„Unna ist sehr autofahrerfreundlich“ – „Grüne Ideologie statt rationale Entscheidungen“: Pro und Contra zu Unnas Mobilitätskonzept

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Planungsradtour im Frühsommer, im Bild ein Piktogramm des Radrings am Reallabor Schulstraße. Archivbild Stadt Unna

Zur abgeschlossenen Bürgerbeteiligung für das künftige Unnaer Mobilitätskonzept Autos, Fahrräder, Fußgänger „gleichberechtigt“ im Straßenraum – bekamen wir zwei Stellungnahmen, die wir als Pro und Contra hier gegenüberstellen möchten.

Parkdeck der Neuen Mühle, seit Eröffnung chronisch unausgelastet. (Foto Rinke)

Pro: „Unna ist sehr autofahrerfreundlich – Über 4000 Parkplätze sind weit mehr als genug“

Helmut Papenberg, früherer Sprecher des ADFC Unna:

„Bleiben wir doch bitte sachlich!

In Unnas City gibt es über 4000 Parkplätze, plus etwa 300 beim Einkaufszentrum Neue Mühle.

Etwa 3000 davon befinden sich in Parkhäusern und Tiefgaragen. Die anderen sind oberirdisch. Etwa 100 davon sollen nun entfallen für Fußgänger- und Fahrradfreundlichkeit.

In jedem der Parkgebäude sind fast immer noch reichlich Platze frei, in der Neuen Mühle sogar eine komplette, großzügig angelegte, offene Ebene, 100 m von der Fußgängerzone entfernt, Parkgebühr 0,- € für Kunden in der ersten beiden Stunden, wie auch beim Hellwegcenter.

(Anm. d. Red.: Die Gebühr in der Neuen Mühle ist nur für Edekakunden in den ersten 2 Stunden frei, bei einem Mindestkauf in Höhe von 10 Euro, zudem parken FitX-Kunden 3 Stunden kostenlos.)

Aber es gibt Protest, weil wegen der 100 Plätze man nun einige Meter weiter laufen muss.

Aber wo sollten die vielen Parkhausparker hin, wenn sie auch auf einem Freiluftparkplatz bestehen?

Unna hat überwiegend eine sehr kleine mittelalterliche Innenstadt und damit kurze Wege. Soest ist sechs mal so groß.

Die städtischen Parkgebäude sind schon jetzt ein Zuschussbetrieb. Wem die Gebühren zu hoch sind, der erwartet, dass alle Steuerzahler (auch die, die die Einrichtungen nicht nutzen) dies mitfinanzieren.

Unna ist sehr autofahrerfreundlich. Gleichberechtigt heißt daher, dass die Anderen nun endlich entsprechend berücksichtigt werden müssen.“

Wahrzeichen Unnas – Eselsbrunnen auf dem Alten Markt, hier Grünschwarz eingefärbt. (Foto RB)

Contra: „Grüne Ideologie steht über rationalen Entscheidungen für Stadt und Bürger“

St. Gremling, ständiger Kommentator auf unserer Website – Name ist der Redaktion bekannt:

„Der Bürgermeister dieser Stadt hat sich zur Wahl gestellt und ein Punkt seiner Wahlversprechung war „Verkehrswende unter Berücksichtigung und Interessen aller Verkehrsteilnehmer.

Der Wahlausgang war knapp und die Wahl hat Wigant nur deshalb gewonnen, weil die Bürger keine Grüne Bevormundung haben wollten.

Es war nicht zu erwarten, dass Wigant mit offensichtlichen Versprechungen seine eigenen Interessen und die seiner Partei an die Grünen „verkauft“

Zurück zu ihrem Einwand einerseits und der „angekündigten“ Verkehrswende andererseits.

Es ist unbestritten dass der Parksuchverkehr aus Burg- und Klosterviertel verschwinden muss.

Das heißt aber nicht das Anwohnerinteressen und notwendige Parkplätze für alteingesessene Geschäftsleute gestrichen werden.
Beispielhaft Reallabor mit dem Parkplatz Schulstraße und Morgentor.
Es mag ja sein, dass genügend Parkplätze in den Parkhäusern zur Verfügung stehen. (der Alltag in der Flügelstraße und am Bahnhof sieht da eher anders aus.)

Deshalb ist ein Verkehrsleitsystem nicht nur Wunschdenken, sondern Erfordernis.
Ebenso wie die Notwendigkeiten von Personen, die auf das Fahrzeug und einer nahen, kurzzeitigen Parkmöglichkeit angewiesen sind.

Aber in Unna wird wieder ohne Sinn und Verstand geplant, der Esel von hinten angezogen.

