„Rettet das Jonahaus“:
Mit einer Petition an das Presbyterium der Kirchengemeinde Unna soll die Aufgabe des sozialen Treffpunkts in der Gartenvorstadt verhindern. Ein sozialer Anker sei in Gefahr.
Wie berichtet, hat die Kirchengemeinde gestern offiziell das Aus für den Treffpunkt im Unnaer Süden mitgeteilt.
Schon nach Ostern soll die Aufgabe sukzessive beginnen, das Gemeindeleben in die Stadtkirche verlegt werden.
Im Text der Petition schildert Katja Schulze die Ausgangslage:
„Das Presbyterium der Kirchengemeinde Unna plant die schrittweise Schließung des Jona Hauses in der Gartenvorstadt. Die obere Etage soll ab dem 01.04.2024 geschlossen werden. Nach den Sommerferien soll das Jugendzentrum in der unteren Etage folgen und somit das gesamte Gemeindehaus schließen.
Begründet wird die Maßnahme damit, dass die Unterhaltungskosten nicht mehr getragen werden können.
Die geplante Schließung bedroht die Grundlage zahlreicher Gruppen, unter anderen Alten Kreis, Frauenhilfe, Musikvereine und Kinder und Jugendangebote.
Das Jona Haus ist nicht nur ein Begegnungszentrum, sondern eine unverzichtbare Institution im sozialen Brennpunkt Gartenvorstadt.
In der Gemeindeversammlung vom 23.11.2023 wurde die Öffentlichkeit zum ersten Mal über die bedrohliche Finanzlage der Kirchengemeinde Unna informiert.
Infolgedessen wurde hier aufgerufen, Ideen einzubringen, wie die finanzielle Situation verbessert werden kann.
Nach Aussage des Presbyteriums gab es zu diesem Zeitpunkt Szenarien, die sich mit der Schließung des Jona-Hauses und/oder des Martin-Luther-Hauses beschäftigen. Eine finale Entscheidung gab es laut dem Gremium jedoch nicht.
Nach nun nicht einmal 2 Monaten steht die Gemeinde nun vor vollendeten Tatsachen. In der Begründung wird in keiner Weise sichtbar, wie es in so kurzer Zeit zu dieser prekären Lage kommen konnte und welche Maßnahmen ergriffen wurden, um die Finanzierung des Jona-Hauses so zu sichern, dass die wichtigsten Eckpfeiler und Angebot erhalten bleiben können.
Was wir fordern:
Wir fordern das Presbyterium auf darzulegen, welche alternativen Finanzierungsmöglichkeiten und Entwicklungen der Immobilie in Erwägung gezogen wurden, um das Jona-Haus zu erhalten.
Welche potenziellen Stakeholder wurden in den Prozess mit eingebunden? Beispiele im Einzelnen:
- Welche Vereine und Initiativen wurden für mögliche Kooperationen angefragt?
- Gab es externe Beratungen?
- Gab es einen Austausch mit der Wirtschaftsförderung für eine mögliche Ansiedlung durch Unternehmen, an welche Teile der Immobilie vermietet werden könnten, um weitere Einnahmen zu generieren?
- Gab es Austausch mit politischen Fachbereichen? FB 50 „Soziales, Wohnen, Demografie und Integration“ – Analyse des Quartiersentwicklungskonzeptes der Gartenvorstadt und mögliche Kooperation und ggf. Umsiedlung des Quartiersmanagement? – FB 61 „Stadtplanung“ – Analyse des Stadtteils und Erarbeitung von möglichen Entwicklungen der Immobile und angrenzenden Liegenschafften anhand der Bedarfe und Bedürfnisse der Bürger – FB 41 „Kultur und Weiterbildung“ – Partizipation am Kulturentwicklungsplan der Stadt Unna. in dem ein Punkt die Förderung der Stadtteilkultur ist?
- Urbane Transformationen: Öffnung des Hauses für alternative Trägermodelle der Immobilie durch Vereine und/oder gGmbHs, welche den Stadtteil entwichen und sich ganz oder teilweise durch die öffentliche Hand gefördert finanzieren können und gleichzeitig die gemeinwohlorientierte Ausrichtung des Hauses aufrecht erhalten?
- Mit welchen Fördermittelgebern (EU, Bund, Land, Stiftungen usw.) wurde sich beschäftigt, um einen zumindest temporären Erhalt zur erreichen und so weitere Zeit zu gewinnen für die Erarbeitung von Konzepten für mögliche Alternativnutzungen, die dem Gemeinwohl zugutekommen?
- Welche Maßnahmen zur Senkung der Betriebskosten wurden ergriffen?
- Wie wurden die Gemeindemitglieder und Gruppen mit einbezogen, um auf deren ehrenamtliche Expertisen und Netzwerke zurückzugreifen?
Mit dieser Petition fordern wir das Presbyterium auf, transparent darzulegen, ob dieses seiner Verantwortung gegenüber der Gemeinde, den Gruppen und Vereinen des Hauses und der Bewohner des Stadtteils nachgekommen ist und alle Alternativen ausreichend geprüft hat.
Unterschreiben Sie jetzt für den Erhalt des Jona Hauses und für die Zukunft unserer Gemeinschaft!
Begründung
Die Schließung des Jona Hauses hätte erhebliche Auswirkungen auf diverse Gruppen wie den Alten Kreis, die Frauenhilfe, diverse Musikgruppen, Kinder- und Jugendangebote und vielen mehr hat.
Das Jona Haus dient nicht nur als Begegnungszentrum, sondern ist eine unverzichtbare soziale Institution in der Gartenvorstadt. Die drohende Schließung gefährdet die Grundlage zahlreicher sozialer Aktivitäten und setzt die Gemeinschaft einem erheblichen Verlust aus.
Die Petition setzt sich für den sozialen Zusammenhalt und die Zukunft der Gemeinschaft ein.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung,
Katja Schulze aus Unna“
https://www.openpetition.de/petition/online/rettet-das-jonahaus
[…] +++ Update – Onlinepetition ans Presbyterium +++ […]
[…] pastorale Arbeit in den evangelischen Gemeinden in Unna verändert sich weiter. Die Aufgabe des Jona-Hauses in Unna-Süd ist nicht die einzige Veränderung im Zuge des Schrumpfungsprozesses bei der Ev. Kirche […]