Zwei OPs retten Mansurs Bein – CKU behandelt 9-Jährigen aus Afghanistan komplett kostenlos

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Der neunjährige Mansur. Foto Friedensdorf Oberhausen

Für den neunjährigen Mansur ging jetzt ein langer Krankenhausaufenthalt zu Ende. Rund zwei Monate war das Christliche Klinikum Unna (CKU) am Standort West sein zwischenzeitliches Zuhause.

Umfangreiche Untersuchungen, zwei Operationen und einige medikamentöse Behandlungen später konnte er nun wieder in das Friedensdorf in Oberhausen zurückkehren – und von dort aus auch hoffentlich bald zu seiner weit entfernten Familie in Afghanistan.

Mansur ist eines von 250 Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten, die jährlich vom Friedensdorf International zur ärztlichen Behandlung nach Deutschland geflogen werden. Der Junge kam mit einem falsch verheilten Oberschenkelbruch ins CKU. In seiner Heimat waren die Operationen nicht erfolgreich, der Knochen hatte sich entzündet.

„Im schlimmsten Fall hätte er bei Nicht-Behandlung das Bein verloren“, erklärt Dr. Bernhard Fortmeier, Chefarzt der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie am CKU die Ausgangslage.

Dr. Bernhard Fortmeier ist seit vielen Jahren im Einsatz für Hilfsorganisationen, seit zehn Jahren nun schon für das Friedensdorf und hat in dieser Zeit immer wieder Kinder operiert. Die Anfrage aus Oberhausen nach fachlicher Unterstützung war für ihn und sein Team wie auch für das CKU reine Formsache – die Zusage erst recht eine Herzensangelegenheit.

„Wir haben uns die Lage zunächst nach einer Kernspintomographie sehr genau angeschaut und Mansur insgesamt zweimal operiert. Erst mussten zwei tote Knochenfragmente entfernt und der Knochen aufgebohrt werden, im zweiten Schritt wurde noch ein weiteres Knochenstück entfernt und es wurden Proben aus dem Knochen genommen, um zu sehen, ob die Entzündung zurück gegangen ist“, erläutert der Chefarzt.

Gleichzeitig erfolgte eine Antibiotika-Therapie, um sicher zu gehen, dass die Entzündung gestoppt wird und die Wunde gut verheilt.

Langer Krankenhausaufenthalt in der Fremde, aber mit Lieblingsessen

Rund acht Wochen nahm die Behandlung in Anspruch – eine lange Zeit, die für Mansur nicht immer leicht war. Ehrenamtliche Helfer des Klinikums und eine Vertreterin des Friedensdorfes schauten regelmäßig nach dem Jungen.

Mansur (Fotoquelle: Friedensdorf Oberhausen)

Auch die Verständigung war nicht einfach. Der Neunjährige spricht Paschtu, eine der zwei Amtssprachen Afghanistans. Glücklicherweise fand sich ein Mitarbeiter aus dem Küchenteam, der Paschtu versteht und spricht, dazu halfen bebilderte Übersetzungshilfen. Mansurs Lieblingsessen hatte sich übrigens schnell herumgesprochen und sorgte für so manches Schmunzeln: Die Bestellung „Pommes“ klappte prima.

Alle Leistungen des CKU erfolgen unentgeltlich

Voraussichtlich im März wird der junge Patient noch einmal zur abschließenden Kontrolle ins Christliche Klinikum Unna kommen. Wenn Dr. Bernhard Fortmeier dann grünes Licht gibt, kann Mansur wieder zu seiner Familie nach Afghanistan fliegen. Die ehrenamtliche Arbeit ist für den Chefarzt eine Selbstverständlichkeit, er sagt:

„Wir können hier froh und dankbar für unsere medizinische Versorgung sein.“

Seinen Arbeitseinsatz, den Einsatz der Pflegenden, die Operationen und somit den kompletten Krankenhausaufenthalt leistet das CKU unentgeltlich.

„Wenn wir in Fällen wie in diesem helfen können, dann tun wir dies herzlich gerne“, sagt Geschäftsführer Thorsten Roy.

Das macht das Friedensdorf International

Seit 1967 hilft Friedensdorf International verletzten und kranken Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten. Kinder werden zur kurzfristigen medizinischen Behandlung nach Europa geholt. Nach erfolgreicher Behandlung in bundesweiten Kliniken, die die Kinder kostenfrei behandeln, kehren die Kinder in ihre Heimat zurück.

Zudem verbessern weltweite Projekte die medizinische und humanitäre Versorgung in den Heimatländern. Die friedenspädagogische Arbeit des Friedensdorfes fördert zudem soziales Bewusstsein und Engagement. Finanziert wird diese Arbeit nahezu ausschließlich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen – sie ist als mildtätig anerkannt und trägt das DZI-Spendensiegel.

Weitere Informationen unter www.hospitalverbund.de

6 KOMMENTARE

    • Unentgeltlich. Besser so? Bedauerlich, dass selbst auf einen solchen Bericht über ein schwerkrankes Kind derart empathiebefreit kommentiert wird.

      • Oh, da irren sie sich, allerdings unterliege ich nicht dem aktuellen Zeitgeist der „Fernstenliebe“. Mir liegen die Menschen in der Region und DIESEM Land am Herzen, ich muss nicht die Welt retten oder mir das zumindest vorgaukeln.

  1. Selbst wenn die Kosten von Steuergeldern gedeckt würden, wäre das ja mal sinnvoll ausgegeben worden. Ich finde das es mal ein großes DANKE Wert ist wenn sich ein so großes Team unendgeldlich bereit erklärt zu helfen. Schön zu wissen das manchmal noch die Menschlichkeit im Vordergrund steht.

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