Grüne Ideologie steht über rationalen, sinnvollen Entscheidungen für die Stadt, für den Einzelhandel und für die Interessen von Bürgern die bestmöglich Unna erreichen wollen um die derzeit noch vorhandene Beratung in Fachgeschäften zu erleben – und nicht, um einen idyllischen Tag in einer „Stadt“ zu verbringen und sich von Tauben in den Caffè kack..n zu lassen.“

17 KOMMENTARE

  1. „Verkehrswende unter Berücksichtigung und Interessen aller Verkehrsteilnehmer“, was bedeutet dies? Betrachtet man die Situation in Unna, so würde ich sagen, dass ein Ausgleich geschaffen werden soll.
    Und in einer Stadt, die Jahrzehnte lang dem Auto gefrönt hat, kann das nur bedeuten, dass man dem Autofahrer was streicht. Anders kann die Rechnung nun mal nicht aufgehen.
    Und das hat wenig mit rot, grün, gelb oder schwarz zu tun.
    Das ist nur eine Neiddebatte. Der Autofahrer, der seit Jahr und Tag der Meinung war, dass er ein Anrecht auf einen Parkplatz in der Innenstadt hat, hat Angst, etwas abzugeben.
    Und dann noch etwas abzugeben, an das Feindbild der Autofahrer, den Radfahrer, so etwas geht doch nicht.
    Aber fragt man dann mal rum, kommen doch recht erstaunliche Antworten. „Wo hast Du denn immer geparkt?“ „Nicht in der Stadt, da habe ich erst gesucht, aber keinen Parkplatz gefunden. Dann habe ich außerhalb geparkt.“
    Und dann werden sogar Straßen genannt, die teilweise schon lange mit Parkscheinautomaten versehen sind. Aber kaum einer erklärt, warum er die Parkhäuser nicht nutzt, sondern lieber viel weiter läuft.
    Ja, ein Parkleitsystem ist nötig. Dringend nötig sogar. Gab es sogar mal in Unna, für die, die es nicht wissen. Aber nötiger als ein modernes Parkleitsystem ist auch ein Umdenken.
    Und das hat wenig mit einer grünen Ideologie, als mit gesundem Menschenverstand zu tun.
    Parkhäuser sind an nahezu jedem Ende der Fußgängerzone vorhanden.
    Und die Nutzer der Parkhäuser (und die Fußgänger, die lieber weite Wege in Kauf nehmen) sind es, die länger verweilen, die die Fußgängerzone nutzen. Der Arztbesuch, der nur 10 Minuten in Anspruch nimmt, wie oft gibt es den?
    Wie oft gibt es wirklich den Einkauf, der nur 5 Minuten dauert.
    Ist es nicht eher so, dass diese geforderten Parkplätze dann wieder von den rücksichtslosen Autofahrern blockiert werden? Und dann geht das Geschimpfe wieder los. Die einen werden Schimpfen, weil jemand schon eine Stunde parkt. Der nächste schimpft, weil da wieder einer steht und kein zweiter Kurzzeitparkplatz da ist. Und dann ist da noch der Radfahrer, der gerade an einem vorbei gefahren ist und sein Fahrrad einfach mit zu dem Geschäft genommen hat, in dem er einkauft.
    Fassen wir uns doch mal alle an die eigene Nase.

    • Nun eine Neiddebatte sehe ich nun nicht.

      Es erhebt auch niemand Anspruch auf Parkplätze in der Innenstadt.
      Es wird allerdings Anspruch erhoben auf entsprechende Anwohnerparkplätze die entsprechend zu zahlen sind und sehr wohl zur Verfügung stehen könnten da die Fläche nicht bzw. mit Pseydoaktionen genutzt wird. Beispiel Reallabor.

      Des Weiteren haben wir Einzelhändler die auf Kurzzeitparkplätze angewiesen sind. Beispiel Zweirad Höni, Brillen de, diverse Imbisse mit Selbstabholung.
      Wie in der jüngsten Vergangenheit sind die Politessen dort genauer als es sein müsste: Beispiel Strafzettel für eine Radanlieferung zur Reparatur.

      Es kann auch keine Neiddebatte sein da sie aus meinen Kommentaren lesen können dass ich als Radvielfahrer öfters in Unna mit dem Rad unterwegs bin denn als Autofahrer.

      Absolut Recht geben ich ihnen dass ein Umdenkungsprozess stattfinden muss.
      Dass aber bitte nicht erzwungen zu Lasten der Bürger die eben nicht mehr mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs sein können
      Da ist bereits der Weg aus dem Sparkassen Parkhaus zum Haupteingang eine Belastung.
      Und gerade diese Bürger können ihre notwendigen, kurzzeitigen Besorgungen eben nicht online abwickeln.
      Da ist Augenmaß und Abwägung der machbaren Möglichkeiten angesagt und nicht rigoroses, engstirniges und ideologisches Agieren.

