Rücksichtslose Radler auf Eselsbrücke: Jetzt stehen Sperrbaken – und es wird Slalom gefahren

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„Die Freude war groß bei Groß und Klein: ,Hallo, jetzt fahren wir Slalom!'“

Wird die Eselsbrücke in und aus dem Bornekamp auf diese Weise sicherer? Mit Sicherheit nicht, urteilt Volker Viebahn, sachkundiger Bürger im Fachausschuss FSO.

Er beobachtete heute Morgen einen „Praxisversuch“ der Stadt Unna, mittels versetzt platzierter Sperrbaken die Radelnden auf der Brücke zu disziplinieren.

Hintergrund ist wie berichtet das theoretische Radfahrverbot auf der Brücke, das vom Gros der Radler weder beachtet wird noch laut Straßenverkehrsordnung rechtliche Bindung hat.

Eine Bitte, die man befolgen oder ignorieren kann? Aufpassen an der Eselsbrücke in Unna!

Denn das weiße Schild „Radfahrer bitte absteigen“ bleibt ohne eine Zusatzbeschilderung nach StVO wie etwa das blaue runde Schild „Fußgänger“ wirkungslos. Wir berichteten darüber HIER. Es kann lediglich als Empfehlung dienen.

Diesen heute gestarteten Versuch mit den versetzten Baken nun allerdings kann Volker Viebahn als FLU-Vertreter im Ausschuss nicht mittragen.

„Dieser Versuch ist zu gefährlich“, betonte er am Vormittag in einer Mitteilung an die Stadt und an die Presse.

„Auf der gut 4,50 Meter breiten Brücke stehen die 5 Einheiten a 3 Baken noch viel zu weit auseinander. Hier wird nun bewusst mit hoher Geschwindigkeit und Freude Slalom gefahren“,

kritisiert Viebahn.

„Auf der Skipiste kein Problem, da kommt Ihnen in ser Regel niemand entgegen. Hier aber prallt der Radverkehr, die Brücke hinab aus der Stadt rollend, mit hoher Geschwindigkeit auf den Radverkehr von Süden stadteinwärts.

Man gibt noch bewusst Gas und freut sich. Dazwischen dann die Fußgänger, die nicht wissen, wo sie hinspringen sollen.“

Bedauerlicherweise sei auch kein Polizeibeamter vor Ort gewesen, merkt Viebahn an, der sich das Szenerio am heutigen Dienstagmorgen vor Schulbeginn von 7.30 bis 8.00 Uhr besah.

Sein Fazit:

„Den Kindern hat der Versuch eine Freude bereitet, nur das geht in der Form leider ausnahmslos zu Lasten
der Sicherheit. Bitte kurzfristig noch einmal nachbessern!“, fordert er bei der Stadt.

2 KOMMENTARE

  1. Da radelt ein Beigeordneter, mit Steuergeldern finanziert, zu einer Fortbildung zum Thema „Radverkehr als Stadtentwicklungsstrategie“ nach Utrecht, vorbei an Städten mit zukunftsweisenden. beachteten Mobilitätskonzepten und bundesweit mustergültigen Radwegenetzen.
    Da beauftrag, vermutlich für viel Geld, die Stadt Unna das Dortmunder Verkehrsplanungsbüro Planersocietät um ein entsprechendes Mobilitätskonzept zu erstellen.
    Zusätzlich gab es mit reger Beteiligung im August ein öffentliches Mobilitätsforum.
    Und trotzdem meint mal wieder jemand alles besser zu wissen und zu können und schafft eine Situation über die Radfahrer und Fußgänger (Stadtdeutsch: zu Fuß gehende) nur noch den Kopf schütteln können.

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