Freibad Dellwig testet Luca-App: „Daumen hoch“ – Was spricht dagegen?

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Im Freibad Fröndenberg-Dellwig gingen schon mal die Daumen hoch: Ein Testlauf der Luca-App verlief am Samstag aus Sicht des Freibadvereins wie auch freiwilliger Testpersonen sehr erfolgreich.

Der Verein simulierte die Nutzung im Tagesgeschäft, stellte auch Alternativen zur Smartphone-Variante vor und ließ sie von den Besucherinnen und Besuchern testen, so auch von Fröndenbergs Bürgermeisterin Sabina Müller.

Fotos: Freibadverein Dellwig

Schritt für Schritt sollen die Menschen in Deutschland aus dem Corona-Shutdown herauskommen, so wurde jedenfalls der Fünf-Punkte-Öffungsplan begründet, den Bund und Länder beschlossen haben und der am Montag in Kraft trat.

Helfen soll dabei eine Smartphone-App zur „Kontaktnachverfolgung insbesondere für Besuche von Veranstaltungen, von Außengastronomie und Ähnlichem“, wie Kanzlerin Merkel (CDU) nach den Beratungen sagte.

Als Beispiel nannte Ministerpräsident Laschet die App „Luca“. Besucher/innen etwa von Restaurants melden sich per QR-Code mit ihr an. Wird später einen Infektion bei einem der Gäste festgestellt, können die Gesundheitsämter direkt alle Besucher informieren, da die App mit ihrer Software „Sormas“ verknüpft wird.

„Luca“ wüsste sogar, mit wem man am Tisch sitzt. Und der Gastwirt müsste keine Ordner voller Listen mehr im Keller lagern, so die Idealvorstellung der Luca-Befürworter.

Für den Betreiber und die Nutzer sind die Daten bei Luca verschlüsselt. Nur das Gesundheitsamt könnte im Bedarfsfalle die Daten entschlüsseln und Betroffene über einen eventuellen Kontakt mit einer infizierten Person informieren.

Bei der Corona-Warn-App des Bundes werden nur die Nutzer allgemein über ein Risiko informiert, ohne Nennung des Ortes, an dem der riskante Kontakt stattfand. Sie müssen dann selbst ans Gesundheitsamt wenden.

CDU plädiert für Testlauf des Freibads mit dem Kreis

Die CDU-Kreistagsfraktion unterstützt die Einführung der Luca-App und ist überzeugt von ihrem Nutzen. Denkbar sei ein Projekt, welches das Freibad Dellwig gemeinsam mit dem Kreis Unna startet, um das Zusammenspiel von Kreisverwaltung und App zu testen.

„Wir gehen davon aus, dass die LUCA-App auch in der Gastronomie, in der Veranstaltungsbranche und vielen weiteren Bereichen zum Einsatz kommen kann und wird. Hier könnte der Kreis Unna Vorreiter sein.“

Entwickelt wurde die App schon im Dezember von Rappern der Fantastischen Vier gemeinsam mit anderen Kulturschaffenden und einem Berliner Start-Up. Ihr Ziel: Kulturelles Leben zumindest wieder teil-beleben.

Was spricht gegen die Luca-App?

Die Start-up-Initative „Wir für Digitalisierung“ spricht sich gegen eine exklusive Einführung der Luca-App zur bundesweiten Kontaktverfolgung aus.

Eine einheitliche Lösung könne (auch mit Blick auf die Erfahrung mit der Corona-Warn-App) nur zum Scheitern verurteilt sein, kritisiert z. B. die Railslove GmbH, die mit der Recover-App eine konkurrierende Lösung zu Luca anbietet.

Die Initiative strebt eine „offene und gemeinsame Schnittstelle“ an, an die sich alle Kontaktdatenerfassungssysteme anbinden könnten – darunter auch Luca. Die Kontaktdaten aus den verschiedenen Erfassungslösungen könnten dann über eine einheitliche Schnittstelle zur Nachverfolgung an Systeme der Gesundheitsämter übermittelt werden.

Bedenken kommen außerdem wegen der Frage „Was macht Luca mit meinen Daten?“, da sich der Nutzer mit Namen, Adresse und Telefonnummer registrieren muss.

Zudem müssten – siehe Corona-Warn-App – eine ausreichende Zahl an Menschen die App nutzen, damit sie überhaupt zu aussagekräftigen Ergebnissen führen kann.

1 KOMMENTAR

  1. Bitte alle schnell solche App’s nutzen, der Staat will nur euer bestes wie wir in den letzten Jahren (Migration/EU/Corona) erleben durften.

    Euer,

    Orson Wells

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