Der Hinweis kam von Zeugen.
Am Samstagabend (10. April) wurde der Polizei eine Party in einem Mehrfamilienhaus in Lünen-Brambauer gemeldet, bei der die Anwesenden, so gibt die Polizei die Hinweise wieder, „offenbar gegen die Coronaschutzverordnung verstießen“.
In der Mitteilung der Dortmunder Polizei heißt es dazu:
„Die eingesetzten Polizeibeamten trafen vor Ort tatsächlich insgesamt 11 Personen aus mehreren Haushalten an, die – teils stark alkoholisiert – offenbar eine Party feierten.
Als die Polizisten die Gäste aufforderten zu gehen, eskalierte die Situation.
Drei Beamtinnen und Beamte wurden bei dem Einsatz verletzt – einer von ihnen schwer. Er ist zunächst nicht mehr dienstfähig.
Es war gegen 20.30 Uhr, als der Polizei die Feststellungen in einem Mehrfamilienhaus in der Straße An der Linnerst gemeldet wurden. In der betroffenen Wohnung trafen die Beamten auf die Bewohnerin sowie 10 weitere Mitglieder verschiedener Haushalte und ein Kleinkind.
Einige der Gäste waren offenbar bereits stark alkoholisiert. Niemand trug eine Mund-Nasen-Bedeckung. Mehrere verhielten sich zudem aggressiv und beleidigend gegenüber den eingesetzten Beamten, unterschritten mehrfach bewusst den Mindestabstand und weigerten sich, eine Mund-Nasen-Bedeckung aufzusetzen.
Die Beamten entschlossen sich, die Party aufzulösen und die anwesenden Gäste nach Personalienfeststellung der Wohnung zu verweisen.
Besonders drei Männern aus Lünen (31, 34 und 39) passten diese Maßnahmen überhaupt nicht. Der 31-Jährige verließ zwar zunächst das Haus, jedoch nur unter konstanten Beleidigungen gegenüber den Beamten.
Draußen wollte er zudem die Örtlichkeit nicht verlassen, weshalb ihn die Beamten zur Durchsetzung des ausgesprochenen Platzverweises und Verhinderung weiterer Straftaten in Gewahrsam nehmen wollten. Dies wiederum wollte der 34-Jährige verhindern und ging mit geballten Fäusten von hinten auf einen der Beamten zu.
Dieser bemerkte den herannahenden Angreifer und konnte mit einem Schlag mit dem Schlagstock den Angriff verhindern. Der Lüner wollte ihm diesen anschließend entreißen. Bei der entstandenen Rangelei fielen er und der Beamte zu Boden. Der Beamte wurde schwer verletzt.
Unterstützungskräften gelang es schließlich, beide Männer in Gewahrsam zu nehmen. Daran hinderte sie auch die zwischenzeitliche Flucht des 31-Jährigen nicht. Zudem nahmen sie den 39-Jährigen, der sich während des Einsatzes sehr aggressiv verhielt, zur Verhinderung von Straftaten in Gewahrsam.
Zusätzlich zu dem schwer verletzten Beamten zogen sich eine Beamtin und ein Beamter bei dem Einsatz leichte Verletzungen zu. Sie verblieben dienstfähig.
Neben den Ordnungswidrigkeitenanzeigen wegen der Verstöße gegen die Coronaschutzverordnung fertigten die Einsatzkräfte Strafanzeigen wegen des Verdachts des Widerstands gegen bzw. tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte. Besondere Haftgründe lagen nicht vor. Die drei Männer erwarten nun entsprechende Strafverfahren.