Vorrang fürs Rad zwischen Unna und Massen: ADFC-Sprecherin fordert weitere Fahrradstraße und Durchfahrtverbot für Bahntunnel Mühlenstraße

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Symbolbild Fahrradstraße, hier von der Stadt Unna.

„Erst wenn ein vollständiges Netz von sicheren Radverbindungen vorhanden ist, ist zu erwarten, dass der Radverkehr in unserer Stadt zunimmt und einen wichtigen Beitrag für die Verkehrswende leistet.“

Eine weitere Fahrradstraße für Unna sowie ein Durchfahrtverbot für motorisierten Verkehr durch den Bahntunnel an der Mühlenstraße – dies fordert Tanja Bork vom Sprecherteam des Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC), Ortsgruppe Unna.

Der Antrag steht am heutigen Donnerstag, 23. Mai, auf der Tagesordnung des Haupt- und Finanzausschusses (HFA). Im Anschluss an die Sitzung folgt direkt die Ratssitzung (ab 17 Uhr, Ratssaal).

Die ADFC-Sprecherin regt in ihrem Antrag an, die Fahrradverbindung über Nordring, Mozartstraße und Mühlenstraße bis hin zur Hochstraße zur Fahrradstraße umzugestalten.

In der Begründung heißt es:

„Die innerstädtische Route zwischen Mozart- und Hochstraße ist als landesweiter Radweg ausgeschildert, gehört zum Fahrrad-Zielnetz 2025 und stellt eine wichtige Verbindung zwischen Unna-Mitte und Unna-Massen dar.

In der Beschlussvorlage von 2016 zum Strategiekonzept Radverkehr 2025 heißt es:

,Grundlage für die vorliegenden Konzepte (gemeint ist das Zielnetz) sind die Bundes- und Landesziele. Diese weisen die Förderung der Nahmobilität – und damit des Radverkehrs – als einen ausschlaggebenden Faktor für eine erfolgreiche und lebenswerte Stadt der Zukunft aus.´

Erst wenn ein vollständiges Netz von sicheren Radverbindungen vorhanden ist, ist zu erwarten, dass der Radverkehr in unserer Stadt zunimmt und einen wichtigen Beitrag für die Verkehrswende leistet.

Eine einfache Maßnahme dazu wäre, die Durchfahrt durch die Eisenbahnunterführung in der Mühlenstraße durch geeignete Maßnahmen zu unterbinden. Dies wäre auch zu einer deutlichen Entlastung für die Anwohner führen.“

Massener Str. / Mühlenstraße in Unna-West. (Foto RB)

Es ist zu erwarten, dass der Antrag heute nicht beraten und beschlossen, sondern an den zuständigen Fachausschuss verwiesen wird – den FSO.

3 KOMMENTARE

  1. Wenn der ADFC, welcher 99% der Radfahrer nicht vertritt, als kleiner linker radikaler Ableger der Politik und von FFF solche Forderungen aufstellt, kann man davon ausgehen, das die aktuelle Politik dahinter steht und der ADFC von ihr dazu benutzt wird, um die Pläne künstlich als „Bürgerwunsch“ darzustellen.

    Ein Marketingmittel, um die Aktzeptanz in der Bevölkerung für die langfristig geplante autofreie Smartcitystadt künstlich durchzusetzen. Die „15 Minutenstadt“, in der die Stadtbevölkerung so mobil eingesperrt ist, das sie alles zum täglichen Leben lediglich in einem Radius von 15 Minuten ohne Auto um sich herum hat, wo das komplette Leben eingeschränkt stattfinden soll.
    Dortmund und Schwerte als Vorreiter für den Kreis Unna sind dafür schon seit Jahren offiziell von der Politik ernannt, was den meisten Einwohnern gar nicht bekannt ist!

    Der ADFC, von dessen Hauptakteure einige politisch und finanziell mit der Stadt verbandelt sind, wirkt lediglich als ausgelagerte PR Abteilung für die langfristigen Pläne der grünschwarzen Stadtspitze. Das merkt man auch daran, das die Vertreter des ADFC auch bei sonstigen Regierungspolitischen Themen in den sozialen Netzwerken praktisch fast immer zu 100% auf Regierungslinie sind und eher nach außen hin noch als Verstärker der aktuellen Politik auftreten.

    Man kann der Bevölkerung nicht einfach das Auto weg nehmen, aber man kann ihnen das fahren Schritt für Schritt schwerer gestalten :-).

