Immer öfter: Gefälschte Impfausweise fliegen auf

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Impfbuch - Symbolbild, S. Rinke

Zunehmend finden sich in den Polizeiportalen Berichte über aufgeflogene gefälschte Impfausweise. Hintergrund: In NRW gilt seit dem 20. August in vielen Bereichen die 3G-Regel, Besucher müssen entweder von Corona genesen, negativ auf Corona getestet oder aber eben vollständig gegen Corona geimpft sein.

Das beflügelt offenbar kriminelle Energien.

Fall 1: in einer Apotheke in Iserlohn

Montagmorgen suchte eine Frau eine Apotheke in Iserlohn auf. Dort gab sie ihren gelben Impfausweis und ihren Personalausweis ab, um sich einen digitalen Impfnachweis ausstellen zu lassen.

Der Mitarbeiterin der Apotheke fiel auf, dass mit dem Chargenaufkleber des Impfherstellers etwas nicht stimmt. Sie kontaktierte den Impfhersteller und konnte in Erfahrung bringen, dass diese Chargennummer nicht vergeben worden war.

Als die Kundin ihren digitalen Impfnachweis abholen wollte, wurde sie von alarmierten Polizeibeamten auf die Fälschung angesprochen. Sie gab zu, nicht geimpft zu sein und einen gefälschten Impfausweis vorgelegt zu haben.

Die Frau erwartet jetzt eine Anzeige wegen Betruges.

Fälle 2 und 3: an Flughäfen

Im Rahmen ihrer Aufgabenwahrnehmung kontrolliert die Bundespolizei unter anderem auch vorgelegte Impfnachweise.

Seit Juni 2021 haben dabei Bundespolizisten zudem die Möglichkeit, im Impfnachweis vermerkte Chargennummern über das Paul-Ehrlich-Institut auf Echtheit und Plausibilität zu überprüfen.

Dies führte in den vergangenen zwei Wochen bereits zu zwei Festellungen gefälschter Impfnachweise durch die Bundespolizeiinspektion Flughafen Köln/Bonn:

Am 8. September kontrollierten Bundespolizisten im Zuge der Einreise aus London eine 30-Jährige, die einen einen Impfpass mit zwei eingetragenen Corona-Schutzimpfungen vorlegte.

Eine Abfrage über das Paul-Ehrlich-Institut sowie eine Rücksprache mit dem betroffenen Impfzentrum ergab, dass die vermerkte Chargennummer nicht an besagtem Tag in dem Impfzentrum verimpft worden war.

Die Polizisten stellten daraufhin Strafanzeige gegen die deutsche Staatsangehörige.

Den zweiten Verdachtsfall eines gefälschten Impfnachweises stellten die Beamten am 12. September 2021 fest: Als eine 35-Jährige Reisende zur Einreisekontrolle aus Dalaman/Türkei vorstellig wurde, legte auch sie einen Impfnachweis über zwei erfolgte Corona-Schutzimpfungen vor.

Erneut ergab der Abgleich über das Paul-Ehrlich-Institut, dass die Chargennummern an den beurkundeten Tagen nicht verimpft worden waren.

Die türkische Staatsangehörige wurde daraufhin wegen Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetzes ebenfalls angezeigt.

Quellen: Kreispolizei Märkischer Kreis, Bundespolizei

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