Noch nie waren Häuser im Kreis so teuer

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Neubaugebiet Wohnpark Emscherquelle - Foto Geoinformation und Kataster Kreis Unna - RVR

Schon seit Jahren klettern die Preise für Bauland und Häuser im Kreis Unna. Ein Trend, den auch die Corona-Pandemie nicht stoppen konnte, wie die aktuellste Auswertung von rund 2.800 Kaufverträgen durch den Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Kreis Unna zeigt.

Die Zeichen stehen erneut auf Rekord: Noch nie wurde so viel Geld im Immobilienmarkt umgesetzt wie 2021.

„Es ist mit Blick auf die letzten zehn Jahre ein erstaunlicher Höchststand. Insgesamt sind 2021 rund 875 Millionen Euro im Kreis Unna umgesetzt worden“, bilanziert Martin Oschinski, Vorsitzender des Gutachterausschusses. „Wer dachte, dass 2020 mit 693 Millionen Euro eine Spitze erreicht sei, lag falsch: Der Geldumsatz ist um 182 Millionen Euro weiter gestiegen – ein Plus von 26 Prozent.“

Die Steigerung wird umso deutlicher, wenn der Geldumsatz auf den Kaufvertrag umgelegt wird: Im Schnitt wurden 2020 je Kaufvertrag noch rund 245.000 Euro umgesetzt. Im Jahr 2021 waren es rund 315.000 Euro. Das ist ein Plus von 29 Prozent. Eine größere Steigerung gab es in den letzten zehn Jahren nicht.

Häuser waren nie teurer
Um diese Daten zu erhalten, haben sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses Kaufverträge aus allen Städten und Gemeinden im Kreis außer Lünen und Unna angesehen. Erkennbar aus den Daten ist vor allem:

Die Kaufpreise für Ein- und Zweifamilienhäuser, Doppelhaushälften und Reihenhäuser haben noch mal deutlich angezogen. Sie sind von 2020 auf 2021 um 18 Prozent angestiegen – ebenfalls ein absoluter Spitzenwert der vergangenen fünf Jahre. Im Schnitt zahlten Käufer im vergangenen Jahr rund 315.000 Euro (2020: rd. 267.000 Euro). Am meisten haben Käufer für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser in Schwerte bezahlt. Dort lagen die Preise im Schnitt bei 434.000 Euro. Am günstigsten waren Reihenmittelhäuser in Bönen mit durchschnittlich 194.000 Euro.

Im Blick: Bauplätze
Der Quadratmeter Wohnbaufläche kostete im Kreis Unna im Schnitt 235 Euro. Insgesamt sind 109 Flächen vermarktet worden. Das teuerste Grundstück wurde in Holzwickede veräußert – 576 Euro kostete dort der Quadratmeter. Am günstigsten war ein Grundstück in Bönen mit 91 Euro den Quadratmeter.

Objekt individuell bewerten
Die Immobilienrichtwerte sind bereits in der Plattform Boris.NRW eingetragen. Dort kann sich also jeder ab sofort am Computer die Richtwerte für Häuser ansehen und auch eine unabhängige, neutrale und individuelle Schätzung von Häusern oder eines potentiellen Kaufobjektes erstellen lassen. Auch die Bodenrichtwerte sind dort für alle Städte und Gemeinden außer für Unna und Lünen verzeichnet.

Möglich ist das über den Immobilien-Preis-Kalkulator. Dazu einfach die Webseite www.boris.nrw.de öffnen und direkt den Immobilien-Preis-Kalkulator anklicken.

Unabhängig und objektiv
„Wichtig ist dabei auch zu wissen – und das ist ebenfalls ein Vorteil des Programms – dass keine Registrierung nötig ist“, sagt Oschinski. „Während Nutzer sich bei vielen Online-Angeboten erst anmelden müssen, ist bei Boris.NRW keine Dateneingabe vorab für die erste Einschätzung nötig.“

Übrigens: Wer nach der ersten Orientierung über das Programm genauer wissen möchte, wie viel das Haus tatsächlich wert ist, für den erstellt der Gutachterausschuss auch individuelle Verkehrswertgutachten. Weitere Informationen gibt es bei Frank Elsermann von den Immobilien-Gutachten unter Tel. 0 23 03 / 27 – 1268 sowie unter www.kreis-unna.de/geoinfo.

Infos aus dem Fachbereich
Der Gutachterausschuss möchte Informationen rund um den Immobilienmarkt im Kreis Unna Interessierten per E-Mail zur Verfügung stellen und bietet an, in unregelmäßigen Abständen Arbeitsergebnisse zu aktuellen Bauland- und Immobilienthemen zuzusenden. Wer daran interessiert ist, kann sich per E-Mail an gutachterausschuss@kreis-unna.de formlos dafür anmelden. PK | PKU

Immobilien in Lünen: Ebenfalls Höchstpreise erreicht

 Die Boden- und Immobilienpreise befinden sich auch  in Lünen trotz Corona-Pandemie auf Rekordkurs. Das zeigt der aktuelle Grundstücksmarktbericht 2022 des Gutachterausschusses in der Stadt Lünen. Insgesamt 632 Grundstückskaufverträge wurden der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses vorgelegt, 589 dieser Kauffälle flossen in die Auswertung mit ein.

Insgesamt wurden in Lünen 2021 rund 207 Millionen Euro mit bebauten und unbebauten Grundstücken umgesetzt – rund 33 Prozent mehr als im Jahr 2020 (rund 155 Millionen Euro).

Bei den freistehenden Ein- und Zweifamilienhäusern bewegte sich der durchschnittliche Preis je nach Alter und Wohnfläche zwischen 377.000 und 656.000 Euro, bei Reihenendhäusern und Doppelhaushälften zwischen 231.000 und 416.000 Euro. Reihenmittelhäuser kosteten in Lünen zwischen 263.000 und 400.000 Euro.

Die Auswertung der Kaufverträge ergab einen deutlichen Preisanstieg pro Quadratmeter Wohnfläche, allerdings abhängig von Baujahr und Art der Bebauung. Im Durchschnitt zahlten Käufer 11 Prozent mehr pro Quadratmeter als im Vorjahr.

Der vollständige Grundstücksmarktbericht 2022 für die Stadt Lünen ist über das Portal www.boris.nrw.de abrufbar. Hier finden sich auch die Immobilien-Richtwerte sowie ein Immobilienpreis-Kalkulator. (Quelle Stadt Lünen)

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