Über die Diskussionen auf der Facebookseite von Rundblick Unna hat sich dieser Leser aus Unna Gedanken gemacht. Er fasst sie in einem Meinungsbeitrag zusammen, für den wir ihm herzlich danken und dem wir uns mit jedem Wort anschließen.
Der Leser schreibt:
„Sehr geehrte Redaktion vom Rundblick Unna,
ich wende mich heute an euch, um meine Besorgnis über die aktuelle Entwicklung der Diskussionskultur auf eurer Facebookseite zu teilen.
Als aktiver Leser und Befürworter des journalistischen Engagements eurer Redaktion bin ich besorgt über die zunehmende Polarisierung und Verbalität, die sich insbesondere in Kommentaren zu politischen, ideologischen und gesellschaftlichen Themen äußert.
In jüngster Zeit habe ich vermehrt festgestellt, dass Diskussionen unter bestimmten Artikeln zum Thema Politik sowie zu Erscheinungsformen des Extremismus, sei es Links- oder Rechtsextremismus, eine besorgniserregende Tendenz aufweisen.
Statt eines konstruktiven Austauschs von Meinungen und Perspektiven finden sich vielmehr hitzige Auseinandersetzungen, die oft in gegenseitigen Anschuldigungen und sogar Beleidigungen münden. Diese Art der Kommunikation führt bedauerlicherweise zu keiner Annäherung oder auch nur einem minimalen Verständnis füreinander!
Als engagierter Bürger und Leser betrachte ich es als unsere gemeinsame Verantwortung, einen Raum für offenen und respektvollen Meinungsaustausch zu schaffen. Es ist bedauerlich, dass wir als Gesellschaft immer wieder in die Falle tappen, uns in festgefahrenen Standpunkten zu verlieren, anstatt uns konstruktiv miteinander auseinanderzusetzen und nach Lösungen zu suchen.
Diese Beobachtung lässt mich auf die Schwierigkeiten und die Unwissenheit eines Teils unserer Gesellschaft in Deutschland aufmerksam werden.
Es ist offensichtlich, dass eine breite Masse der Bevölkerung Schwierigkeiten hat, unterschiedliche Meinungen zu akzeptieren und produktive Diskussionen zu führen.
Daher möchte ich alle ermutigen, ihre Interaktionen auf Facebook zu reflektieren und sich zu fragen, ob ihre Kommentare zum gegenseitigen Verständnis und zur Lösungsfindung beitragen oder ob sie eher zu weiteren Konflikten führen.
Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, einen Raum für offenen und respektvollen Meinungsaustausch zu schaffen, in dem wir unsere Standpunkte respektvoll vertreten und gleichzeitig bereit sind, andere Perspektiven zu hören.
Es ist an der Zeit, dass wir als Gemeinschaft erkennen, dass wir trotz unserer Unterschiede gemeinsame Werte teilen und durch konstruktive Dialoge besser zusammenarbeiten können.
Eine Lösung zu der angesprochenen Thematik habe ich aktuell leider keine. Wichtig wäre es, dass die Kommentatoren lernen, dies auf einer sachlichen Ebene zu tun. Dies wird aufgrund von Ansichten und Bildung leider sehr schwer bis unmöglich.
Ein moderierter Rahmen wird digital kaum möglich sein. Ich denke, dass in PERSÖNLICHEN Gesprächen eine ganz anderer Diskussionsaufbau schon viel entschärft im Vorfeld. Diese Möglichkeiten bietet Unna sogar an.
Es ist wirklich eine schwere Situation.
März 2024
Joachim Jürgens, Unna
P.S.: Ich muss noch anmerken, dass ich den Rundblick in keinster Weise für diese Entwicklung verantwortlich mache. Ihr macht alles richtig. Eure Nerven hätte ich gerne.
