Trotz Bedenken: 260.000 € mehr für Jugendarbeit in Fröndenberg, Howi und Bönen

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Die kreiseigenen Jugendtreffs Treffpunkt Villa (Howi), Windmühle (Fröndenberg) und Go In (Bönen). Fotoquelle Kreis Unna

260.000 Euro zusätzlich müssen Fröndenberg, Bönen und Holzwickede für ihre offene Jugendarbeit aufbringen. Das sind gerade auf dem Hintergrund der Coronakrise nicht unerhebliche Ausgabensteigerungen.

Entsprechend intensiv wurde der Entwurf zur Fortschreibung des Kinder- und Jugendförderplans für die drei Kommunen in den letzten Wochen auf Kreisebene diskutiert, berichtet die SPD-Kreistagsfraktion. Denn der Kreis ist für die Jugendarbeit in den beiden Gemeinden und der Kleinstadt an der Ruhr zuständig.

Dem Entwurf mit seinen erheblichen Mehrkosten für Fröndenberg, Howi und Bönen ging laut SPD eine umfangreiche Beteiligung voraus. Eingebunden waren die Jugendverbände, der Arbeitsgemeinschaft der Offenen Türen, der Ortsjugendring Holzwickede, das Netzwerk Jugendarbeit Fröndenberg, das Jugendforum Bönen und beide großen Kirchen. „Zudem sind die Ergebnisse einer Befragung bei Kindern und Jugendlichen in den Entwurf eingeflossen“, betont die SPD, dass hier nichts politisch hinter verschlossener Tür entschieden wurde.

„Aus der Befragung und der Expertise der beteiligten Fachleute ist deutlich geworden, wie wichtig und notwendig eine offene Kinder- und Jugendarbeit in hierfür bereitgestellten Räumen und in der aufsuchenden Arbeit in den Quartieren für ein gelingendes Aufwachsen in öffentlicher Verantwortung ist. Dabei sind in den letzten Jahren auch die Kosten, insbesondere beim Personal, gestiegen“, zieht der Jugendhilfeausschussvorsitzende Norbert Enters (SPD) sein Fazit aus den Beratungen.

Den finanziellen Bedenken der Kommunen Bönen, Fröndenberg und Holzwickede begegnen Sandra Heinrichsen (Grüne im Kreistag) und Daniela Heil (Bündnis90/Die Grünen) als jugendpolitische Sprecherinnen ihrer Fraktionen mit einer Einordnung der Mehraufwendungen:

„Die vorgesehenen Mehraufwendungen betragen weniger als 1 % der geplanten differenzierten Kreisumlage. Abstriche am Kinder- und Jugendförderplan würden aber zu erwartbaren Einschnitten im Angebot führen und damit die präventive Arbeit in den drei Kommunen deutlich einschränken.“

SPD-und Grünen-Fraktion im Kreistag haben daher einen gemeinsamen Antrag eingebracht, den Kinder- und Jugendförderplan unverändert zu beschließen und entsprechend die finanziellen Mittel in Höhe von ca. 260.000 € in den Haushalt einzustellen. Dieses Geld zahlen Holzwickede, Fröndenberg und Bönen über die differenzierte Kreisumlage.

Auch die FDP schließt sich an, betont das Fröndenberger Kreistagsmitglied Andreas Wette: „Trotz finanzieller Bedenken aus Fröndenberg , Holzwickede und Bönen soll der Kinder-und Jugendförderplan ohne Abstriche umgesetzt werden. Die Kostensteigerungen der letzten Jahre muss durch eine Erhöhung der Mittel aufgefangen werden. Die gute Arbeit in der offenen Kinder-und Jugendarbeit ist ein wichtiger Baustein für die Entwicklung der jungen Menschen. Die mit externer Hilfe gestartet Überarbeitung des Kinder-und Jugendförderplans muss jetzt mit einem positiven Beschluss im Kreistag einen vorläufigen Abschluss finden. Zur besseren Planbarkeit sollte es eine jährliche Dynamisierung der Beträge geben.“

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