Für „Listenhund“ 300 € mehr als für Schäferhund oder Rottweiler – WfU: Falsch und widersinnig

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Symbolbild - Quelle Pixabay

„Die Änderung der Hundesteuersatzung ist beschlossen – aber ohne uns!“

Kurz und deutlich macht die Ratsfraktion von „Wir für Unna“ (WfU) ihre Meinung zur extrahohen Besteuerung „gefährlicher Hunde“ klar. Wir berichteten HIER.

Schon in der Ratssitzung im März hatten sich die WfU-Vertreter Sven Arnt und Margarethe Strathoff mit entschiedenem Nein zu den Plänen der Stadtverwaltung geäußert. Zusammen mit den Grünen unterlag WfU jedoch bei der Abstimmung.

Ab Juli müssen nun Hundebesitzer aus Unna, die sich einen sogenannten Listenhund anschaffen wollen, tief in die Tasche greifen.

„Wer in Unna nun einen der vermeintlich gefährlichen Hunde der Rassen Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier und Bullterrier und deren Kreuzungen als Begleiter halten möchte, muss satte 300 € mehr Hundesteuer zahlen als der Halter eines Schäferhundes oder Rottweilers“, unterstreicht WfU.

„Für diese Hunde sieht die Satzung den normalen Steuersatz von 108 € pro Einzelhund vor, obwohl gerade diese Rassen laut Statistik als gefährlich eingestuft werden.“

Tatsächlich tauchen Schäferhund und Rottweiler auf Listen der gefährlichsten Hunde beide unter den Top 5 auf.

Für die WfU-Fraktion ist der Beschluss unverhältnismäßig und auch unverständlich. In Unna wurde von den derzeit 46 gemeldeten „Listenhunden“ kein einziger Hund auffällig.

Hingegen mussten 5 Hunde anderer Rassen als gefährlich eingestuft werden.

Völlig außer Acht lässt die Hundesteuersatzung aus Sicht der vierköpfigen Ratsfraktion, dass z.B. die chinesische Hunderasse Chow Chow zwar überhaupt nicht gefährlich aussieht, aber tatsächlich zu den gefährlichsten Hunden der Welt gehöre. Ebenso die Bulldogge.

„Die drastische Erhöhung saniert nicht den städtischen Haushalt, sondern führt eherdazu, dass Listenhunde aus dem Tierheim künftig überhaupt keine Chance mehr haben, wieder Familienanschluss zu finden.“

„Schon gar nicht sind wir damit einverstanden, dass diese Rassen – wie in der Ratssitzung wiederholt auch vom Bürgermeister – als Kampfhunde bezeichnet werden“, unterstreicht WfU. „Unser Ratsvertreter Sven Arnt hat sehr deutlich gesagt: Das Problem des Hundes hängt immer am Ende der Leine!“

Pressemitteilung WfU

4 KOMMENTARE

  1. Kein Hund ist falsch oder gefährlich , gefährlich sind nur die Halter weil sie mit Hunden nicht klar kommen. Für jeden der einen Hund halten möchte, sollte eine Hundeschule zwingend vorgeschrieben werden.

    • In wie fern präventiv? Damit sich keiner so einen bösen Hund anschafft? Quatsch! Es gibt selbst trotz Verbotes Halter solcher Rassen, die melden vermutlich den Hund gar nicht erst an. Und die Tierheime „bleiben auf diesen Rassen sitzen“, weil sie sich keiner leisten kann. Es sollte anhand von Wesenstests beurteilt werden, ob ein Tier, egal welcher Art, zu aggressivem Verhalten neigt oder nicht. Und auch unabhängig von der Rasse. Aber das ist vermutlich zu viel Arbeit.
      Es ist immer der Mensch, der den Einfluss ausübt!

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