„Reallabor“ Schulstraße: Stadt Unna macht Vorschlag für dauerhafte Nutzung

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Das sogenannte Reallabor an der Schulstraße. (Archivbild RB)

Ein gutes halbes Jahr lang war der ehemalige Parkplatz an der Schulstraße „Unnas erstes begehbares Bürgerbeteiligungsprojekt“, auch „Reallabor“ genannt.

„Viele Menschen machten von der Möglichkeit Gebrauch, ihre Ideen, Anregungen und Meinungen zur künftigen Nutzung des Platzes einzubringen“, teilt die Stadt mit.

Die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung – die wie berichtet umstritten war – bilden nun wie angekündigt die Basis für eine Beschlussvorlage, über die nun „politisch zu beraten und zu entscheiden ist“, betont die Stadt. Heißt, die Politik kann, wenn sie möchte, auch etwas ganz anderes vorschlagen.

Der Vorschlag der Stadtverwaltung entspricht nun exakt dem Ergebnis der Befragung, die unsere Redaktion auf der Rundblick-Facebookseite veranstaltet hatte:

Wohl unabhängig davon schlägt die Stadt Unna jetzt ebenfalls eine zweigeteilte Nutzung vor.

Der östliche Bereich wird zur Spiel- und Aufenthaltsfläche, im westlichen Teil sind Bewohner- und Behindertenparkplätze vorgesehen.

Zur Kritik an ihrer Online-Umfrage durch das Büro Planersocietät, bei der man, wie berichtet, beliebig oft mit beliebigen Angaben teilnehmen konnte, auch noch nach dem offiziellen Ende – rechtfertigt sich die Verwaltung im Nachhinein noch einmal wie folgt:

„Die Online-Befragung diente vorrangig dem Ziel, den Bürgerinnen und Bürgern möglichst einfach die Möglichkeit zu geben, ihre Meinung zu dem Projekt mitzuteilen. Deshalb wurde eine direkte und unkomplizierte Beteiligungsmethodik gewählt und bewusst auf eine mit deutlich höherem Aufwand verbundene repräsentative Umfrage verzichtet.“

Insgesamt seien über 1000 Fragebögen ausgefüllt und 670 konkrete Ideen und Verbesserungsvorschläge über die Freitext-Felder ergänzt worden.

  • 62 Prozent der Befragten sprachen sich für eine dauerhafte Umgestaltung des Parkplatzes Schulstraße aus,
  • 38 Prozent waren dagegen.
  • Die Auswertung der Freitext-Felder („Wo sehen Sie Optimierungspotenzial bei dauerhafter Einführung?“) ließ bei 30 Prozent der Einträge den Wunsch nach (Bewohner-)Parkmöglichkeiten erkennen.

„Dem trägt die Verwaltung mit ihrem Beschlussvorschlag Rechnung“, so die Stadt. Sie wiederholt jedoch:

„Die Entscheidung trifft aber die Politik.“

Allerdings kann die Zustimmung als sicher gelten, da sich die CDU bereits hinter den Vorschlag ihres Bürgermeisters gestellt hat.

In einem neuen „Newsletter“, in dem die Fraktion künftig regelmäßig über ihren Standpunkt zu Stadtthemen berichten will, heißt es zum Reallablor Schulstraße:

  • Die CDU-Fraktion unterstützt diesen Vorschlag, weil er den verschiedenen Interessen gerecht wird, die durch die Ergebnisse der Einsendungen dokumentiert wurden. Die CDU-Fraktion ist davon überzeugt, dass diese Regelung einen guten Kompromiss darstellt, den möglichst viele Bürger mittragen können!

Die Vorlage wird zunächst im Ausschuss für Stadtentwicklung und Mobilität am 29. November behandelt, dann im Haupt- und Finanzausschuss (30. November) und schließlich im Rat (7. Dezember).

Weiterführende Informationen und Hintergründe zum „Reallabor“ an der Schulstraße sowie alle Ergebnisse der Online-Befragung sind öffentlich einsehbar auf www.reallabor-schulstrasse.de.

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