Nach Attentat von Solingen: Die Kameras hängen – Stadtfest Unna erstmals videoüberwacht

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Erstmals werden die Besucher des Stadtfestes Unna vom 6. bis 8. September unter den Augen von Videokameras feiern, tanzen, fröhlich sein.Zwei Tage vor Beginn des Festes hingen die Kameras, (Foto M. Trillhose).

Der Hintergrund ist der Solinger Terrorangriff mit drei Toten und acht Schwerverletzten am Freitag, 23. August.

Ein Unbaer Bürger hatte zuvor bereits einen Eilantrag zu verstärkten Sicherheitsvorkehrungen beim Bürgermeister eingereicht. Wir berichteten.

„In Folge der schrecklichen Ereignisse beim Stadtfest in Solingen steht die Frage nach der Sicherheit des Unnaer Stadtfestes bei vielen Besuchern sowie Bürgern der Stadt Unna in diesem Jahr verständlicherweise verstärkt im Fokus„, stellt die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung vom Freitagmittag fest, 30. August.

Die Sicherheit der Stadtestbesucher habe für die Stadt sowie die Veranstalterin, die Unna Marketing GmbH, immer oberste Priorität, versichert die Pressestelle.

„Das Stadtfest ist eine jährlich wiederkehrende Großveranstaltung, für die es etablierte und erprobte Ablaufpläne und Sicherheitskonzepte gibt, die gemeinsam mit der Kreispolizeibehörde Unna seit Jahren geplant, umgesetzt und stets weiterentwickelt werden. Die Konzepte und konkreten Ablaufpläne werden im Vorfeld der Veranstaltung kontinuierlich mit allen Beteiligten überprüft und gegebenenfalls angepasst.

Alle für das Stadtfest Unna festgelegten Sicherheitsmaßnahmen sind darauf ausgelegt, dass sich alle Bürger und Besucher auf dem Stadtfest sicher fühlen können. Konkret sind dies im Einzelnen:

Sicherheitspersonal: Auf dem gesamten Veranstaltungsgelände sind Ordner, Polizisten und weiteres Sicherheitspersonal im Einsatz. Alle Sicherheitskräfte stehen untereinander in einem ständigen Austausch – sowohl während als auch bereits vor der Veranstaltung. Gemeinsames Ziel ist es, allen Gästen einen friedlichen und sicheren Besuch des Unnaer Stadtfestes zu ermöglichen.

Tragen von Waffen bei der Veranstaltung: Das Führen von Waffen bei öffentlichen Veranstaltungen ist nach § 42 des Waffengesetzes verboten – damit gilt auf dem Stadtfest ein Waffenverbot. Wer dagegen verstößt, also eine Waffe mit sich führt, kann sich strafbar machen und mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe bestraft werden. Das Verbot wird anlassbezogen kontrolliert.

Videokameras auf dem Veranstaltungsgelände: Bereits seit einigen Jahren wird die Installation von Videokameras auf dem Veranstaltungsgelände vorbereitet, um in Echtzeit Live-Bilder vom Gelände zu erhalten. Hintergrund ist das gezielte Lenken von Besucherströmen, das sogenannte „Crowd-Management“.

Die Bilder der Videokameras dienen dazu, frühzeitig zu erkennen, wenn sich in einem Bereich zu viele Besucher „stauen“. Dann können durch kurzfristige Umleitungen zu großes Gedränge und mögliche Paniksituationen vermieden werden.

Nach einem Testlauf 2023 im kleineren Rahmen werden auf dem diesjährigen Stadtfest nun erstmals Videokameras zu diesem Zweck im Einsatz sein und so ein gezieltes Crowd-Management ermöglichen. Die Aufnahmen der Videokameras werden den Ermittlungsbehörden bei dem Verdacht auf das Vorliegen einer Straftat zur Verfügung gestellt.“

PM Stadt Unna

6 KOMMENTARE

  1. Was bitteschön muß denn für eine Kameraüberwachung jahrelang vorbereitet werden? Das erschießt sich mir nicht. Was für ein glücklicher Zufall, dass diese Vorbereitungen jetzt genau passend nach Solingen abgeschlossen werden konnten. Straftaten können durch diese Form der Kontrolle sowieso nicht verhindert werden. Allenfalls könnten im Nachhinein Hinweise auf Täter erlangt werden. Waffenverbotszone ohne Zugangskontrolle?! Wer sich also daran halten möchte, der macht das. Alle anderen schleppen das Arsenal ungehindert auf die Festmeile. Ein entschlossener Täter wird durch diese Maßnahmen und deren blumige Ankündigung sicher nicht abgeschreckt bzw. abgehalten.

