„Positiv“ – mit diesem Ergebnis des Schwangerschaftstests fängt für junge Frauen ein neuer Lebensabschnitt an. Alles ändert sich. Damit sie da nicht den Überblick verlieren, gibt es „FamoS“. Hinter der Abkürzung für „Familienorientierter Start“ im Christlichen Klinikum Unna (CKU) verbirgt sich ein umfangreiches Unterstützungskonzept für werdende und junge Mütter.
Das Modell – gemeinschaftlich finanziert von Kommunen und Gesundheitseinrichtungen im Kreis Unna – feiert in diesem Jahr 10. Geburtstag. Jährlich zwischen 900 und 1000 Frauen hat Hebamme Anke Markmann in diesen Jahren bei ihrem Start ins Mutter-Dasein unterstützt.
Ein Drittel der jungen Wöchnerinnen hat keine Hebamme
Die Station 2a und 2b sowie das FamilienForum Katharina im Christlichen Klinikum Unna sind Anke Markmanns Arbeitsplatz. Hier besucht sie Schwangere und Wöchnerinnen, informiert zuallererst über die Hebammenhilfe.
„Etwa ein Drittel der Frauen haben keine Hebamme“,
stellt Anke Markmann fest. Die Zahl ist relativ konstant.
Dabei steht jeder Frau ab Feststellung der Schwangerschaft die Begleitung einer Hebamme bis zu mindestens 12 Wochen nach der Geburt zu und wird von den Krankenkassen auch finanziert.
„Doch wir haben stetig sinkende Hebammenzahlen. Und manche Frauen glauben zunächst, dass sie es ohne ihre Hilfe schaffen können“,
weiß Markmann.
Mögliche Schwierigkeiten ausloten und konkrete Hilfe leisten
Doch nicht nur bei der Vermittlung von Hebammen unterstützt Anke Markmann. Sie informiert über fachärztliche Hilfen und Haushaltshilfen, Schrei- oder Stillberatung, Frühförderung oder finanzielle Unterstützung. In enger Kooperation mit den Diensten vor Ort, wie den Familienbüros, vermittelt sie bei Bedarf an die Beratungs- und Hilfsangebote aus den Bereichen Jugendhilfe und Gesundheit.
Kurzum: Sowohl in der Vorbereitung auf ein Kind als auch in der ersten Zeit nach der Geburt erhalten Mütter eine feste Ansprechpartnerin für alle Belange, die das Elternwerden betreffen. „FamoS“ ist ein Baustein der Präventionsketten.
Mit der ganzheitlichen Förderung von Anfang an sollen auch besondere gesundheitliche Risikofaktoren, persönliche Unterstützungsbedarfe oder wirtschaftliche Schwierigkeiten ausgelotet und bei Bedarf konkrete Hilfen eingeleitet werden.
Wer die Wöchnerin-Station verlassen hat und Rat und Hilfe benötigt, kann die Hebammen-Sprechstunde im FamilienForum Katharina neben dem CKU aufsuchen. Auch eine kostenlose Beratung per Telefon oder Videoanruf ist möglich.
Sechs Träger finanzieren „FamoS“
Sechs Träger teilen sich die Personalkosten für „FamoS“. Neben dem Christlichen Klinikum Unna beteiligt sich als weitere Gesundheitseinrichtung das Lebenszentrum Königsborn sowie der Kreis Unna (mit den Gemeinden Bönen, Fröndenberg und Holzwickede; 2022 wurden hier allein 224 Familien erreicht) und die Städte Unna, Bergkamen und Kamen. Das CKU stellt zudem Räumlichkeiten und Ausstattung für die Familienhebamme zur Verfügung.
Quelle CKU
Weitere Informationen unter www.hospitalverbund.de