      Aber dieser Umdenkungsprozess ist Problem unserer heutigen Gesellschaft. Sollte und hätte bereits im Kindergarten stattfinden müssen.

  2. Der ist gut: „Die städtischen Parkgebäude sind schon jetzt ein Zuschussbetrieb. Wem die Gebühren zu hoch sind, der erwartet, dass alle Steuerzahler (auch die, die die Einrichtungen nicht nutzen) dies mitfinanzieren.“
    In anderen Städten werden Parkhäuser mit Gewinn bewirtschaftet. Man könnte ja auch mal überlegen, warum? Und warum in Unna nicht?
    Den Parkpreis erhöhen bei jetzt schon unterdurchschnittlicher Belegung?
    Ja, dann parken ganz bestimmt mehr Leute dort. Damit befindet man sich sicher auf der Zielgeraden!
    Wenn es endlich teurer wird, fahre ich dann auch nach Unna zum Einkaufen. Jetzt ist mir das einfach zu peinlich billig.
    Und wenn jemand nicht in einem Parkhaus parken will (warum ist erstmal egal, ist einfach so), dann wird er das auch nicht machen, wenn dort zusätzlich noch die Preise erhöht werden und die Plätze unter freiem Himmel verschwinden oder deutlich teurer werden.
    Wo sind denn die Leute, wenn die Parkhäuser soviel Leerstand haben und dieser Leerstand die Anzahl der wegfallenden Außenparkplätze sogar deutlich übersteigt?
    Vielleicht in anderen Orten einkaufen? (Frage für einen Freund)
    Da wäre doch eher der Abbau eines so unrentablen Parkhauses angedacht, anstatt eines Parkplatzes unter freiem Himmel, wenn das eine überwiegend leer steht und der andere immer voll ist. Zumal die paar bisherigen Parkhausparker je keine Probleme mit dem Parken in den anderen Parkhäusern hätten…? Na?
    Und dann ein…mmh…Reallabor oder eine Blumenwiese auf die Fläche? Oder Kindergarten, Feuerwehr…Wohnbebauung? Eissporthalle? (duckundwech…)
    Ja natürlich finanziert der Steuerzahler auch Sachen mit, die er nicht nutzt. Ich die öffentlichen Verkehrsmittel zum Beispiel.
    Ich würde den realen Parkpreis zahlen, wenn die Nutzer der Öffis auch den realen Preis zahlen. Abgemacht? Nur Spaß, ICH bin nicht so asozial.

    Unna muß sich überlegen, wo es hin will.
    Will es eine beschauliche Innenstadt ohne Autos mit hoher Verweilqualität für die Einwohner oder eine Stadt, in welche auch die Menschen der Umgebung zum Einkaufen kommen.
    Wenn Letzteres angedacht ist, hat die Stadt sich nach den Wünschen der potentiellen Kundschaft zu richten. Da gibt es nichts zum „Umerziehen“ (welch Anmaßung), da wird mit Füßen, bzw mit den Reifen abgestimmt. Da gibt es nichts zu diskutieren, wir fahren einfach woanders hin oder bestellen im Internet.
    So einfach ist das.
    Und wenn die Stadt meint, die für die Geschäfte der Innenstadt nötigen Kunden strömen mit dem Fahrrad und den Öffis aus allen Richtungen gen Unna (die Öffis werden auch von den sie nicht nutzenden Steuerzahlern mitfinanziert, Ibäh), dann kann sie das ja ausprobieren.
    Und die Einwohner pendeln dann mit Fahrrädern zu ihren Parkplätzen am Stadtrand um zur Arbeit zu fahren…das machen die gerne, da es ja die Verweilqualität erhöht. Oder ziehen die lieber aus der Stadt heraus nach außerhalb? Nein, nie. Die wollten das ja so.

    Andere Städte wollten auch „umerziehen“. Dort sind jetzt die Innenstädte monoton und öde und die Kundschaft fährt in die Nachbarstädte oder zu Einkaufszentren in der Umgebung.
    Und da deshalb die Gewerbesteuer wegbricht, wird gejammert und in Düsseldorf und Berlin nach Geld gebettelt, anstatt sich selber finanzieren zu können.
    Was von dort durchaus gewünscht ist, kann man doch dann Zahlungen an Bedingungen knüpfen. Und so werden die Kreise vom Bund umerzogen und abhängig.
    Ziel erreicht.

    Versteht es einfach:
    Ihr könnt innerhalb der Stadtmauer über den Verkehr diskutieren und lamentieren wie ihr wollt, jeder hat seine Hobbies.
    Aber wenn die Stadt Kundschaft von außerhalb für ihre Geschäfte anziehen will, hat sie deren Bedingungen zu akzeptieren. Die potentielle Kundschaft diskutiert nicht mit. Die kommt einfach nicht, wenn die Bedingungen nicht stimmen.
    Einfach mal überlegen, ob die Eigennachfrage der Stadt Unna reicht, um die Innenstadt lebendig zu halten.
    Auch von Oktober bis April.

