„Polizeieinsatz an der Overbergschule Selm“, titelte die Kreispolizeibehörde Unna am Donnerstag, 20. Juni, kurz vor 17 Uhr – sie reagierte damit offenbar auf eine Schlagzeile der Bildzeitung: „Großeinsatz an Grundschule! Kind mit Messer angegriffen?“
Update am Freitagmittag, 21. Juni:
Wie sich herausgestellt hat, hat es den angeblichen Messerangriff an der Grundschule überhaupt nicht gegeben.
„Die weiteren Ermittlungen haben ergeben, dass die leichte Verletzung des Kindes nicht durch Dritte verursacht wurde“, teilte die Pressestelle der Kreispolizeibehörde Unna am Mittag mit.
Der Junge habe sich vielmehr „beim Spielen an einem Baum verletzt und anschließend in kindlicher Fantasie den vermeintlichen Angreifer ins Spiel gebracht.“
In den sozialen Medien sei die Behauptung „Obdachloser verletzt Grundschüler mit Messer“ recht schnell aufgegriffen und „ausgebaut“, worden, kritisiert die Polizei, „so dass auch Medien aufmerksam wurden und es teils ohne Bestätigung durch die Polizei veröffentlichten.“ – (Anmerkung der Redaktion: Zu diesen Medien gehörte der Rundblick nicht.)
Die ersten Ermittlungen hatten am Donnerstag Zweifel bei den Einsatzkräften aufkommen lassen, berichtet die Polizeipressestelle weiter.
„Denn die kindlichen Schilderungen ließen sich objektiv nicht belegen.
Das aufgefundene stumpfe Messer steht in keinem Zusammenhang mit der Verletzung des Kindes. Auch ist die Herkunft derzeit noch nicht geklärt.“
Nach dem derzeitigen Stand kam es an der Schule zu keinen strafbaren Handlungen.“
Die Polizei Unna nehme die Aussagen von Kindern ernst, betont die Behörde, „und ergreift die notwenigen Maßnahmen, um Gefahren abzuwehren und Straftaten zu verfolgen. Zugleich prüft sie die Übereinstimmung von objektiven und subjektiven Hinweisen.“
Es folgt schlussendlich noch eine eindringliche Warnung:
„Eine Verbreitung von nicht belegten Hintergründen in sozialen Medien dient nicht der Information der Bevölkerung, sondern führt zur Verunsicherung und zur Hetzjagd auf imaginäre Tatverdächtige und das Umfeld Beteiligter.
Bei strafmündigen Personen kann das Vortäuschen von Straftaten ein Strafverfahren und den Ausgleich entstandener Kosten nach sich ziehen.“
Quelle Kreispolizeibehörde Unna
Die Kreispolizei lieferte am Donnerstag Nachmittag dazu folgende Information:
„ach bisher vorliegen Ermittlungen soll am Donnerstagmittag (20.06.2024) ein 8-jähriger Schüler auf dem Schulgelände am Campus leicht verletzt worden sein.
Die Polizei wurde gegen 12 Uhr in Kenntnis gesetzt. Die bisher vorliegenden Aussagen lassen keine genauen Rückschlüsse darauf zu, wie die Verletzung entstanden ist.
Inwieweit möglicherweise eine bisher unbekannte, männliche Person mit dem Sachverhalt im Zusammenhang stehen könnte, ist Gegenstand der Ermittlungen.
Auf dem Schulgelände wurde ein stumpfes Buttermesser gefunden und sichergestellt. Ob es einen Zusammenhang mit der Verletzung des Jungen gibt, müssen die andauernden Ermittlungen ergeben.“
Diese bisher „unbekannte, männliche Person“ soll BILD-Informationen zufolge ein Obdachloser gewesen sein. Weitere Infos gibt es zunächst nicht.
Quelle Kreispolizei Unna
Ist die Bild also auf Rundblick Niveau angekommen
Werte „Bärbel“, diese Behauptung – dass unbelegte Behauptungen ohne Rückfrage bei der Polizei vom Rundblick weiterverbreitet werden – werden Sie gewiss mit Fakten belegen können. Ansonsten bleibt hier lediglich billige Hetze unter feiger Anonymität stehen. Schämen Sie sich eigentlich nicht? – Lassen Sie uns kurz nachdenken: Nein, mit Sicherheit nicht. Zu Selbstreflexion sind „Leser“ Ihrer Sorte nicht fähig. Daher intensive Fremdschämgrüße von der Redaktion!
https://scontent-fra5-2.xx.fbcdn.net/v/t1.6435-9/38742175_1878439555547224_8364471374718173184_n.png?_nc_cat=109&ccb=1-7&_nc_sid=13d280&_nc_ohc=dxPHgVtiKh8Q7kNvgGyu05Q&_nc_ht=scontent-fra5-2.xx&oh=00_AYAoZtx50vNc823CWg0SohmByJdVrurIPej2WOyFRkfcVw&oe=66A1FABF
guck mal hier liebe „redaktion“, das habt ihr ungeprüft verbreitet. ist sogar im focus gelandet
Da haben Sie ja wirklich tief in der Historie graben müssen, um diese alte Geschichte auszugraben, die wir im Anschluss unseren Lesern ausführlich erklärten und selbstverständlich auch um Verzeihung baten. Vielleicht suchen Sie diese Artikel dann auch noch heraus? Aber wer sich unter seinem Fakeprofil auch noch das Mailaccount einer sterbenden Lokalzeitung zulegt, ist mit derartigen Differenzierungen natürlich überfordert. Aufrichtiges Mitgefühl und Adieu ins anonyme Nirwana!
[…] Heraus kam am Ende dann, dass sich das Kind beim Spielen an einem Baum verletzt und „in kindlicher Fantasie“, so die Polizei, „den angeblichen Angreifer ins Spiel gebracht hatte“. […]