Ab 16 Jahre, schon länger arbeitslos: Pflegeschule der Werkstatt bildet im Mangelberuf aus

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Foto der erfolgeichen neuen Pflegekräfte: Werkstatt im Kreis Unna

Gegen den Personalmangel in der Pflege bildet die Werkstatt im Kreis Unna seit 2015 gezielt aus. Hier eine Pressemitteilung anlässlich der aktuellen erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen.

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Als alleinerziehende Mutter mit drei Kindern noch eine Ausbildung zur examinierten Pflegefachkraft machen – und das zusätzlich zur Arbeit in der ambulanten Pflege: „Hey, das geht. Kommt hierher“, sagt Fatma Sezer (38).

Sie und elf weitere Absolventen feierten am 29. September ihr erfolgreiches Examen in der staatlichen anerkannten Pflegeschule der Werkstatt im Kreis Unna.

Nach der dreijährigen Ausbildung haben alle schon ihren Arbeitsplatz sicher: Sowohl in ambulanten Diensten wie in stationären Pflegeeinrichtungen starten die 20- bis 38jährigen durch. Mit der „generalistischen“ Ausbildung können sie in allen Versorgungsbereichen aktiv werden: in Krankenhäusern, stationären Pflegeeinrichtungen und in der ambulanten Pflege.

Einige haben schon weitergehende Pläne: Sie wollen noch ein Studium als Lehrerin in der Pflegeausbildung oder eine weitere Ausbildung zur Hebamme anschließen.

Nachwuchs für einen Mangelberuf. Alle frisch ausgebildeten jungen Leute haben bereits eine feste Arbeitsstelle. (Foto Werkstatt Kreis Unna)

In allen Bereichen werden dringend Fachkräfte gesucht. Und die Pflegeschule der Werkstatt bildet diese erfolgreich seit 2015 aus:

„Unser Angebot richtet sich an alle Arbeit suchenden, mindestens 16-jährigen Frauen und Männer der Region, gerade auch an Menschen, die schon länger arbeitslos sind“,

erklärt Doro Rengers, Abteilungsleiterin der Werkstatt. Eine Chance bietet die Pflegeschule gerade auch Menschen mit Migrationserfahrung, weiß Christoph Kochs, stellvertretender Schulleiter. Der größte Teil der jetzt erfolgreichen Prüflinge gehört zu dieser Gruppe.

Die Ausbildung besteht aus dem theoretischen Teil, der in der Pflegeschule der Werkstatt an der Oberen Husemannstraße in Unna, absolviert wird. Die praktische Ausbildung übernimmt federführend eine der zahlreichen Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser der Region, die mit der Werkstatt partnerschaftlich zusammenarbeiten.

Mit dieser Einrichtung schließen die Pflegeschüler den Ausbildungsvertrag ab, erklärt Jürgen Schilling, Schulleiter der Pflegeschule. 100 Pflege-Fachkräfte, die in den vergangenen acht Jahren die Ausbildung absolvierten, hatten sofort einen Arbeitsplatz – häufig in ihrer Praxisstelle.

Und die Berufsperspektiven für erfolgreiche Absolventen seien weiter sicher, sagen Jürgen Schilling und Christoph Kochs.

Schon im Oktober startet der neue Kurs an der Pflegeschule.

Weitere Informationen erhalten Interessenten in der Pflegeschule unter Tel. 02303-98190-38 oder unter www.werkstatt-im-kreis-unna.de.

Hintergrund Werkstatt im Kreis Unna:

Unter dem Dach der Werkstatt arbeiten insgesamt sieben Tochterunternehmen für Ausbildung, Beschäftigung und sozialpädagogische Betreuung für benachteiligte Menschen. Rund 1450 Teilnehmer nutzen jährlich die Angebote, 500 Beschäftigte arbeiten in den Bildungs- und Betreuungsangeboten. Neben der Berufsvorbereitung und Berufsorientierung in der Schule engagiert sich die Werkstatt für die Ausbildung und Berufseinmündung nach der Schule. Sie kümmert sich auch mit Umschulungs- und Beschäftigungsangeboten um Menschen, die auf dem ersten Arbeitsmarkt bisher keine Chance hatten. Eine weitere wichtige Zielgruppe sind geflüchtete Jugendliche und Erwachsene, für die die Werkstatt neben Beratungsstellen u. a. auch Wohngruppen und Jugendhilfe-Angebote eingerichtet hat. Am eigenen Werkstatt-Berufskolleg unterrichten 40 Lehrkräfte aktuell rund 600 Schülerinnen und Schüler.

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