    • Hallo Herr / Frau M.B., dürfen wir diesen Kommentar noch einmal gesondert zur Diskussion stellen? Er enthält die Gretchenfrage: Unna muss sich überlegen, wo es hin will. – Danke für kurzes Go oder Stop, VG von der Redaktion!

  3. Sehr gut M.B.
    Das der Parkplatzsuchverkehr aus der Innenstadt verschwinden soll, ist so ein Wunschgedanke der Stadt. Hier im Burg und Nicolaiviertel wird er jetzt immer mehr, da Auswärtige davon ausgehen, dass ja die Parkplätze vom Morgentor irgendwo einen Ersatz haben müssen.
    Mittlerweile wird hier überall wo Platz ist geparkt, ob in der verkehrsberuhigten Zone, außerhalb der markierten Flächen, ob auf privaten Stellflächen oder im 5Meter Kreuzungsbereich. Platz ist in der kleinsten Hütte.
    Wer aber von der neuen Mühle mit einer Behinderung in die Morgenstraße zum Arzt möchte hat leider das Nachsehen. Von Behindertengerecht keine Spur mehr.
    Wer jetzt mit dem Behindertenparkausweis kommt, kann gerne mal einen beantragen, viel Glück dabei, und dann parken Besucher der Schulbehörde auf den Behindertenplätzen um auf dem Amt was zu erledigen und die Menschen, die diese Plätze brauchen schauen in die Röhre.
    Es ist bestimmt nicht einfach, eine Stadt in Deutschland auf ein niederländisches Niveau zu bekommen, aber so wie hier in Unna geht es eben auch nicht, sowas muss wachsen und nicht mit Gewalt voran getrieben werden.
    Wer jemals mit dem Fahrrad in einer niederländischen Kleinstadt unterwegs war, wird wissen wovon ich schreibe. Man muss der Bevölkerung klar machen, das der Verkehr nur funktioniert wenn alle auf den Schwächeren Rücksicht nehmen und sich an Regeln halten.
    Dieses scheitert hier schon an den Radfahrern, fahren auf dem Gehweg, Missachtung der einfachsten Regeln und keine Rücksichtnahme auf Fußgänger.
    10 Minuten an der Baustelle der Morgenstraße reichen völlig aus, um das zu verstehen.
    Man könnte meinen, die Leute haben genug von Ampeln, ob Berlin oder Morgenstraße.

  4. Ich muss einem der Vorredner zustimmen. Das was geführt wird, ist nichts anderes als eine Neiddebatte. Und ich bin Autofahrer und Fahrradfahrer. Und ich sehe jetzt schon wieder den Aufschrei „Grüner Schwachkopf!“ durch die Hirne einiger Leser rasen.
    Und ja, sehr viele der hier Kommentierenden erheben sehr wohl Anspruch auf Parkplätze in der Innenstadt. Ich bin 22 Jahre alt und in einem der abgelegenen Dörfer des Unnaer Ostens groß geworden.
    Meine Eltern haben mich sehr oft zur Schule gebracht, weil sonst mein Tag, insbesondere in der Oberstufe von 05:30 Uhr bis 18:00 Uhr gedauert hätte, wenn ich immer auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgegriffen hätte. Aber ich bin, als ich alt genug war, so oft es ging, mit dem Fahrrad gefahren.
    Wer von Ihnen fährt ständig aus den südlichen Dörfern, wie Bausenhagen, Stentrop usw. nach Unna mit dem Fahrrad und kann sagen, dass er noch nie über die Autofahrer geschimpft hat?
    Aber was mich viel mehr ärgerte war, dass Straßen saniert, aber Radwege ignoriert wurden.
    Und damit bin ich Mitglied dieser Neiddebatte.
    Ich finde es auch absurd, dass einer der Vorredner hier in Anspruch nimmt, den ersten, auf die allgemeine Situation bezogenen Kommentar nur auf sich zu interpretieren und damit den Aspekt der Neiddebatte auszuschließen.
    Bis wann sollen wir denn warten, bis die Freiwilligkeit einsetzt? Fast alle hier, reden davon, dass man nicht gegen den Bürger arbeiten soll. Aber wenn etwas getan wird, dann sind es genau diese Stimmen, die laut „Dagegen!“ schreien. Schaut man sich in der Innenstadt um, dann ist der Branchenmix doch nicht wirklich attraktiv. Und das gilt nicht seit der schwarz-grünen Zeit. Die Wurzeln liegen viele Jahrzehnte zurück. Und da war noch überall parken angesagt.
    Unna hat wenig getan um dies zu verhindern.

