und am Wochenende…wie Millionen andere Berufstätige auch.

    Und jetzt kommen die roten Flaggen inflationär:
    Zitat: „nachhaltige Lösungen“, „zukunftsorientiert und nachhaltig“, „In erneuerbare Energien investieren“, „klimafreundliche Lösungen“, „Tiny Houses als nachhaltige, energieeffiziente Wohnform“, „modernen und umweltfreundlichen Konzepten verbinden.“, „Um die Firma zukunftssicher aufzustellen, müssen wir in nachhaltige Technologien investieren“, „Nachhaltige Weiterentwicklung: Der Umbau des Betriebs in Richtung erneuerbare Energien und der Einstieg in den Tiny-House-Bau“.
    Ein Wiesel-Wort ohne Substanz jagt das nächste.
    Hoffentlich steht die Regierungs-Subventions-Gießkanne mit den Steuergeldern noch bereit um die verteuerbaren Energien weiter zu pushen, denn ohne dies rentieren sie sich ja nicht.

    Und zum Schluß noch: Zitat: „Rolle der Frau im Handwerk: Wir möchten als Frauen im Handwerk zeigen, dass auch in dieser Branche moderne, nachhaltige und kreative Lösungen von Frauen entwickelt und umgesetzt werden können.“
    Laut obiger erlernter Berufe sind sie keine „Frauen im Handwerk“. Meine Frau ist auch keine „Frau im Gartenbau“ oder in der „Viehhaltung“, weil sie sich um den Gemüsegarten und die Hühner kümmert.
    Und sie können auch beim besten Willen nicht, da berufsfremd, „moderne, nachhaltige und kreative Lösungen“ im Sanitär- und Heizungsbau entwickeln. Sie können ein paar Ideen in den Raum werfen, um den kleinen unmaßgeblichen Rest bis zur Marktreife müssen sich dann Fachleute kümmern.
    Und das zumindest diese Frauen die „Lösungen“ nicht umsetzen können, belegt bereits leider obiger Text.
    Um Fremdkapital wird gebeten. Als Geschäftsmodell gibt es ein Dutzend Wieselworte aus dem bereits gescheiterten grünen Nähkästchen.

    Als Mann würde ich das anders angehen:
    Ein Part kümmert sich hauptsächlich um die Kinder, der andere setzt sich nochmal im zweiten Bildungsweg auf die Schulbank und lernt das nötige Basiswissen welches nötig ist, um den Betrieb zu führen und zu wissen, worüber die Monteure da gerade wieder reden.
    Und dann werden die Butter- und Brot Arbeiten gemacht, damit Kohle reinkommt.
    Mit preiswürdiger und qualitativ guter Arbeit braucht man sich keine Gedanken über Vorurteile zu machen. Diese stellen sich allerdings spontan ein, wenn man den obigen Text mit seinen roten Flaggen liest.
    Und wenn der Laden dann gut läuft und Gewinn abwirft, kann man sich Gedanken über „Visionen“ machen. Oder damit zum Therapeuten gehen und weiter wirklich arbeiten.

    Andere Option: In den gelernten Berufen arbeiten gehen und den Betrieb durch einen angestellten Meister technisch führen lassen.
    In die kaufmännischen Tätigkeiten sollte Frau sich als Kauffrau reinarbeiten können.

    Das waren meine spontanen Gedanken zum obigen Text.
    Vielleicht interpretiere ich den auch völlig falsch. Das täte mir leid.
    Allerdings sollte man dann aber nochmal Korrektur lesen, @schmunzler hat den Text offensichtlich ähnlich aufgefaßt.
    Das hört sich vielleicht alles etwas hart von mir an, aber ich sehe voraus, daß nach einem vielleicht(!) kurzem Anfangshype nicht nur das gespendete Geld weg ist (zumindest hat es dann ein anderer) sondern der Betrieb geht trotzdem Pleite. Und zu guter Letzt, weil oft noch gutes Geld dem schlechten hinterhergeworfen wird, stehen die Schwestern dann noch hochverschuldet da.

    • Danke für Ihren langen Beitrag, M.B.. Wir haben den Text der beiden Frauen aus ihrem Aufruf der Authentizät halber wörtlich übernommen, daher können wir zu Ihren Fragen in Sachen Interpretation nichts zur Klärung beisteuern.

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