Plötzlich Risse in Wänden: 20 Wohnhäuser in Königsborn am Vorabend von Silvester evakuiert

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Die betroffene Häuserreihe von der Rückseite. (Foto c/o RB)

+++ UPDATE am Samstag, 6. Januar: Ein vom Betretungsverbot betroffenes Paar schildert seine Situation und zeigt sich entsetzt über das Verhalten der Stadtverwaltung und des Bürgermeisters.+++

+++ UPDATE am 4. 1. 2024: Die Ursache steht laut Gutachten fest: der Dauerregen und damit verbunden die Erhöhung des ohnehin hohen Grundwasserstandes in diesem Bereich. Am Folgetag relativiert die Stadt diese Einschätzung in einer weiteren Pressemitteilung. Lesen Sie HIER die Erläuterungen.+++

+++ UPDATE 2. 1. 2024 – Formales Betretungsverbot für zwei Häuser – Ursachenforschung läuft weiter +++

Aktuell steht das Gutachten, das die Erkenntnisse von Sonntag zusammenfasst, noch aus. Erst wenn dies vorliegt, können weitere Aussagen zur möglichen Ursache für die Schäden getroffen werden.

Derzeit wird davon ausgegangen, dass die aktuellen hohen Niederschlagsmengen in Kombination mit dem ohnehin hohen Grundwasserstand in dem betroffenen Gebiet die Ursache für die zu beobachtenden Schäden sind.

Für die beiden weiterhin gesperrten Gebäude wird am Dienstag, 2. Januar 2024, durch die Kreisstadt Unna als Untere Bauaufsichtsbehörde formal die Nutzung untersagt, da eine Gefahr für Leib und Leben nicht auszuschließen ist. Die Untere Bauaufsichtsbehörde steht mit den Bewohnern der betroffenen Gebäude in einem engen Austausch zum weiteren Vorgehen.

+++ UPDATE 31.12., 16 45 Uhr – Betretungsverbot weitgehend aufgehoben – +++

Aktuelle Mitteilung der Stadt:

Nachdem am 30. Dezember 2023 an mehreren Gebäuden am Hortensienweg Beschädigungen sowie Absackungen des Bodens zu beobachten waren, hat die Kreisstadt Unna am Sonntag, 31. Dezember 2023, durch einen externen Gutachter eine Begutachtung der evakuierten Gebäude vornehmen lassen.

Auf Basis der so gewonnenen Erkenntnisse hat die Kreisstadt Unna entschieden, das Betretungsverbot für die betroffenen Bereiche mit der Ausnahme von zwei Häusern wieder aufzuheben.


Die Bewohner der freigegebenen Häuser wurden am Nachmittag entsprechend informiert; ebenso die Bewohner der Häuser, für die nach wie vor ein Betretungsverbot bestehen bleibt. Mit ihnen wird die Stadtverwaltung in der kommenden Woche das weitere Vorgehen besprechen.


Die Ursachenforschung dauert weiterhin an. Derzeit wird davon ausgegangen, dass die aktuellen hohen Niederschlagsmengen in Kombination mit dem ohnehin hohen Grundwasserstand in dem betroffenen Gebiet die Ursache für die zu beobachtenden Schäden sind. Die Kreisstadt Unna wird dies in den nächsten Tagen weiter untersuchen.

……..

Schock für die betroffenen Anwohner am zweitletzten Abend des Jahres:

In Unnas größtem Stadtteil Königsborn sind am Samstagabend, 30. Dezember, 20 Häuser evakuiert worden.Es handelt sich um Einfamilienhäuser am Hortensienweg in der Nähe der Hammer Straße/ehemalige Eissporthalle.

Unten ein Blick auf die Häuserreihe von der Rückseite.

Nach ersten Informationen vom späten Abend waren zunächst am Nachmittag an einem Wohnhaus massive Risse aufgetreten. Das Gebäude wurde nach Begutachtung durch Experten des THW geräumt. Es gilt als unbewohnbar.

Es folgten im Tagesverlauf weitere Risse an benachbarten / gegenüberliegenden Häusern.

Die Bewohner konnten noch einige private Sachen aus ihren Häusern holen (in Begleitung von Feuerwehrleuten) und wurden dann mit einem Bus zum Bürgerforum Königsborn gebracht. Die meisten sollen jedoch am Abend noch bei Verwandten oder Bekannten untergekommen sein. Wie vor Ort zu erfahren war, wurden die Eigentümer, die am Hortensienweg Häuser vermieten, nicht über die Räumungen informiert.

