Erstmals Stolpersteine für Opfer der NS-„Euthanasie“ in Unna verlegt

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Die ersten 6 Stolpersteine für Opfer der sogenannten Euthanasie in der NS-Zeit wurden am Dienstag (6. Juni) von Künstler Gunter Demnig an verschiedenen Orten in Unna verlegt.

Den Rahmen gestalteten Jugendliche der Hellweg-Realschule Massen und des Ernst-Barlach-Gymnasiums Unna. Sie hatten zur Vorbereitung unter anderem die Tötungsanstalt der Nazis in Hadamar (Hessen) besucht.

Seit 2007 sind in Unna rund 300 Stolpersteine für jüdische Mitbürger verlegt worden, die von den Nazis gedemütigt, verfolgt und ermordet wurden. Nun folgten erstmals Stolpersteine für Opfer der sogenannten Euthanasie, des systematischen Massenmords an Menschen mit Behinderungen.

Stadtarchiv und VHS-Arbeitskreis Spurensuche hatten die Schicksale von 6 Opfern recherchiert und aufgearbeitet. Den Anfang nahm die Verlegung an der Kleistraße in Massen.

Gedacht wurde vor Ort des Schicksals von Ottilie Backheuer, die einst an der Kleistraße 65 gelebt hatte. Sie wurde von den Nazis im Alter von 45 Jahren in Hadamar mit Gas ermordet.

Auch mit Emma „Emmi“ Schrewe, zu deren Gedenken ein Stolperstein vor ihrem ehemaligen Wohnhaus an der Massener Straße 27 verlegt wurde. Emmi Schrewe war 28 Jahre alt, als sie in Hadamar ermordet wurde. An der Massener Straße waren es Schüler des Ernst-Barlach-Gymnasiums, die vom Schicksal der als „lebensunwert“ klassisifizierten Menschen berichteten und ihre eigenen Gedanken einbrachten.

Weitere Stolpersteine verlegte Gunter Demnig an der Hertingerstraße 28 (im Gedenken an Bernhard Gödde), an der Gerhart-Hauptmann-Straße 24 (Charlotte Eppel), Gerhart-Hauptmann-Straße 29 (Herbert Voss) sowie an der Gesellschaftsstraße 15 (Julius Kissing).

Ihren Abschluss fand due Verlegungsaktion auf dem Westfriedhof am Grab von Ottilie Backheuer.

Pressebericht: Quelle Stadt Unna

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