Endlich, seufzen Liebhaber des historischen Bad Königsborn auf.
Seit gut vier Jahren war das historische Schmuckstück des Kurparks, der Friedrichsborn, abgezäunt – es drohte der unwiderbringliche Verfall. Jetzt endlich, mehr als zwei Jahre nach dem ursprünglich avisierten Sanierungsbeginn, ist der Bagger auf dem Gelände an der Friedrich-Ebert-Straße angerollt.
Wie auf Rundblick berichtet, war das Geld für die Sanierung des historischen Schmuckstücks bereits im Haushalt 2020 eingeplant gewesen. Doch es fehlten „planerische Kapazitäten“ sowie das notwendige Know-How eines Fachbetriebes für das historische Holz-Schindeldach.
Burkhard Böhnisch, der nach der Kommunalwahl 2020 in Nachfolge Wolfgang Ahlers neuer Ortsvorsteher von Königsborn geworden war, hatte die Rettung des Denkmals vor dem Verfall zu einem seiner wichtigsten Anliegen für den Stadtteil erklärt und gemeinsam mit Max Jülkenbeck in der Sache immer wieder nachgehakt.
„Der Friedrichsborn ist identitätsstiftend für die Menschen vor Ort und ein wunderschöner Treffpunkt“,
betonte Böhnisch immerzu. Doch trotz seiner Hartnäckigkeit konnte die Sanierung des bereits seit 2018 abgesperrten Gebäudes erst jetzt starten.
Die historische Windpumpe am Eingang des Königsborner Kurparks an der Friedrich-Ebert-Straße war aufgrund gravierender Gebäudemängel bereits seit 2018 nicht nutzbar. Zudem brach am Abend des 30. Juli 2020 auch noch ein Brand in dem denkmalgeschützten Pumpenwärterhäuschen aus, der zusätzlichen Sachschaden anrichtete.
Fotos: Martin Trillhose
Zur Salinen-Vergangenheit Königsborns:
In der Nähe der Windpumpe am Friedrichsborn befanden sich die langgestreckten Gradierwerke Langer Bau, Wilhelmsbau und Friedrichsbau aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. In der Vergangenheit erreichten die Gradierwerke in Königsborn Längen von mehreren hundert Metern (siehe Abbildung unten). Bereits im 16. Jahrhundert wird die Technik an diesem Ort angewandt: Die Sole wurde immer wieder über die aus Zweigen von Schwarzdornreisig bestehende Wand an einem Holzgerüst gepumpt, wodurch der Salzgehalt aufgrund der Verdunstung des Wassers konzentriert wurde. Erst später erfolgt das Sieden der Sohle in Sohlepfannen unter Zuhilfenahme von Holz und später Kohle als Brennmaterial. Besondere technische Innovation war die Feuermaschine, eine Dampfmaschine, die die Sole direkt aus der Tiefe auf die Gradierwerke pumpte. Im Jahre 1818 begann der Kurbetrieb in Bad Königsborn. Er verblasste bereits im Ersten Weltkrieg und wurde schließlich 1941 eingestellt, nachdem die Saline im Vorjahr und die Feuermaschine bereits 1932 stillgelegt wurden.
Quelle: Industriekultur Ruhrgebiet