    Und jetzt wird wieder eine Neiddebatte geführt. Es wird um Platz gestritten. Die einen brauchen Platz, die anderen wollen keinen Quadratzentimeter abgeben, weil dies u. a. eine „grüne Diktatur“ oder „Umerziehungsmaßnahme“ ist. Schwachsinn.
    Mein Fazit: Ihr vergeigt es mal wieder und meine, sowie die nachfolgenden Generationen leiden unter eurer Sturheit und der Verweigerung, den gemeinsam besten Weg zu finden.

    • Da der erste Kommentar sich sehr wohl auf den Pro und Kontra Artikel bezog ist es logisch dass darauf auch persönlich geantwortet wird.

      Ansonsten empfehle ich ihnen den Kommentar von Frau Rinke zu lesen die entsprechende Fakten aus den „neutralen“ Imagestudien der letzten Jahre aufführt und nicht durch gefakte Umfragen des Verkehrsplanungsbüro Planersocietät resultieren.

      Und wenn sie einen entsprechenden Branchenmix vermissen geben ich ihnen recht in Bezug auf angesagte Labels und Ketten vor allem für die Jugend.

      Dagegen halte ich das Unna gerade wegen vieler kleiner inhabergeführter Läden, besser Fachgeschäfte, von auswärtigen Kunden beliebt sind und Unna deshalb angefahren wird.
      Das das so bleibt und weitere interessante Ketten wie Rituals, offensichtlich wohl angesagt, sich ansiedeln ist eine entsprechende Kundenfrequenz erforderlich.

      Die erreicht man nicht, wie aus den Image Studien hervorgehend und in unzähligen Kommentaren aufgeführt durch unpopuläre Maßnahmen bezüglich Erreichbarkeit, Parkplatzsituation, exorbitanten und ungewöhnlich hohen Parkgebühren denn Auswärtige und Kunden aus den umliegenden Dörfern reisen selten mit Fahrrad oder Bus / Bahn an.

      Niemand verweigert durch Sturheit einen gemeinsamen besten Weg zu finden.

      Allerdings sind derzeit aus der Politik und der Verwaltung klar Richtlinien vorgegeben die eben diesen gemeinsamen Weg nicht ermöglichen.

  5. @Rundblick: Den Kommentar oben können Sie gerne verwenden.

    @Mirko Rumpf: Sehr viele Menschen fahren nicht nur Auto, sondern auch Fahrrad. Und manche fahren dazu noch Motorrad 😉 .
    Und ich gebe Ihnen völlig recht, wenn Sie den Zustand der vorhandenen Radwege (zumindest einen Teil davon) bemängeln.
    Aber es geht eigentlich nicht um ein Verkehrsmittel gegen das andere, von den erhöhten Parkgebühren oder dem Wegfall innerstädtischer „Open Air“-Parkplätze wird kein Radfahrer profitieren.
    Es geht um schnöde Ideologie, um die Autos aus den Städten zu verbannen.
    Jetzt kann man abwinken und sagen: Quatsch, wir haben doch durch das Parkhaus NM mehr Parkplätze als vorher. Vordergründig stimmt das, das Ziel soll über die Geldbörse und das Ambiente (Parkhäuser mit Betonflair gegen Parken in Geschäfts/Arztnähe unter freiem Himmel) erreicht werden. Teilweise 400% ige Steigerung bei hoher Leerstandsquote der Parkhäuser zeigt das doch deutlich.
    Und das legt auch die begleitende Rhetorik nahe.
    Und nein, „Schwachsinn“ ist es, im Hinblick auf „grüne Diktatur“ und „Umerziehungsmaßnahme“ von Schwachsinn zu reden, da genau diese „Umerziehung“ als Ziel auch oben in den Kommentaren genannt wurde. Die Begriffe sind nur eine Reaktion darauf.

    Aber wie ich schon schrieb: Uns ist das alles prinzipiell nicht so wichtig, wir sind nicht auf Unna angewiesen. Wir sind fast genauso schnell in Hamm, Werl, Soest und ich zusätzlich noch schnell in fast allen zentralen Ruhrgebietsstädten von Duisburg bis Dortmund, da ich dort täglich auf dem Arbeitsweg durchkomme.
    Ich sehe, daß ich früher öfters in Unna zum Einkaufen und auch Bummeln war, jetzt nur noch, wenn ich hin muß oder etwas Besonderes stattfindet.
    Ein Arbeitskollege aus Castrop kommt seit Jahren zur Feste Italiana und ist immer noch schwer begeistert. Nach den letzten zwei Besuchen erzählte er mir aber erstmal über seine Irrfahrten, bis er endlich einen Parkplatz fand. Irgendwas ist also im Vergleich zu den Vorjahren schon schlechter geworden.
    Ich sage nur: Denkt an Euren Handel.
    Diese ganze Diskussion findet in Eurer Unnaer Blase statt, die potentiellen Kunden haben kaum Interesse an einer Teilnahme.
    Die schauen sich die Ergebnisse an und kommen dann noch oder auch nicht mehr.
    Und letzteres ist kaum umkehrbar.
    Ich vertrete hier keine Seite, ich will nur warnen. Es wäre schade um die Stadt.

