Trend verstärkt sich im August weiter: Fast 78 % der Neueingebürgerten im Kreis sind aus Syrien

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Deutsche Flagge - Archivbild, Rinke

Das Herkunftsland Syrien verfestigt seinen Spitzenplatz bei den Neueinbürgerungen in Deutschland und auch im Kreis Unna immer deutlicher.

45 Frauen und Männer aus dem Kreisgebiet Unna erhielten im August die deutsche Staatsbürgerschaft, mehr als drei Viertel von ihnen stammen aus Syrien.

Alle anderen Herkunftsländer sind lediglich mit 1 bis 2 Personen vertreten, auch die Türkei, die viele Jahre an der Spitze der Einbürgerungen lag.

Im August zeigte sich der Trend so deutlich wie zuvor noch in keinem Einbürgerungsmonat im Kreis Unna:

Von den 45 Neubürgern mit nun deutschem Pass sind 35 syrischer Herkunft, je zwei stammen aus Guinea, dem Libanon und der Türkei und jeweils eine/r aus Algerien, Bangladesch, Pakistan und Tschechien.

Die meisten Neueingebürgerten wohnen in Kamen (16), es folgen Schwerte mit 10 Neubürgern, Werne mit 9, Holzwickede mit 5, Bergkamen mit 4 Menschen und Selm mit einer Person.

(Pressemitteilung Kreis Unna)

168.545 Menschen mit insgesamt 171 unterschiedlichen Staatsangehörigkeiten haben sich im vergangenen Jahr deutschlandweit einbürgern lassen und damit den deutschen Pass erhalten. Das waren 28 Prozent mehr als im Vorjahr, teilte das Statistische Bundesamt mit.

Syrerinnen und Syrer machten schon 2022 mit einem Anteil von 29 Prozent die größte Gruppe der Eingebürgerten aus; das waren 48.300 Menschen. Viele von ihnen waren in den Bürgerkriegswirren seit 2014 aus ihrer Heimat nach Deutschland geflohen und hatten hier Schutz gesucht. Sie haben nun ein neues Zuhause gefunden und viele den deutschen Pass erhalten.

Die wachsende Zahl syrischer Menschen sorgt auch für Probleme, auf die der Islamwissenschaftler Ahmad A. Omeirate anlässlich der eskalierenden Clan-Kämpfe im Ruhrgebiet jüngst in der „tagessschau“ hinwies.

Demnach stünden viele der nach Deutschland geflüchteten und jetzt hier heimischen Syrer in Opposition zum Regime des syrischen Machthabers Baschar al-Assad. „Mit der Hisbollah findet sich im Syrienkrieg aber eine libanesisch-iranische Miliz auf der Seite des Diktators Baschar al Assad wieder.“

Diese zutiefst verfeindeten Gruppen treffen nun in deutschen Großstädten wie kürzlich in Essen aufeinander. Der Islamwissenschaftlervermutet, das Assad-Regime wolle gezielt syrische Flüchtlinge in Konflikte verwickeln. „In der deutschen Gesellschaft sollen so Forderungen nach Abschiebungen provoziert werden. Wenn man aber nach Syrien abschieben will, muss man Assad als Verhandlungspartner akzeptieren.“

Der Integrationsrat Unna forderte jüngst von den heimischen Bundestagsabgeordneten, dass sie sich für eine vereinfachte Einbürgerung einsetzen. Das Bundeskabinett hat den Gesetzentwurf am 23. August beschlossen.

 Wir berichteten HIER über den Antrag des Integrationsrates.

Archivbild – Quelle RB

Stichwort Einbürgerung

Dazu erläutert die Bundesregierung:

Sie haben einen Anspruch auf Einbürgerung, wenn folgende Voraussetzungen vorliegen:

