Nur noch ein Ortsverein für Unnas 500 SPD-Mitglieder:“Neues Wir“, Politik „besser erklären“, Kampf gegen Rechtsextremismus

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Der Vorstand des neuen "SPD-Ortsvereins Unna" nach der Fusion der bisherigen 8 Ortsvereine. Der Vorsitzende Sebastian Laaser führt zugleich die 13-köpfige Ratsfraktion. (Foto SPD Unna)

„Vom Mitmachen lebt Demokratie – Unnas SPD setzt auf neues Wir“, verkündet am heutigen Sonntag, 21. Januar, die Unnaer SPD.

Ihre bislang 8 Ortsvereine sind zu einem einzigen verschmolzen, der bisherige Stadtverband als Dachverband wird damit nicht mehr gebraucht und ist aufgelöst worden.

Ihrer Ankündigung vom Donnerstagabend (wir berichteten) ließen Unnas Genossen an diesem Wochenende Taten folgen.

„Eine verschlankte Parteistruktur und ein neuer Mix aus jungen und erfahrenen Köpfen im Vorstand – die SPD Unna hat die Weichen für die Zukunft mit ihrer Mitgliederversammlung am Samstag in der Lindenbrauerei gestellt“, heißt es in einer Pressemitteilung vom Sonntagnachmittag.

Die 8 ehemaligen Ortsvereine Afferde, Billmerich, Hemmerde, Königsborn-Alteheide, Lünern-Stockum, Massen, Mühlhausen-Uelzen und Unna-Oberstadt bilden nun den großen Ortsverein Unna.

Das Ziel: Weniger Formalien, dafür mehr Zeit und Energie für die inhaltliche Arbeit vor Ort. Und: Hürden abbauen, um zum Mitmachen zu ermuntern.

Denn davon, so betonte Unterbezirksvorsitzender Maik Luhmann in seinem Grußwort, „lebt unsere Demokratie“.

An der Spitze der heimischen Genossen steht weiterhin Sebastian Laaser, auch Chef der SPD-Fraktion im Rat der Kreisstadt Unna. Der 42-Jährige konnte sich über ein einstimmiges Votum freuen. Ähnliche Ergebnisse gab es für seine beiden Stellvertreter Ilka Essers und Thorsten Kusnierz sowie die weiteren Vorstandsmitglieder.

Es sind: Philipp Kaczmarek (Geschäftsführer), Michael Tietze (Kassierer), Wolfgang Rickert (stellv. Kassierer), Rebecca Döhr (Schriftführerin), Wilhelm Barnhusen (stellv. Schriftführer), Benjamin Altmann, Nadine Arich, Julia Biernat, Ralph Bürger, Andrea Flessenkämper, Sonja Slabon, Annette Thomae, Marcel Wessolek (Beisitzer), Uwe Bastert, Uwe Kornatz und Achim Thomae (Revisoren).

Insgesamt zählt der Ortsverein Unna rund 500 Mitglieder, knapp 100 waren ins Kühlschiff der Lindenbrauerei gekommen.

Sie nutzten die Mitgliederversammlung auch, um, so heißt es in der Pressemitteilung, „angesichts der aktuellen Ereignisse ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus und für ein weltoffenes Deutschland zu setzen“.

„Wenn wir heute hier tagen, sollten wir dankbar sein, dass wir die Chance haben, Demokratie ohne Angst zu leben“, so Maik Luhmann. Er erinnerte an die Sozialdemokraten, die im Lauf der Geschichte Opfer von Verfolgung und Gewalt geworden sind.

Oliver Kaczmarek, SPD-Bundestagsabgeordneter, hob die zwei großen historischen Aufgaben der SPD hervor: Partei der arbeitenden Menschen und ein Bollwerk für Freiheit und Demokratie zu sein.

Der Landtagsabgeordnete Hartmut Ganzke aus Massen betonte zudem, dass der Kampf gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit gemeinsam geführt werden müsse, und verwies dabei ausdrücklich auf den wichtigen Schulterschluss mit den Gewerkschaften.

Auch Sebastian Laaser mahnte in seiner Rede eindringlich, für die Demokratie und die Rechte jedes und jeder Einzelnen einzutreten:

„Zeigen wir Haltung – in der Familie, bei der Arbeit, auf dem Sportplatz, beim Bier an der Theke – überall, wo Menschen unsere Demokratie kaputt machen wollen.“

Sebastian Laaser nahm dabei auch insbesondere die jüngere Generation in die Pflicht und warnte davor, die Demokratie als etwas Selbstverständliches hinzunehmen, weil man wie er selbst das Glück gehabt habe, ohne Krieg oder große Verwerfungen aufzuwachsen. Das sei gefährlich „mit Blick in die Historie und auf das Ende unserer ersten Demokratie“. 

Politik bestmöglich erklären

In die Pflicht nimmt der SPD-Vorsitzende aber auch die Politiker: Haltung zeigen bedeute ebenso, politische Maßnahmen bestmöglich zu erklären – egal, ob in Unna, in Düsseldorf oder in Berlin. Nur so gelinge es, dass sich die Bürgerinnen und Bürger nicht mit Enttäuschung und Unverständnis von den demokratischen Parteien abwenden.

Mehr Zeit zu haben für Gespräche mit den Menschen, für Themen und Probleme vor der eigenen Haustür – dazu soll die schlankere Parteistruktur beitragen, die nun in Unna geschaffen worden ist. „Wir wollen die sozialdemokratischen Kümmerer vor Ort sein. „Das neue Kapitel, das in der Unnaer SPD nun aufgeschlagen wird, schafft dafür die richtigen Rahmenbedingungen.“

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