    Ach ja, in Giessen hat man so eine ähnliche Verkehrswende auch versucht.
    Hier das Ergebnis, ich hoffe, der Link ist OK: https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/region-und-hessen/haendler-leiden-unter-folgen-des-verkehrsversuchs-in-giessen-19236571.html

  6. Ich komme aus Frömern und bin somit ein Randbetroffener, da ich immer noch gerne nach Unna zum Einkaufen fahre. Früher mit dem Fahrrad, dann nur mit dem Auto und heute, wieder, da ich nun ein Pedelec besitze, mit dem Fahrrad.
    Gleich vorweg, ich stimme den beiden zu, die dies vorrangig als Neiddebatte sehen. Meine Erfahrungen decken sich mit den Schilderungen. Mit fast 70 Jahren sehe ich rückblickend viel Stillstand in Unnas Verkehrspolitik und immer ein paar Alibiprojekte.

    Und wenn man ein gewisses Alter erreicht hat, sieht man einige Dinge auch anders. Die Begriffe „Umerziehung“ und „grüne Diktatur“ sind wirklich Schwachsinn. Es muss sich etwas tun. Der Weg ist vielleicht nicht der richtige, aber es ist immerhin etwas in Bewegung geraten. Und Bewegung hat die Stadt nötig.

    Und viele Argumente erschließen sich mir einfach nicht. Kurzzeitparkplätze für Arztbesucher? (Ich schließe mal hier von mir auf andere.) Wenn ich so krank bin, dass ich nicht laufen kann, dann lasse ich mich bringen. Denn dann habe ich hinter dem Steuer nichts verloren.
    Und rauslassen und später abholen war auch noch nie ein Problem. Es ist nur eine Frage der Organisation.
    (Und wie oft werden die Kurzzeitparkplätze als Langzeitparkplätze missbraucht.)
    Kurzzeitparkplätze für die, die schnell was Großes in der Stadt einkaufen? Wie viele Geschäfte hat Unna, die etwas derartiges in der Innenstadt anbieten. (Und rein aus Eigennutz, bei dem Fahrradhändler meines Vertrauens wünsche ich mir ein oder maximal zwei von solchen Kundenparkplätzen zur Anlieferung und Abholung).
    Wer hat in der heutigen Zeit nicht täglich die Horden von Menschen gesehen, die mit Hubwagen ihre Einkäufe holen? Und die dann auf Parkplätze am Rand der Fußgängerzone zusteuern.

    Und dann noch der Ruf nach mehr Kontrollen. Super, endlich kann man die Debatte auf anderer Ebene neu beginnen. Denn dann sind die ersten wieder da, die von „Überwachungsstadt“ und „Abzocke“ schreien.

    Hier ist keine Ideologie, hier ist nur Faulheit und Borniertheit. Man ist einfach nicht bereit sich zu ändern.
    Und natürlich ist noch ein gewisses Maß an politischer Ungeschicklichkeit da, die das Ganze abrundet und die ganze Sache zusätzlich befeuert.

    Was mich nachdenklich stimmt ist aber auch, dass ich jemandem, in recht jungen Jahren zustimmen muss. Wir hinterlassen kein gutes Bild.

    • Schön dass sie mit dem eBike von Frömern nach Unna fahren können.
      Wünsche ihnen dass noch viele Jahre, zusammen mit milden Wintern, damit sie nicht auf die Parkhäuser von Schnückel, REWE, Flügelstrasse oder Lindenbrauerei angewiesen sind.

      Alle aus meinem Bekanntenkreis meiden, auch als nicht SUV Besitzer, diese Parkhäuser.

      Auch schön dass sie für den Fahrradhändler ihres Vertrauens einen bis zwei Be- Entladeplätze wünschen.

      Nichts anders verlangt die Vernunft, die „Grüne Ideologie“ hat aber die Politessen angewiesen rigoros vorzugehen so dass erste Tickets an der Schulstrasse bei Radanlieferung angehängt wurden.

