11 Extra-Ladesäulen in Tiefgarage am Bahnhof für E-Dienstfahrzeuge: Stadt Unna antwortet auf Kritik

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E-Auto beim Aufladen an einem privaten Ladepunkt. - Foto Rinke

Die Mitteilung aus dem Rathaus, dass die städtische Dienstflotte mit der Anschaffung von 10 neuen E-Fahrzeugen sukzessive auf „klimaneutral“ umgestellt wird (was so natürlich nicht korrekt ist), hat bei unseren Lesern kontroverse Diskussionen ausgelöst.

Insbesondere stieß die Zusatznachricht auf Kritik, wonach im Zuge der Umrüstung exklusiv für die E-Dienstwagen 11 neue Ladesäulen in der Tiefgarage am Bahnhof installiert werden sollen.

Zu den Kosten für diese Ladesäulen äußerte sich die Stadt nicht in ihrer Mitteilung, die ansonsten ausführlich auf die Finanzierung der E-Dienstfahrzeuge eingeht und betont, dass die Stadt nur 69.000 Euro aus Eigenmitteln zahlen muss. Das liegt an der – noch – massiven staatlichen Subventionierung für gewerblich genutzte Elektrofahrzeuge.

Unsere Zusatzfragen zur städtischen Fuhrpark-Elektrifizierung beantwortete uns Stadtsprecherin Anna Gemünd per E-Mail wie folgt:

1. Wie hoch ist das Kostenvolumen der 11 Ladesäulen, die im Zuge der Umrüstung der Dienstflotte in der TG am Bahnhof eingerichtet werden?

Die Gesamtkosten für die Einrichtung der Ladesäulen belaufen sich auf rund 62.000 Euro, von denen rund 10.000 Euro über Fördermittel der KfW gedeckt werden sollen. Die Gesamtkosten für die Infrastruktur umfassen die Hauptverteilung, die Zuleitungen, die Ladestationen, Mess-Einrichtungen sowie Netzwerkarbeiten.

Aus dem Förderprogramm KfW 439 (Ladestationen für Kommunen) wurden Fördermittel von 900 Euro pro Ladepunkt beantragt. Förderbedingung der KfW ist u.a., dass die Ladesäulen nicht öffentlich zugänglich sind.

2. Wieso nutzt die Dienstflotte dafür nicht das weiterhin erheblich zu wenig ausgelastete Parkhaus Neue Mühle?

Das Parkhaus Neue Mühle wird von den Wirtschaftsbetrieben der Stadt Unna GmbH (WBU) betrieben, die es hierzu von der Eigentümerin des Gebäudes gepachtet hat.

Das Parkhaus Neue Mühle ist durch den seinerzeitigen Investor von Beginn an als Kurzzeitparkhaus für die Kunden der im Gebäude ansässigen Geschäfte geplant worden. Der Pachtvertrag der WBU erlaubt daher grundsätzlich keine Dauerparknutzung.

Deshalb darf die WBU der Stadt im Parkhaus Neue Mühle keine Parkplätze für Dienstfahrzeuge zur Verfügung stellen. Für Zwecke der im zib ansässigen Verwaltungsbereiche ist auch ein Dienstwagen (E-Transporter) im Parkhaus Massener Straße untergebracht.

3. Wie oft werden innerstädtische Dienstfahrten von den Mitarbeitern mit dem Pkw und wie oft mit Fahrrädern / Lastenrädern zurückgelegt?

Eine detaillierte Auswertung, auf welche Weise innerstädtische Dienstwege zurückgelegt werden, ist nicht möglich, da die Erhebung solcher Daten mit einem unverhältnismäßigen Aufwand verbunden wäre.

Dienstwege im Innenstadtbereich werden häufig zu Fuß zurückgelegt. Zudem bietet die Kreisstadt Unna ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, Dienstwege mit E-Bikes (in Kooperation mit der Radstation) zu erledigen.

Zusätzlich wurde ein E-Lastenfahrrad bestellt, das in Kürze ebenfalls zur Verfügung stehen wird.

Die Wahl des Verkehrsmittels hängt von verschiedenen Faktoren ab, u.a. Termindichte, aufgesuchter Ortsteil, Menge und Art des transportierten Materials. Im Zuge der Fuhrparkumstellung wird im Übrigen auch ein Buchungssystem eingeführt, mit dem die Nutzung der Dienstfahrzeuge (Pkw und E-Lastenrad) in der Gesamtverwaltung besser koordiniert und so die Auslastung optimiert werden kann.

Kritik am“Subventionsmarkt“

Dass der Markt von E-Autos fast ausschließlich durch Subventionen am Laufen gehalten bzw. angetrieben wird, wird in der Öffentlichkeit immer öfter kritisiert. So brach der Absatz zum Jahresbeginn bereits drastisch ein, als die Förderung für Plug in-Hybride gestrichen wurde.

Der überwiegende Anteil der Elektroautos entfällt auf gewerblich genutzte Fahrzeuge wie jetzt auch die neuen der Stadt Unna was neben den hohen Förderungen auch am vergleichsweise immer noch sehr hohen Anschaffungspreis liegt.

5 KOMMENTARE

  1. Die „Subventionen“ (ist ja auch das Geld der Bürger) für eine ganz klar unterlegene und umweltfeindliche Technologie sind Wahnsinn. Warum eigentlich überhaupt neue Autos, sind die alten alle gleichzeitig kaputt gegangen?

  2. Mich nerven zunehmend Formulierungen der Politiker ala: „…der Rest kam aus staatlichen Fördertöpfen…“, „der Kreis brauchte nur xxxxx Eigenanteil zu zahlen,,,“ usw.
    Kleiner Hinweis meinerseits: Bei den Gesamtsummen geht es immer um 100% Geld der wenigen Nettosteuerzahler, die es noch gibt. Und denen ist es sowas von egal, aus welchem Töpfchen IHR Geld heraus verbraten wird.

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