Über Nacht konnten die Anwohner der 20 Häuser nicht in ihr Zuhause zurückkehren.

Die Ursachenforschung für die Gebäudeschäden läuft. Ein Experte der Bezirksregierung überprüfte am späten Abend die Lage. Zur Sicherung der Häuser war die Polizei über Nacht vor Ort.

Aktuell ist ausschließlich der Hortensienweg betroffen. An den Häusern an der benachbarten Magnolienstraße sind bisher keine Auffälligkeiten erkennbar. Die Wiese hinter dem Hortensienweg steht nicht unter Wasser (Stand Silvestermorgen).

Die Stadt Unna schickte am Silvestermittag gegen 12 Uhr folgende Zusammenfassung:

Foto Stadt Unna

Risse in Häusern am Hortensienweg: Feuerwehr evakuiert 37 Menschen

Die Feuerwehr der Kreisstadt Unna wurde am Samstag, 30. Dezember, zu einem Einsatz am Hortensienweg im Stadtteil Königsborn alarmiert.

Am Nachmittag gegen 15 Uhr meldeten Bewohner eines Einfamilienhauses Wasser im Keller sowie die Bildung von Rissen im Gebäude. Die Feuerwehr holte zur Lage-Erkundung Fachberater des Technischen Hilfswerkes hinzu.

Um kurz nach 18 Uhr meldeten die Bewohner frische Risse im Gebäude. Die Erkundung durch die Kräfte des THW und der Feuerwehr ergab, dass das Gebäude einsturzgefährdet ist. Durch die Feuerwehr wurden die Bewohner in Sicherheit gebracht und das Gebäude gesperrt.

Weitere Erkundungen des Umfeldes durch Experten aus den Bereichen Statik und Geologie ergaben, dass auch an weiteren Gebäuden im Hortensienweg zwischenzeitlich Risse im Mauerwerk aufgetreten waren. Vor einem Gebäude war zudem im Eingangsbereich der Boden abgesackt.

Foto Stadt Unna

Um eine Gefährdung der dort lebenden Menschen auszuschließen, entschied die Einsatzleitung, rund 20 Gebäude in dem betroffenen Bereich zu evakuieren. Die Anwohner – insgesamt 37 Personen – wurden durch Einsatzkräfte der Feuerwehr mit einem Bus zum nahe gelegenen Bürgerforum Königsborn gebracht. Die Betreuung dort übernahm das DRK Kreis Unna.

Um kurz nach 21 Uhr informierte Bürgermeister Dirk Wigant die betroffenen Anwohner im Bürgerforum darüber, dass eine Rückkehr in ihre Häuser an diesem Abend nicht mehr möglich sei, da das Ausmaß der tatsächlichen Schäden noch nicht absehbar sei.

Alle Anwohner konnten privat anderweitig unterkommen und bekamen zuvor die Gelegenheit unter Begleitung von Einsatzkräften das Wichtigste aus ihren Häusern zu holen.

Wann eine dauerhafte Rückkehr in die betroffenen Gebäude möglich ist, kann derzeit noch nicht gesagt werden.

Die Ursachenforschung dauert derzeit noch an. Noch in der Nacht waren Experten des Kreises Unna als Untere Wasserbehörde, der Bezirksregierung, der Stadtbetriebe Unna sowie des THW vor Ort. Erste Erkenntnisse zeigen unterschiedlich stark ausgeprägte Schadensbilder an den evakuierten Gebäuden.

Foto Stadt Unna

Die Kreisstadt Unna hat nun einen externen Gutachter angefordert, der Bohrungen in dem Gebiet vornehmen wird, um festzustellen, wie groß diese Auswaschung ist und wie sie verläuft.

Bis dies abgeschlossen ist, besteht ein grundsätzliches Betretungsverbot des betroffenen Bereiches. Ein Sicherheitsdienst ist vor Ort.

Die Kreisstadt Unna hat ein Bürgertelefon für betroffene Bürgerinnen und Bürger eingerichtet. Es ist erreichbar unter Tel. 0159-04346591.

3 KOMMENTARE

  1. […] Wie berichtet, waren an ihrem Haus und einem weiteren im Verlauf des Dienstags (30. Dezember) plötz…, die sich rasch vergrößert hatten. Auch an weiteren Häusern in der Königsborner Siedlung bildeten sich Risse, so dass sich die Stadt am Abend zusammen mit Technischem Hilfswerk und Feuerwehr dazu entschloss, 20 Gebäude zu evakuieren. […]

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