      Es ist unbestritten und oft genug gesagt dass der Parksuchverkehr aus Kloster- und Burgviertel verschwinden muss.
      Dazu braucht es aber eine Lösung die nicht darin mündet Parkplätze zu streichen denn der Parksuchverkehr hat keinesfalls nachgelassen wie ich persönlich (mit dem Rad unterwegs) permanent feststelle.
      Eine Lösung wie „Arztbesuche und Anlieferung von 7 bis 20Uhr frei“ ab Klinikum wäre z.B ein Vorschlag.

      Niemand verweigert also eine Änderung die im Interesse alle erforderlich ist, aber mit Augenmaß und Vernunft umgesetzt werden muss.

      Wenn sie ein Haus bauen beauftragen sie auch keinen Dachdecker als ersten Handwerker.
      Aber genau das geschieht aus grüner Indologie in Unna.
      Tatsachen wie überzogene Parkgebühren werden eingeführt und Parkplätze gestrichen.

      Das führt nur dazu dass die derzeitigen, momentan noch vorhandenen Kunden von außerhalb, die eben nicht mit dem Rad 3KM anfahren können, vergrault werden.

      Wie M:B schon ausführte „weg ist weg und kommen nicht wieder“.

      Folge daraus ist: statt interessantes Angebot und Branchenmix, auch für die Jugend, weitere Verödung denn keine Kette oder Fachhändler wird nach einer Marktanalyse in einer schwach frequentierten Mittelstadt einen Laden eröffnen.

      Abschließend: Wenn sie sich einer „Altersweisheit“ rühmen kann ich ihnen nach meiner Lebenserfahrung ist sagen: das Leben ist eine ständige Veränderung und wird akzeptiert.
      Es ist anmaßend von „Faulheit und Borniertheit“ in Bezug auf rationale Argumente der bisherigen Kommentare zu antworten.

      In dem Sinne ein schönes Wochenende.

      • Da ich die von Ihnen genannten Parkhäuser, mit Ausnahme der Lindenbrauerei, tatsächlich mit einem Peugeot 508 nutze bzw. oft genutzt habe und keinen Kratzer im Auto habe, sehe ich die Aufzählung als vorgeschoben an.
        Und die Worte Faulheit und Borniertheit beziehen sich eindeutig auf das Verhalten der Autofahrer, nicht auf ihren schwachen Vorschlag „Arztbesuche und Anlieferung von 7 bis 20 Uhr frei“. Denn will ich so etwas einführen, brauche ich Kontrolle. Und dass kann das Ordnungsamt nicht leisten.
        Und damit ist eine Veränderung der Situation auch nicht gegeben.
        Oder glauben Sie wirklich, dass alle Autofahrer, die einen Parkplatz im Stadtinneren suchen, plötzlich ehrlich werden?
        Und somit ist die einzige Anmaßung die unberechtigte Empörung, die durch die Verknüpfung von Rationalität und anderen Kommentatoren erreicht werden soll. Empörung ist ein Stilmittel der Rhetorik, welches schon sehr alt ist und immer noch gerne genutzt wird.

        Und wo habe ich einer „Altersweisheit“ gerühmt?
        Sie legen doch so viel wert auf Rationalität, da sollte ein richtiges Lesen möglich sein.
        „Und wenn man ein gewisses Alter erreicht hat, sieht man einige Dinge auch anders.“, bedeutet nicht Altersweisheit.
        Dieser Satz ist nur eine Erklärung einer eigenen Sichtweise und kein belehrendes Absolut.
        Und übrigens, der Handwerkervergleich ist überholt.
        Wie wir gerade erst selbst erfahren mussten, war der Dachdecker das erste vom Architekten beauftragte Gewerk beim Hausbau. Liegt aber den Veränderungen im Baugewerbe, die man akzeptieren muss.
        Es ist nämlich schwieriger einen Dachdecker zu bekommen, der Zeit hat. Aber das ist eine andere Geschichte.

        Aber immerhin gehen wir konform, was die Situation des innerstädtischen Verkehrs angeht. Nur werden wir wohl nie eine gemeinsame Linie finden.

        • Dass die genannten Parkhäuser nicht von jedem oder dann ungern angefahren werden ist nicht vorgeschoben sondern Fakt.
          Bestätigt auch durch diverse Kommentare.

          Warum sonst ist auch der Bezahl-Parkplatz am Ring /Massener Str. so gut ausgelastet wenn die Kunden anschließend an der Lindenbrauerei und am Parkplatz Flügelstrasse vorbei laufen um in die Innenstadt zu gelangen.

          Der ad hoc Vorschlag von mir zum Anliegerverkehr ist sicher diskussionswürdig.
          Ob überhaupt umsetzbar, wenn wie, in welchem Umfang und StVO gerecht, sollten „neutrale“ Verkehrsplaner beantworten können.
          Eine dahingehende Überlegung kommt in den bisher bekannten Konzepten nicht vor.