  2. Es ist so einfach etwas zu verbieten. Keine Waffen
    Ich glaube nicht, das ein gewaltbereiter Mitbürger das interessiert. Und wenn etwas passiert, können sich die Verantwortlichen gut rausreden. Schäbig finde ich das. Und da wundern sich unsere etablierten Politiker, das viele sich Parteien suchen, die populistisch sind. Das Vertrauen in etablierte Parteien ist tiefgründig gestört. Vielleicht sollte man darüber einmal nachdenken!

    • Ich lese hier einige ’schlaue‘ Kommentare.
      Unna Marketing hat doch sicher Kontaktdaten.
      Wie wäre es mit verwendbaren Tipps und vielleicht sogar Unterstützung?

      Ich gehe gerne zum Stadtfest… mit offenen Augen.
      Und sollte mir etwas auffallen, schaue ich nicht weg.
      Mir ist noch immer unbegreiflich wie in eine Menschenmenge 1 Person 8 Mitbürger attackieren kann. Warum hat niemand eingegriffen?!
      Und wenn man nur sein Bier ins Gesicht des Angreifers schüttet.

      WIR ALLE sind gefragt! Vorwürfe gegen die Politik hat noch nie geholfen!

      Danke also an die Organisatoren und allen Mitarbeitern und Helfern für 3 Tage Stadtfest 👍🏻

  3. Wie Herbert schon geschrieben hat, wirklich verhindern kann diese Regelung ein mitführen von Waffen nicht, Radfahren ist am Tag auch verboten und einige halten sich nicht daran.
    Ich kann aus eigener Beobachtung bestätigen, das die Polizei bereits im Vorfeld Beamte aus anderen Städten die Örtlichkeiten gezeigt hat.
    Wie in anderen Berichten und Kommentaren schon berichtet wurde, ist der Weg zum Stadtfest oft gefährlicher als das Fest selber.
    Außerdem sollte doch jeder in der Lage sein, das geringe Restrisiko für sich selber einzuschätzen.
    Auch wenn ich selber kein Freund mehr vom Stadtfest bin, wünsche ich allen Besuchern viel Spaß.

  4. Inwiefern machen die Kameras das Stadtfest sicherer?
    Schießen die mit Laserstrahlen auf Terroristen, die plötzlich trotz Verbot ein Messer ziehen?
    Ja, das Waffenverbot gibt es für Veranstaltungen schon lange. Man belese sich, was eine Waffe im Sinne des Gesetzgebers ist…Werkzeug fällt nicht darunter.
    Oder Großveranstaltungen meiden…

  5. Wir müssen bzw. werden täglich immer weiter eingeschränkt.
    Und ein mulmiges Gefühl und Bedenken wird viele Besucher begleiten denn Videoüberwachung verhindert keinen Übergriff.

    Der Ampel sei Dank.

    Entgegen allen Warnungen von Islam Experten und Kennern löste Versagerin Faeser, in ihrer offensichtlich eingeschränkten Denkweise, 2022 den „Expertenkreis politischer Islamismus“ auf.
    Dem Thema Islamismus wurde / wird im Bundesinnenministerium offensichtlich keine große Bedeutung zugemessen.
    Vielmehr wurde allen Warnern und Realisten Muslimfeindlichkeit vorgeworfen.

    Auch bei den vom Iran gesteuerten Islamisten Demos „Kalifat ist die Lösung“, sah Faeser keinen Handlungsbedarf.

    Die Grünen sowieso nicht.

    Aber auch die Quittung bei den beiden Wahlen in Thüringen und Sachsen führen weder bei der SPD noch den Grünen zu einer Hinterfragung ihrer Politik und zu einem Umdenken damit Sicherheit wieder gewährleistet wird und der Rechtsdruck so nicht weiter geht.

    Die kleingeistigen Grünen behaupten nun allen Ernstes all die Fakten zum Migrationsproblem / radikaler Islamismus waren irrelevant bei den Wahlen und geben allen anderen die Schuld an ihrem schlechten Wahlergebnis.

    In diesen Zusammenhang fällt mir ein kürzlich genanntes Zitat von Karl Lagerfeld ein
    „In schwierigen Zeiten suchen Intelligente nach Lösungen, Idioten nach Schuldigen.“

    Kein Zitat trifft passender die Reaktionen der Grünen auf ihre Wahlniederlagen denn die aktuelle Diskussion in Berlin bestätigt das erneut .

    Viel Spaß auf dem Stadtfest trotzdem.

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