Dramatische Platznot an Inklusionsschule PWG – WfU sieht „Zustände wie im alten Rom“ und fordert 1 Mio. für Container

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Peter Weiss Gesamtschule Unna (PWG). (Foto: Rundblick Unna)

„Was sind uns unsere Kinder wert?“ Das fragt kritisch die Fraktionsvositzende von Wir für Unna (WfU), Ingrid Kroll.

In einer Pressemitteilung nimmt die Ratsfraktion zur aktuellen Platznot und der avisierten Containerlösung an Unnas größter weiterführender Schule Stellung.

„Es ist unstrittig, dass die Peter-Weiss-Gesamtschule als Inklusionsschule dringend mehr Räume benötigt, um den Schülern mit besonderem Förderbedarf gerecht zu werden. Davon haben wir uns ein Bild gemacht und die PWG besucht“, sagt Ingrid Kroll Faktionsvorsitzende der WfU.

„Einen entsprechenden Antrag haben wir dem Bürgermeister zugestellt.

Die Schulleitung sieht den Bedarf von 8 zusätzlichen Klassenräumen als dringend notwendig an, denn der aktuelle Raumbedarf übersteigt deutlich die Kapazität. Mit einem Schreiben hat sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Ortsverband Unna-Fröndenberg-Holzwickede bereits am 22 4.22 an den Bürgermeister gewandt.  Zitat:

„Die Schule wurde als Inklusionsschule definiert, obwohl bekannt war, dass die sächlichen Voraussetzungen dafür unzureichend waren. Die aktuellen Auswirkungen dieser räumlichen Enge sind teilweise dramatisch.

Zu einer eh schon extremen Heterogenität der Schüler einer Gesamtschule kommen Kinder mit den Förderbedarfen Lernen, Sprache sowie emotionaler und sozialer Entwicklung.

Während in Förderschulen Kinder mit emotionalem und sozialem Entwicklungsbedarf in Klassen mit 11 bis max. 17 Schüler unterrichtet werden, umfassen Gesamtschulklassen mit Förderschülern 23 bis 25 Kinder.

Gerade diese Schüler können die Lernsituation vehement negativ beeinflussen, wenn keine Differenzierungsräume genutzt werden können, führen zu teilweise aggressiven Auseinandersetzungen zwischen den Schülern und sind für Lehrer … eine unzumutbare Belastung.“ 

WfU-Fraktionchefin Ingrid Kroll. (Foto RB)

Zitat Ende. Ingrid Kroll betont:

„Das sind Zustände wie im alten Rom! Es ist 5 vor 12, wenn wir den Schulstandort demnächst nicht nur mit einem Qualitäts- sondern auch mit einem Imageverlust vorfinden wollen.“

8 Containerklassen seien ein Muss, und um auch effizient arbeiten zu können, benötigen die Lehrer am Standort neben den Klassen ebenfalls einen Raum als Lehrerzimmer. Mit dem zusätzlichen 9. Container wäre, so Kroll, gewährleistet, dass die Lehrkräfte direkt vor Ort ein Arbeitszimmer und Konferenzraum haben sowie auf kurzem Wege auch als Ansprechpartner für die Schüler zur Verfügung stehen.

„Dieser zusätzliche Raum darf auch nicht zur Diskussion gestellt werden“, macht Ingrid Kroll deutlich. „Die Schulleitung sieht die nicht mehr genutzte mit Tartanbahnen belegt Fläche direkt neben der Schule entlang der Herderstraße als idealen Standort. Der Vorteil: Die Fläche ist eben und muss wahrscheinlich nicht weiterbearbeitet werden. Auch das muss berücksichtigt werden und die Schulleitung bei der Planung mit einbezogen werden.

Die Kreisstadt Unna als Schulstadt müsste eine schnelle und ausreichende Umsetzung der Klassenraumerweiterung gewährleisten.

„Gute Bildung kann in nur ausreichenden Räumen stattfinden. Dafür muss auch Geld in die Hand genommen werden. Wir dürfen nicht nur „Leuchtturmprojekte“ bauen, und wir dürfen die vorhandenen Schulstandorte nicht vernachlässigen“, so die WfU-Fraktionschefin.

„Mit knapp 1 Mio. Euro können Containerklassen aufgestellt werden. Wenn wir dazu nicht bereit sind, müssen wir uns fragen: „Was sind uns unsere Kinder wert!“

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