Aus für Kaufland Bergkamen: Ver.di kritisiert „skandalöses“ Vorgehen

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Foto: Symbolfoto: Foto: ©A. Reichert

Kaufland in Bergkamen-Mitte schließt um 30. April – 93 Arbeitsplätze sind akut gefährdet. „Das Vorgehen des Unternehmens vor dem Hintergrund des Konflikt zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung ist skandalös!“, kritisiert die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di in aller Schärfe.

In einer Pressemitteilung zum Aus des Kaufland-Marktes schreibt die Gewerkschaft:

„Von Anfang haben wir uns die Frage gestellt, warum sich das Unternehmen beharrlich weigerte, eine Betriebsvereinbarung über Schutzmaßnahmen für die Beschäftigten in diesem Markt in der Pandemie abzuschließen – eigentlich ein normaler Konflikt über Arbeitsbedingungen zwischen den Betriebsparteien.

In anderen Märkten der Kauflandgruppe gibt es durchaus Verhandlungen zum Thema Gefährdungsbeurteilung und Gesundheitsschutz. Die besonders starre Haltung des Arbeitgebers in diesem Markt hat deshalb überrascht.

Die Schließungsankündigung zum jetzigen Zeitpunkt verdeutlicht in besonderer Weise die Verweigerungshaltung des Unternehmens. Ein Wille zur Einigung mit dem Betriebsrat war nie erkennbar.

Es drängt sich uns als Gewerkschaft ver.di die Vermutung auf, dass die Schließung längst beschlossen war. Offensichtlich sollte kein weiteres Geld in das Haus bzw. in den Gesundheitsschutz für die Beschäftigten investieren werden.

  Die harte Auseinandersetzung mit dem Betriebsrat erscheint im Rückblick als ein Ablenkungsmanöver.

Der Hinweis auf das Fernbleiben von Kunden und der Verzicht auf einen etablierten Service im Markt ist offensichtlich der untaugliche Versuch, dem Betriebsrat eine Mitverantwortung für die angekündigte Schließung zu geben.“

Ver.di weiter:

„Die Pandemie hat der Lebensmittelbranche über 5% Umsatzsteigerung in 2020 bis September gebracht. Diese Einnahmen und das Weihnachts- und Ostergeschäft sollten offensichtlich noch mitgenommen werden, um dann einen aus Kaufland-Sicht seit langem unattraktiven Markt zu schließen und sich somit auch eines unbequemen Betriebsrates zu entledigen.“

Quelle: Ver.di Westfalen

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