500 € für die Wehr – LINKE.plus und FLU fordern Reaktionen auf Flut

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Hochwasser nach dem Starkregen Mitte Juli in Massen, hier das Regenrückhaltebecken. (Foto Kracht)

Eune Ratssondersitzung und eine Sonderzahlung an die Feuerwehr beantragt die LINKE, konkrete Maßnahmen in Unna gegen Starkregenereignisse fordert die FLU.

Zwei kleine Unnaer Ratsfraktionen legen Anträge in Bezug zu sen Überschwemmungen der vorigen Woche vor.

LINKE.plus:

Die schweren Unwetter in der vergangenen Woche haben nicht nur in NRW große Schäden angerichtet. Es sind Tote und Verletzte zu beklagen, viele Menschen werden noch vermisst.

„Zwar sind andere Regionen wie z.B. der Rhein-Erft-Kreis oder auch Hagen in viel schlimmerem Maße von den Überschwemmungen nach den starken Niederschlägen betroffen. Doch auch unsere Stadt blieb nicht verschont“, so Petra Ondrejka-Weber, die Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. plus.

Zukünftig seien sind weitere Starkregenereignisse zu erwarten. Darauf müsse sich auch Unna einstellen.

„Jetzt sind aber erst einmal Hilfen und Unterstützung für die betroffenen Haushalte in Unna gefragt. Außerdem braucht es eine ausführliche Analyse des Starkre- genereignisses und der Schäden, um daraus auch abzuleiten, wie sich die Stadt auf zukünf- tige Ereignisse besser vorbereiten kann. Weitere Starkregenereignisse mit schwerwiegenden Folgen sind zu erwarten. Daher haben beantragt, eine außerordentliche Ratssitzung einzuberufen.“

Christoph Tetzner, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, ergänzt: „Die Feuerwehren, das THW und viele freiwillige Helfer:innen leisten in dieser Zeit Enormes. Die Belastungen der Helfer:innen sind groß, ihre Leistungen sind mit Geld nicht aufzuwiegen. Trotzdem sollten wir uns dankbar und solidarisch zeigen.

Wir beantragen daher, als Geste der Anerkennung der Freiwilligen Feuerwehr in Unna aus dem Bürgerfonds einen Scheck in Höhe von 500 Euro zukommen zu lassen.“

Freie Liste Unna (FLU):

Verbesserung des Schutzes vor Starkregenereignissen

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

unser Land ist von einer beispiellosen Hochwasserkatastrophe betroffen. Unsere Anteilnahme gilt den zahlreichen Opfern und deren Angehörigen. Gleichzeitig danken wir den Helferinnen und Helfern für ihren Einsatz.

Die Ursachen einer solchen Katastrophe liegen im fortschreitenden Klimawandel und der ungebremsten Versiegelung von Flächen, so dass bei Starkregen dem Wasser zu wenige natürliche Versickerungsflächen zur Verfügung stehen.

Ein Lösungsansatz ist dabei der technische Schutz vor solchen Starkregenereignissen. In diesem Bereich ist die Kreisstadt Unna, nach Auffassung der FLU-Fraktion, gut aufgestellt. Zahlreiche Hochwasserrückhaltebecken und der Neubau bzw. die entsprechende Pflege und Ertüchtigung des städtischen Kanalsystems durch die Stadtbetriebe Unna, sind in diesem Zusammenhang zu nennen. Diesem Konzept sind aber „hydraulische Grenzen“ gesetzt.

Ein weiterer Ansatz, der sich zur Abmilderung der Folgen von Starkregen anbietet, ist das sogenannte Schwammstadtkonzept. Dieses gründet auf der Idee, dass man bei Starkregenereignissen das Wasser nicht sofort in die Kanäle ableiten lässt, sondern dezentral zwischenspeichert.

Konkrete Maßnahmen können dabei Dachbegrünungen, Baum-Rigolen oder die entsprechende Gestaltung von öffentlichen Plätzen sein. Die Stadt Bochum ist, nach unserer Recherche, diesbezügliche Modellkommune in der Region.

Die FLU-Fraktion beantragt, dass das Konzept Schwammstadt in einer der nächsten Sitzungen des Rates, bzw. in den dafür zuständigen Ausschüssen vorgestellt wird. Mittelfristig wäre zu prüfen, ob und in welcher Form dieses Konzept in die derzeitige Stadtentwicklung integriert werden kann.

Eine Möglichkeit, die Wirksamkeit von Baum-Rigolen zu testen, wären die aktuell geplanten Baumpflanzungen in der Kornstraße. Die FLU-Fraktion bittet Sie daher kurzfristig zu prüfen, ob dieses möglich ist.

Wie bereits oben genannt, stellt der Wegfall von natürlichen Versickerungsflächen bei Starkregen ein großes Problem dar. Die FLU-Fraktion sieht mit großer Sorge, dass durch die Realisierung aktuell geplanter bzw. sich in der Umsetzungsphase befindlicher Bauprojekte die Versiegelung in der Kreisstadt Unna immer weiter zunimmt und es in der Folge auch in unserer Stadt zu größeren Problemen bei zukünftigen Starkregenereignissen kommen könnte.

Aus diesen Gründen beantragt die FLU-Fraktion des Weiteren, folgende Bauprojekte im Hinblick auf die geschilderte Problematik zu prüfen. Gegebenenfalls sind die Planungen durch notwendige Maßnahmen zu ergänzen:

  • Einkaufszentrum Massen
  • Traglufthalle Eishalle, Freibadgelände Massen
  • Schulzentrum Hertinger Tor
  • Viktoriagelände

Selbstverständlich kann diese Liste nach Erörterung in den entsprechenden Fachgremien des Rates weiter ergänzt werden.

Die FLU-Fraktion würde es sehr begrüßen, wenn der Schutz unserer Bevölkerung vor Starkregenereignissen auch in Unna ein integraler Bestandteil des kommunalen Planungs- und Entscheidungsprozesses würde.

Quellen: Pressemitteilungen DIE LINKE / FLU

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