  • unbefristetes Aufenthaltsrecht zum Zeitpunkt der Einbürgerung, eine Blaue Karte EU oder eine befristete Aufenthaltserlaubnis, die ihrem Zweck nach zu einem dauerhaften Aufenthalt führen kann
  • bestandener Einbürgerungstest (Kenntnisse über die Rechts- und Gesellschaftsordnung sowie die Lebensverhältnisse in Deutschland)
  • seit acht Jahren gewöhnlicher und rechtmäßiger Aufenthalt in Deutschland (diese Frist kann nach erfolgreichem Besuch eines Integrationskurses auf sieben Jahre verkürzt werden, bei besonderen Integrationsleistungen sogar auf sechs Jahre)
  • eigenständige Sicherung des Lebensunterhalts (auch für unterhaltsberechtigte Familienangehörige) ohne Sozialhilfe und Arbeitslosengeld II
  • ausreichende Deutschkenntnisse
  • keine Verurteilung wegen einer Straftat
  • Bekenntnis zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland
  • grundsätzlich der Verlust beziehungsweise die Aufgabe der alten Staatsangehörigkeit (hier gibt es Ausnahmen je nach Herkunftsland, bitte sprechen Sie mit der Einbürgerungsbehörde).

Die Einbürgerung kostet 255 Euro pro Person. Für minderjährige Kinder, die mit ihren Eltern zusammen eingebürgert werden, sind 51 Euro zu bezahlen. Minderjährige, die ohne ihre Eltern eingebürgert werden, müssen ebenfalls 255 Euro bezahlen.

Wenn Sie nur sehr wenig verdienen oder mehrere Kinder (mit)eingebürgert werden, kann die Gebühr reduziert oder Ratenzahlung vereinbart werden.

Einbürgerungstest

Um die deutsche Staatsbürgerschaft zu erhalten, ist ein Einbürgerungstest zu bestehen.

Mit dem Einbürgerungstest werden in einem Einbürgerungsverfahren die erforderlichen Kenntnisse der Rechts- und Gesellschaftsordnung und der Lebensverhältnisse in Deutschland nachgewiesen. 

Die deutsche Auslandsvertretung informiert die betreffende Person über alle Modalitäten und den Zeitpunkt, wann sie den Test vor Ort bei der zuständigen Auslandsvertretung ablegen kann.

Die Zusammenstellung und Auswertung des Testes liegt allein in der Zuständigkeit des BAMF. Das Ergebnis wird später direkt dem Bundesverwaltungsamt übersandt. Danach wird abschließend über den Antrag entscheiden. Die Teilnahmebescheinigung mit der erreichten Punktzahl erhalten die Absolventen in der Regel zusammen mit der Einbürgerungsurkunde. 

Ausnahmen 

Kinder unter 16 Jahren müssen keinen Einbürgerungstest ablegen. Der Test entfällt auch, wenn sie die Anforderungen wegen Krankheit, Behinderung oder altersbedingt nicht erfüllen können. 

Die erforderlichen Kenntnisse der Rechts- und Gesellschaftsordnung und der Lebensverhältnisse in Deutschland kann auch anderweitig nachgewiesen, zum Beispiel durch einen deutschen Schulabschluss oder den erfolgreichen Abschluss eines Studiums an einer deutschen Hochschule in den Bereichen Rechts-, Gesellschafts-, Sozialwissenschaften, Politik- oder Verwaltungswissenschaften.

Weiterführende Informationen zum Einbürgerungstest  

Der Einbürgerungstest besteht aus 33 Fragen. Bei jeder Frage ist aus vier möglichen Antworten die richtige auszuwählen. Sind mindestens 17 Fragen richtig beantwortet, ist den Test bestanden. Auf die Auswahl der Fragen hat das Bundesverwaltungsamt keinen Einfluss. Das BAMF hat weitere Informationen zum Einbürgerungstest auf seiner Internetseite zur Verfügung gestellt [Direktlink: http://www.bamf.de/DE/Willkommen/Einbuergerung/OnlineTestcenter/online-testcenter-node.html]. Dort kann man auch einen Probedurchlauf des Einbürgerungstests machen und den Gesamtkatalog der möglichen Fragen einsehen.Die richtigen Lösungen stehen anschließend mit kurzen Hintergrundinformationen zur Ansicht bereit.

Der Onlinetest des BAMF ist kostenlos.

2 KOMMENTARE

  1. Ich versteh nicht warum die deutsche Staatsbürgerschaft so problemlos vergeben wird. Wir suchen doch Fachkräfte. Und ich will mich ja nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber ich würde schätzen das weniger als die Hälfte der Eingebürgerten eine adäquate Ausbildung vorweisen kann, die Deutschland in irgendeiner Art und Weise voranbringt. Meiner Meinung nach sollte man die Einbürgerung in einem gewissen Maß davon abhängig machen.

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