Wigant beim IHK-Wirtschaftsgespräch: „Unna gut aufgestellt – Keine Finanzprobleme – Innenstadt entwickelt sich positiv“

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Wirtschaftsgespraech Unna - u.a mit Hauptgeschaeftsfuehrer Stefan Schreiber , Dirk Wigant Buergermeister sowie Uwe Ringelsiep Jobcenter Kreis Unna u Andreas Tracz - Copyright Stephan Schuetze

„Die Klage ist des Kaufmanns Gruß“ – diese wegwerfende Bemerkung von Kanzler Scholz jüngst bei einem Gespräch mit den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft ist aus Sicht der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Dortmund vollkommen unangemessen „vor dem Hintergrund der aktuellen Lage“.

Die Lage vor Ort in Unna bezeichnete Bürgermeister Dirk Wigant (CDU) beim Wirtschaftsgespräch der IHK in der Kreisstadt allerdings als gut.

Unna sei derzeit insgesamt gut aufgestellt.

„Es gibt aktuell keine Finanzprobleme.“

Allerdings musste sich Wigant vor allem Rückfragen zur für 2025 geplanten Erhöhung der Gewerbesteuer stellen.

„Ist eine Erhöhung der Gewerbesteuer das richtige Signal im Hinblick auf einen für die Unternehmen attraktiven Standort?“, fragte IHK-Vizepräsident Andreas Tracz, IT-Unternehmer aus Unna.

„Nein“, antwortete Wigant umgehend, um jedoch gleich zu ergänzen, dass die Stadt schon allein planungstechnisch aufgrund rechtlicher Vorgaben gezwungen sei, mit neuen Sätzen zu reagieren.

Zudem gebe es wenig Spielraum bei den Hebesätzen der Grundsteuer B:Keine Kommune will da 1000 Punkte überschreiten.

Besonders positiv hob Wigant den Ausbau des Glasfaser-Breitbandnetzes, ein neues Parkleitsystem (das es allerdings bisher noch nicht gibt; d. Red.) sowie die Entwicklung der Innenstadt im Allgemeinen hervor.

Aufgrund verschiedener Maßnahmen sei es gelungen, die Leerstände in der City zu verringern.

„Im Vergleich zu anderen Städten bietet Unna eine lebendige, attraktive Innenstadt. Darauf kann Unna stolz sein.“

IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber hob in einer Diskussionsrunde mit Bürgermeister Wigant und Uwe Ringelsiep, Geschäftsführer des Jobcenters Kreis Unna, zwar die erfreuliche Entwicklung der Ausbildungszahlen hervor:

„Unna ist Spitzenreiter im Kreis – die Unternehmen bilden wieder aus wie zur Zeit vor der Corona-Pandemie.“

Allerdings zeigten Umfragen der IHK eine große Verunsicherung der Betriebe:

„Mehr als 50 Prozent der 360 im März von uns befragten Unternehmen sagen: Das Klima am Standort ist wenig bis gar nicht unternehmerfreundlich.“

Copyright Stephan Schuetze

Insbesondere kritisierte Schreiber die jüngste Energiepolitik des Bundes: Im Vergleich zu anderen Ländern gebe es gravierende Wettbewerbsnachteile aufgrund der hohen Energiepreise. Im Zusammenspiel mit der aktuell hohen Verunsicherung führe das zu weniger Investitionen.

„Unternehmen benötigen hier mehr Planungssicherheit“, mahnte Schreiber. „Und Sie dürfen davon ausgehen, dass die IHK sich in Berlin weiter dafür stark macht.“

Was die größte Gefahr sei, die von künstlicher Intelligenz ausgehe, wollte Andreas Tracz wissen, Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Dortmund sowie Geschäftsführer der K&K Networks GmbH in Unna. 

„Wenn man nicht versteht, wie sie funktioniert und was sie kann – aber auch, welche Chancen sie bietet“, lautete die Antwort von Thomas Chmielnik, Head of AI bei dem Unternehmen AIVISOR in Unna, der sich bereits seit Jahren mit der Entwicklung und den Möglichkeiten von KI beschäftigt.

Die rasante Entwicklung künstlicher Intelligenz war eines der vorherrschenden Themen beim Wirtschaftsgespräch im „Eventaurant Amt 31“ der Familie Kochtokrax stattfand, einem Gastronomiebetrieb mit Tanzschule. Um den rund 60 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung dieses Thema auch aus rechtlicher Sicht näher zu bringen, war mit dem Juristen Dominik Müller von der Aderhold Rechtsanwaltsgesellschaft ein weiterer ausgewiesener Experte vor Ort.

Schon allein die Frage, was unter einer künstlichen Intelligenz im rechtlichen Sinne zu verstehen ist, sei komplex – und ebenso die Frage, welche urheberrechtlichen Schlüsse abzuleiten seien. Denn geistiges Eigentum etwa lasse sich nur bei menschlichen Leistungen anerkennen, nicht aber Ergebnissen einer KI.

„Das kann unter Umständen bedeuten, dass eine Vertragsverletzung vorliegen kann, wenn etwa ein Werbetexter engagiert wird, aber seine Texte für den Kunden von einer KI generieren lässt“, sagte Müller.

PM: IHK zu Dortmund

2 KOMMENTARE

  1. Toll dass der BM stolz ist auf Unna.

    Seine Argumente zu der Gewerbesteuererhöhung und der Grundsteuer B sind allerdings Mumpitz, ebenso wie alle weiteren Aufzählungen.

    Stolz und Arroganz ist allerdings ein schmaler Pfad.

    Nach Jean Rostand „Arroganz ist das Selbstbewusstsein des Minderwertigkeitskomplexes.

  2. Hat jemand von Herrn W. ernsthaft etwas anderes erwartet? 😂😂😂
    Was für eine Kasperleshow. Was für ein Tollhaus.
    Vor nicht allzu vielen Jahren wäre das noch ausreichend Stoff für eine Comedyserie gewesen.

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