Sanfte Brise aus Südwest – Eisiger Winterwelt folgt Pfützen- und Eisschollen-Hopping

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Die ersten Seenplatten (hier Fröndenberg-Ostbürener Straße) bildeten sich bereits am Sonntagnachmittag in der strahlenden Sonne, obwohl die Temperaturen an diesem Tag fast 20 Grad unter den vom Dienstag lagen. (Foto RB)

Von tagsüber minus 10 Grad am Samstag auf plus 10 Grad am Dienstag – ein Temperatursprung von 20 Grad in 3 Tagen.

Die eisig-bizarre polarweiße Winter(wunder)welt, die noch bis Sonntagabend Groß und Klein zumindest optisch in Entzücken versetzte, weicht auch im Kreis Unna direkt nach dem Karnevalswochenende blitzartig einem gefühlten Vorfrühling:

Mit zarter Brise aus Südwest statt noch am Sonntag einem eisig-scharfem Nordostwind. Am Dienstag (16. 2.) ließ sich nach einem nieselig-grauen Rosenmontag auch mit wieder ein bisschen blauer Himmel blicken.

Während die einen der faszinierenden, traumschönen blauweißen Winterpracht hinterhertrauern – HIER finden Sie unsere Fotogalerie vom letzten Wochenende – , atmen die anderen auf.

Am Dienstagnachmittag zog pünktlich wie bestellt ein großer Schwarm Kraniche laut rufend übers südliche Kreisgebiet, während die ersten Jogger wieder flott ihre Runden zogen und sich auch ältere/gehbehinderte Menschen wieder zu einem ersten Spaziergang wieder aus dem Haus trauten.

Schon am Sonntag tauten die Schneeberge in der strahlenden Sonne rapide – hier ein See aus Tauwasser an einer Straßeneinmündung in Fröndenberg. (Foto RB)

Allerdings war am Dienstagnachmittag bei schon knapp doppelstelligen Tagestemperaturen noch ziemliche Vorsicht geboten, da die Fahrbahnen zwar zum größten Teil schnee- und eisfrei waren, die Gehwege – vor allem die, die gar nicht geräumt worden waren – hingegen noch ein unberechenbares Gemisch aus Seenplatten und spiegelglatten Eisschollen zu bieten hatten.

Eine ältere Spaziergängerin auf dem Mühlenberg in Fröndenberg schaute um 16 Uhr missbilligend auf die vereist-vermatschten Bürgersteige. „Die sollen das mal wegmachen. Unmöglich sowas.“ Sprach´s und entschied: „Ich geh´ auf der Straße. Die können mich mal.“

Auch die Unnaer Innenstadt erforderte am zweiten Tag nach dem Wetterumschwung noch hohel Konzentration und Trittsicherheit. Ein Leser, der am Markttag einen Besuch in der City geplant hatte, beschloss noch vor halbem Wege, besser umzukehren.

Am Sonntag noch dickes Eis mit Schneedecke, jetzt zusehens Matsch, Pfützen und gefährliches Glatteis. Rasend schnell weicht der eisige Winter einem abrupten Frühlingseinbruch. (Foto RB)

„Glatteis auf den Bürgersteigen, die Fahrbahndecke ist teilweise festgefahren und darauf steht das Wasser. Das ist eine Herausforderung“, stellte er pragmatisch fest. „Man kann nur dort gehen, wo man noch etwas Schnee hat.“ Er verzichte lieber darauf und warte noch ein, zwei Tage ab.

Sehr erleichtert über das hereingebrochene Tauwetter zeigte sich schließlih eine gehbehinderte Leserin, die glücklich war, jetzt baldigst wieder die frische Luft genießen zu können: Auf den Rollstuhl angewiesen, konnte sie über eine Woche nicht vor die Tür.

Wie geht es weiter mit dem Wetter?

Zunächst können sich „Frostbeulchen“ jetzt über wird es jetzt einen Wärmeeinbruch freuen. Schon zum kommenden Wochenende werden für Unna bis zu 15 Grad prognostiziert, in der letzten Februarwoche könnte sogar mit 17, 18 Grad regelrechter Frühling über den Kreis und NRW hereinbrechen.

Screenshot_2021-02-16 42-Tage-Wettertrend Nach dem Tauwetter schlägt der Polarwirbel wieder zu

Den mittelfristigen Modellen zufolge ist jedoch ein weiterer Kälteknick Anfang bis Mitte März sehr wahrscheinlich (sog. Märzwinter), da sich über Nordosteuropa und darüber hinaus ein riesiger Kälteblock gebildet hat und dadurch kalte Luft langsam in Richtung Südwesten geschoben wird.

So eisig kalt wie in der vergangenen Woche wird es allerdings – allen Prognosen und Modellen zufolge – auch bei einem Wintereinbruch im Frühlingsmonat März nicht mehr werden.

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