Kein freier Eintritt für Unnas Jugend in andere Freibäder im Kreis

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Das Freibad Schöne Flöte in Holzwickede. (Foto: Schöne Flöte)

Freier Eintritt in den Sommerferien für Unnas Jugend in Unnas zwei Bäder – aber auch nur in diese beiden Bäder.

Ein Antrag der Ratsfraktion „Wir für Unna“ (WfU), Jugendlichen aus der Kreisstadt auch den Eintritt ins Freibad Schöne Flöte Holzwickede teilweise zu erstatten, fand in der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause am 1. Juli keine Mehrheit.

Wie berichtet, finanziert die Stadt Unna ihren Kindern und Jugendlichen bis zum 18. Geburtstag während der sechswöchigen Sommerferien den Eintritt in die Schwimmhalle am Bergenkamp und ins bürgerschaftlich getragene Bornekampbad. Das einzige Freibad Unnas ist, das betont auch WfU, ein schönes Familienbad. Doch ältere Jugendliche ziehe es in größere Freibäder wie die Schöne Flöte in Holzwickede.

Deshalb hatte die WfU-Fraktion den Antrag gestellt: Finanzieren wir doch unseren Jugendlichen auch den Eintritt in die Schöne Flöte. (HIER)

Der Vorschlag stieß im Rat auf wenig Begeisterung.

Bürgermeister Dirk Wigant (CDU) meinte, das entsprechende Angebot für Holzwickeder Jugendliche laufe über den Holzwickeder Ferienpass. Für eine städteübergreifende Kooperation brauche es die Zustimmung der politischen Gremien in Holzwickede, doch diese tagten nicht mehr vor den Ferien.

„Wir könnten sagen: Unnaer Kindern erstatten wir die Kosten für die Schöne Flöte. Das scheint mir aber auch willkürlich“, meinte Wigant hinsichtlich der Frage, wieso sich die Aktion nur und ausgerechnet auf das Holzwickeder Freibad beschränken solle. Er stellte die Frage nach der Kapazität der Flöte, die an einigen hochsommerlich warmen Tagen in diesem Jahr bereits an ihre Grenzen gestoßen sei.

Eben, echote Klaus Tibbe (SPD) als Ratsherr aus Hemmerde: „Die Hemmerder orientieren sich zum Freizeitbad Werl. Sollen wir diese Jugendlichen jetzt durch freien Eintritt in der Schönen Flöte dazu ermuntern, von Hemmerde bis nach Holzwickede zu fahren statt die wenigen Minuten nach Werl?“ Das sei schon aus ökologischen Gründen widersinnig.

Der dann weitergehende Vorschlag der WfU-Ratsfrau Margarethe Strathoff, den freien Eintritt auf alle Freibäder im Kreis Unna zu erweitern, wurde mit breiter Mehrheit abgelehnt, nur die LINKEplus stimmte noch dafür. Margarethe Strathoff kommentierte das Abstimmungsergebnis mit einem ironischen „herzlichen Dank im Namen der Unnaer Jugendlichen“, was spöttisch-abfällige Lautäußerungen nach sich zog.

Auf unserer Facebookseite ergänzte WfU-Vorstandsmitglied Sven Arnt:

„Bestes Beispiel dafür, das Anträge entweder nicht, nicht richtig gelesen oder schlicht aus Prinzip abgelehnt werden, weil sie aus „der falschen Ecke“ kommen. Wiederholt muss man sagen. Die Anträge werden nicht einmal sachlich diskutiert o in den Fachausschuss verwiesen. Ablehnung teilweise mit Applaus…Demokratie oder sachlich-erwachsener Umgang mit Sachthemen? Ich denke nein. Der Antrag hat erstens keinen freien Eintritt vorgeschlagen, sondern einen ermäßigten Eintritt für die 15er Karten, so dass pro Eintritt und Schüler nur noch 1 € hätte gezahlt werden müssen, lediglich der Differenzbetrag hätte ausgeglichen werden müssen. Vorgespräche mit den Betriebsverantwortlichen hatte es bereits gegeben (stand auch im Antrag) und da gab es schon positive Rückmeldung (deshalb haben wir auch diesen Antrag gestellt) und Herrn Tibbe sei gesagt: Dann kümmern sie sich doch mal um einen entsprechendendes Angebot, anstatt alles bockig abzulehnen, man hätte den Antrag auch erweitern können. Aber wie heißt es so schön: Wo kein Wille da kein Weg. Grade diejenigen im Rat, die schon seit Jahren dort sitzen und für das miserable „Angebot“ an Jugend- und Sportstätten mitverantwortlich sind, und hier auf überfüllte Freibäder in den Nachbargemeinden verweisen, sollten sich mal die Frage stellen, warum Unna derart desolat aufgestellt ist und deshalb abgewandert wird.“

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