Eishalle Unna nur noch eine leere Hülle – „Traurig, wie ein Stück Geschichte mit Kraft verschwindet“

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Eins der letzten Fotos der vollständige Eishalle Unna im "Abrisstagebuch" der Wirtschaftsbetriebe Unna. (Foto WBU)

„Ich war gerade mal an der Eishalle gucken. Schon traurig, wie ein Stück Geschichte jetzt mit aller Kraft verschwindet… Zumal ich selbst von Anfang der Eishalle an bis Ende 1989 dort aktiv war und selber Eishockey gespielt habe.“

Betrübt schilderte uns ein Leser am Donnerstag (20. April) ihre Empfindungen nach einem Besuch seiner früheren Sport- und Jugendstätte.

Dieses schmerzliche Erinnerungsfoto nahm ein früherer Besucher der Eissporthalle Unna am 20. April 2023 am Abrissgelände auf. Foto M. Merforth

„Mit aller Kraft verschwindet“ die Eissporthalle am Ligusterweg tatsächlich. Das bestätigten die Wirtschaftsbetriebe Unna (WBU) in ihrem Projekttagebuch, in dem sie den Abriss der über 40 Jahre alten Halle in Worten und Bildern dokumentieren.

Wie berichtet, wird das über 40 Jahre alte Gebäude am Ligusterweg, 2018 aus dem Betrieb genommen, seit Anfang Februar Stück für Stück abgerissen, um anschließend zunächst einer Blumenwiese Platz zu machen. Die Abrisskosten werden mit 1,6 Millionen Euro beziffert.

Über die dann folgende Verwertung des innenstadtnahen Geländes ist laut Stadt und WBU noch nichts beschlossen, die Entscheidung müsse der Stadtrat treffen. Doch hält sich hartnäckig die Lesart, es sei längst ausgemacht, dass das Grundstück lukrativ für Wohnbebauung vermarktet werde.

Der Eintrag ins Projekttagebuch vom gestrigen Mittwoch (19. April) dürfte der letzte sein, der die Halle noch im Ganzen zeigt.

„Die Anbauten an der Eissporthalle sind nun vollständig entfernt“, schildert die WBU.

„Deutlich kann man erkennen, dass sich der Anblick verändert hat. Die Halle liegt komplett frei und wird nicht mehr von Vorbauten verdeckt.

Auch von außen ist mittlerweile gut zu erkennen, dass die Arbeiten im Inneren weit vorangeschritten sind.

Lediglich die Hülle des Hauptgebäudes lässt noch auf die Eissporthalle schließen.

Die Arbeiten mit dem Bagger werden sehr präzise durchgeführt; nach und nach werden die Teile auseinandergebaut und für die weitere Sortierung bestimmten Bereichen zugeordnet.

Bereits in den nächsten Wochen wird die Sicht zu der hinter dem Gebäude liegenden Schwimmsporthalle freigelegt. Bis zu diesem Zeitpunkt gibt es jedoch noch viele Arbeitsschritte zu durchlaufen; beispielsweise die Beendigung der Schadstoffsanierung und der Rückbau der ehemaligen Zuschauertribüne.

Nach Abschluss der Schadstoffsanierung kann mit dem sogenannten „Konventionellen Rückbau“ begonnen werden.“

4 KOMMENTARE

  1. Ebenso betrübt wie dieser Bürger waren sicher auch die Bürger als das Freizeitbad in Massen verschwand.

    Aktuell betroffen sind die Bürger in Massen denn das geschlossene Bad und die versprochene Sanierung zur Wiederöffnung ziehen sich hin. Insofern der Bericht hier auf RB Unna zum Thema „Jedes Kind soll schwimmen lernen“ vom Grundsatz begrüßenswert aber mit dem Bild des Landrates eher Verhöhnung der Bürger und den engagierten Bürgern die verbliebene, ehemalige Lehrschwimmbecken unter persönlichen und finanziellen Aufwand weiter betreiben und jährlich für minimale Zuschüsse bei der Stadt anstehen.

    Fast alle interessanten Freizeit- und Sporteinrichtungen sind verschwunden. Werterhalt war in der Politik kein Fremdwort sondern einfach nicht existent.
    Nicht nur an den bereits abgerissenen Freizeiteinrichtungen zu sehen sondern seit Jahren auch an Schulen.

  2. Ich habe gestern auch vor der Ruine der Eishalle gestanden. Das ist schon traurig, immerhin haben da viele Generationen viel Spaß gehabt. Die Stadt sollte mal aufhören soviel Geld in Verkehrsgetöse zu stecken und mal ein Konzept erarbeiten wie sich Kinder und Jugendliche in Unna wohlfühlen können. Dann wäre mal sinnvoll Geld ausgegeben worden. Aber bitte, bitte ohne wieder irgendein Gutachten und ohne irgendwelche externen Planer.

  3. Also ich muss sagen ich finde es unmöglich ,das überhaupt nicht mehr an die Kinder fedacht wird !
    Wo sollen sich Kinder und Jugendliche noch aufhalten !
    Da braucht man sich nicht wundern wenn die Kinder und Jugendlichen sich auf der Straße aufhalten wenn es kaum noch Angebote für Treffpunkte gibt !
    Ich komme zwar aus Bergkamen und dastand auch die Eissporthalle auf der Kippe und bin froh das es doch einen Weg zum Erhalt der Eishalle gab !
    Ich habe meine ganze Jugend dort verbracht und auch meinen Mann dort kennen gelernt !
    Jetzt ist die Eishalle schon seit 16 Jahren ein fester Bestandteil meiner Tochter !
    Ich kann es nachvollziehen das sowas echt weh tut zu sehen !
    Alles gute wird weg gemacht und irgendein Blödsinn dafür finanziert !

  4. Habe vor 30 Jahren meinen Mann in der Eishalle Unna kennengelernt. Für uns geht mit dem Abriss ein Teil unserer Familiengeschichte dahin. Zum Glück konnten unsere Kinder die Eishalle noch besuchen und den Ort an dem Mami und Papi sich kennengelernt haben erleben. Für unsere Enkel wird es dann wohl eine weit entfernte Geschichte bleiben, die wir nur erzählen können. Macht mich wirklich traurig.

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