          Gleich abzublocken „kann nicht umgesetzt werden und wie soll Kontrolle stattfinden“ ist kein Lösungsansatz für das Problem und letztlich Aufgabe des Ordnungsamtes und der Polizei.
          Nur Parkplätze zu streichen reicht nicht aus auch nur ansatzweise den Parksuchverkehr zu reduzieren wie am Bespiel Schulstraße / Reallabor nach mehr als 6 Monaten zu sehen ist.

          Dass eine Beschränkung funktionieren kann beweist der Feldweg Hacheney in einem östlichen Ortsteil.
          In der Vergangenheit, obwohl nur für Anlieger offen aber von zahlreichen Autofahrern als Abkürzung (unter Gefährdung von Radfahrern) genutzt, haben wenige, sporadische Polizei Kontrollen dazu geführt dass heute nur noch vereinzelt Unverbesserliche ein Verwarngeld von 50€ riskieren.

          In dem Sinne, eine schöne Woche noch.

          • Mir kommt es vor, wie ein Vergleich von Birnen und Äpfeln. Ich kann doch nicht den fließenden Verkehr, der hier als Beispiel für die Regulierung angeführt wird, auf den ruhenden Verkehr übertragen.
            Das sich die Kontrollen an dem beschriebenen Weg rumsprechen ist doch klar. Und die Nutzer sind doch eine andere Zielgruppe.
            Aber ein jeder weiß doch auch, dass es eine ständige Überwachung des Parkraums in der Innenstadt gibt. Und ändert es etwas am Verhalten? Hierzu hat der RB erst vor kurzer Zeit einen Bericht aus einer unserer Nachbarstädte gehabt.
            Ich glaube, dass der Herr oder die Dame aus Frömern meint, dass die Vorschläge die gemacht werden ganz gut gemeint sind. Doch gut gemeint bedeutet nicht, dass sie praktikabel sind. Vielleicht enthalten sie brauchbare Anregungen. Ich weiß es nicht oder zumindest sehe ich diese nicht.

            Seit langer Zeit war ich heute mal wieder in Unna auf dem Markt und habe mit alten Bekannten auch hierüber gesprochen. Danach war ich noch im Reallabor und fand es schön, dass es diese Verweilmöglichkeit gibt.
            Einige finden, dass die einfachste Lösung sei, dass man die Innenstadt nur zur Anwohnerparkzone erklärt. Für die Geschäfte sollen nur zugewiesene Kurzzeitparkplätze vorhanden sein, damit das Ordnungsamt gezielt nachfragen kann, ob der betreffende Wagen zu einem Kunden gehört.
            Ausnahmen sollte man den Gewerbetreibenden (z. B. Marktbeschicker) zugestehen.
            Fast alle Anwesenden sind auch der Meinung gewesen, dass vor Arztpraxen ein Bringen und Holen gestattet werden soll.
            Für Erheiterung sorgte übrigens ihr Einwand mit den Bekannten und den Parkhäusern. (Die sind zugegebener Maßen in einer Zeit gebaut worden, als die Autos teilweise noch nicht diese Dimensionen erreichten.) Lediglich eine Dame wusste von einem Schaden an ihrem Fahrzeug zu berichten, der durch einen Einkaufswagen entstanden ist. Sie fährt, falls es interessiert, einen Ford Galaxy. Das ist nicht gerade ein Kleinwagen in den Parkhäusern, oder.

  7. Antwort. W. Winterhof
    Danke für ihre Rückmeldung.
    Dass mein Einwand zu den Parkhäusern erheitert wundert mich denn in ihrem ersten Kommentar bestätigen sie das, eben aus Gründen: nicht zu finden oder vielleicht doch auch weil unangenehm? Nicht allein bezogen auf Fahrzeuggröße oder möglichen Beschädigungen. Ihr Kommentar ist ebenfalls deckungsgleich mit meinem Einwand „Nutzung Bezahl-Parkplatz am Ring Massener Straße und zurück an den Parkhäusern zur Innenstadt.“

    Weiter verwundert mich der Kommentar da sie im Grundsatz genau das bestätigen was ich auch fordere.

    Verkehrsberuhigung vom Kloster- und Burgviertel, kein Parkplatzsuchverkehr aber eben doch Anwohnerparkplätze und Möglichkeiten für Kunden die dortigen Einzelhändler und Ärzte anzufahren. Ob das nun Anlieger oder sonst wie heißt ist im Ergebnis egal und kann bei Kontrollen sowohl den ruhenden als auch den fahrenden Verkehr betreffen.

    Es gibt Verkehrsplaner die sicher praktikable uns sinnvolle Lösungen dazu anbieten könnten.
    Allerdings vermisse ich diese in den bisherigen Vorstellungen und Konzepten der Stadt und der Planersocietät. .

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