Stinkefinger und Prost mit Bierdose – eine Radarkontrolle der anderen Art

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Mittelfinger

Eine Tempokontrolle der denkwürdigen Art war das.

Ein Radarwagen der Polizei kontrollierte gestern im Märkischen Kreis die Geschwindigkeit. Zwischen 16.31 und 19.05 Uhr fuhren 154 Fahrzeuge an der Messstelle in Herscheid vorbei,15 zu schnell. Spitzenwert: 109 bei zulässigen 50 km/h.

„Mindestens genauso bedenklich war jedoch das Verhalten einer Autofahrerin aus Lüdenscheid“, bemerkt der Polizeisprecher.

Nur Momente vorher hatte eine Anwohnerin mit ihrem Hund am Radarwagen vorbeigeschaut und sich für die Messungen bedankt. Dort werde häufig zu schnell gefahren. Sie bekam während des Gesprächs hautnah folgende Szenen mit:

Ein Seat mit einer Frau am Steuer fuhr vorbei – und Fahrerin zeigte den Mitarbeitern den hochgereckten Mittelfinger.

Da sie nebenbei auch zu schnell war (68 km/h), hielt die Kamera des Radarwagens die Szene fest (Foto).

„Das in solchen Fällen übliche Verwarngeld in Höhe von 20 Euro rückt angesichts des Mittelfingers in den Hintergrund. Beleidigungen dieser Art sind die Polizisten und Mitarbeiter auf dem Radarwagen gewohnt“, berichtet der Polizeisprecher weiter.

Doch das anschließende Schauspiel war auch für die erfahrenen Kontrolleure nicht alltäglich:

Fünf weitere Male fuhren die Frau und ihr Beifahrer – mit 20-30 km/h stets provokativ langsam – an der Messstelle vorbei. Dabei winkten sie entweder fröhlich in die Kamera oder grinsten sichtlich amüsiert. Den Vogel schossen sie schließlich ab, als der Beifahrer – eine Bierdose in der Hand haltend – dem Radarwagen zuprostete.

Ein Streifenwagen aus Plettenberg rückte zur Unterstützung an und traf den Seat noch in der Nähe an. Mit im Auto: ein Kind im Grundschulalter.

Der anschließende Alkoholtest verlief zumindest negativ. Bei der Befragung verstrickten sich die Frau und ihr Beifahrer zunächst in Widersprüche. Schließlich gaben sie jedoch zu, den Mittelfinger gezeigt zu haben.

Die Polizisten zeigten sie wegen Beleidigung an.

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