    Grundsätzlich habe ich natürlich nichts gegen verbesserte Radwege. Wenn sie aber sinnlos für Millionen Euro Steuergelder ohne sonderlichen Bedarf in die Landschaft gepflügt werden, nur um Autofahrer auszubremsen, ist das ein verwerfliches vorgehen. Der teure überflüssige Radweg nach Billmerich gegen den Wusch der Bürger, da sie ja bereits einen schönen durch das Bornekamptal haben, ist da nur ein Beispiel. Nun ist das Dorf wegen der Dauerbaustelle monatelang von der Stadt abgeschnitten. Diese Technik wendet man überall im Kreis abwechselnd an.

    Fakt ist, das die meiste Zeit des Jahres die Radwege verwaist sind und der große Teil der Radfahrer nur an schönen Wochenenden bei optimalen Wetterbedingungen auftaucht. Sobald für den Tag irgendwie Bewölkung oder etwas Regen angekündigt wird, sind sie wieder verschwunden. Wenn man zum Beispiel an einen bewölkten aber warmen Tag wie heute von Unna nach Fröndenberg fährt, wird man unterwegs so gut wie keine Radfahrer sehen.

    Von einem Zustand wie in den Niederlanden, wo viel mehr Bürger das Fahrrad wie früher ganz normal benutzen (überwiegend ohne Motor, Touretthelm und gelbe Müllabfuhrwesten) ist man im Kreis Unna weit entfernt. In den Niederlanden hat man auch im Gegensatz zu Deutschland über die Jahre hinweg eine moderne ganzheitliche Verkehrsinfrastruktur aufgebaut und steht nun nicht vor einem Scherbenhaufen und Flickenteppich. Die Politik handelt dort auch traditionell eher parteiübergreifend dogmatisch anstatt idiologisch wie in Deutschland.

    Was auffällt:
    Nachdem die Fridays for Future Bewegung mit ihrer „antisemitischen“ Vordenkerin Greta und die Letzte Generation mit den Anschlägen auf die Infrastruktur in der Bevölkerung an Aktzeptanz verloren haben, betont der ADFC weniger seine politische Nähe zu diesen radikalen Vereinigungen.

    • Eine kleine Fehlerkorrektur meines Kommentars:
      anstatt:
      Die Politik handelt dort auch traditionell eher parteiübergreifend dogmatisch anstatt idiologisch wie in Deutschland.
      war eigendlich gemeint:
      Die Politik handelt dort auch traditionell eher parteiübergreifend pragmatisch anstatt idiologisch wie in Deutschland.

  2. Mir fällt dazu auf, dass die Radfahrer ständig neue Wege möchten, aber trotzdem auf Gehwegen, in Fußgängerzonen und auch in verkehrter Richtung auf ihren schon vorhandenen Wegen unterwegs sind. Wenns nicht grad regnet, wie schon vom Schmunzler erwähnt.
    Genauso wie teure Fahrrandständer montiert sind, die nicht genutzt werden, weil das teure E-Bike am liebsten vor dem Geschäft/ Eisdiele geparkt wird. Was, sobald die Sonne herauskommt, arg nervt. Schön wäre es, wenn Autos ebenfalls diese Ausnahmen bekämen, statt erhöhter Parkgebühren. Ich als Fußgänger finde mich belästigt von viel zu schnell fahrenden Rädern, die sich Vorfahrt erzwingen, weil sie mit Masse und Geschwindigkeit auf mich zuhalten. Die Grundregel, dass der Fußgänger das schwächste Glied ist, mehr Zeit für seinen Weg benötigt, länger im Regen unterwegs ist und sonstwas, ist verschwunden.
    Der ADFC sollte sich einsetzen für die Kennzeichnungspflicht der E-Räder, für einen Führerschein wie bei einer Mofa. Um Nachverfolgung und Strafen zu ermöglichen bei ihrem Danebenbenehmen – es sind ja angeblich nur „ein paar schwarze Schafe“, also sollte dies im Interesse der sich korrekt Verhaltenden liegen. Immerhin fahren sie gute 25 km/h, mit 10 cm Sicherheitsabstand zum Fußgänger! Auch finde ich zur Sicherheit die Helmpflicht notwendig!
    Bei dem Erwerb des Führerscheins können die Regeln im Straßenverkehr und das Benehmen erlernt werden. Angeblich wissen angesprochene Radfahrer nichts vom Fahren gegen die Fahrtrichtung oder ihrer Rücksichtsnahmepflicht gegenüber Fußgängern beim Straße überqueren oder auf Wegen, wo sie „geduldet“ werden unter Voraussetzung ebendieser Rücksichtnahme – siehe Anfangsstücke der Fußgängerzone. Schilder lesen muss offensichtlich gerlernt oder wenigstens aufgefrischt werden. Und wer sein Rad mit dieser Geschwindigkeit nicht unter Kontrolle hat, dem sollte keine Genehmigung erteilt werden, dies ebenfalls beim Straßenverkehrsamt registriert werden.

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